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Schlagwort: Tiere (Seite 2 von 3)

Rabe Rena trifft Toni

Inzwischen haben die schlauen Rabeneltern längst gemerkt, dass Rena immer wieder alleine wegfliegt, sie haben ihr noch einige gute Ratschläge gegeben und freuen sich, wenn Rena wohlbehalten heimkehrt, ins Nest, hoch oben in der Birke.

Heute will Rena mal den Bauernhof inspizieren, der direkt hinter ihr zu sehen ist. Der Kuhstall ist ziemlich groß und so kann Rena ihr Ziel nicht verfehlen. Zuerst setzt sie sich auf das Dach des Stalls um das Treiben auf dem Hof zu beobachten. Außer den Kühen im Stall gibt es dort noch Katzen und zwei Ziegen und zu Renas großer Überraschung noch einen schwarzen Vogel, der aussieht wie Rena. Sie entdeckt den anderen Raben hoch oben auf dem Silo, dem Behälter für Tierfutter.

Interessiert wendet der andere Rabe den Kopf in ihre Richtung, seine dunklen Augen beobachten sie ganz genau. Rena schaut ebenso genau zurück. Sie hat außer ihren Eltern noch nie einen anderen Raben gesehen. Rena fliegt rüber zum Silo und setzt sich neben den anderen Raben. Eine Weile sitzen sie so lange nebeneinander, zwei stumme Raben.

Auf dem Bauernhofgelände beobachtet Rena auch noch andere Vögel, sie können wunderbar fliegen, ihr Schwanz ist lang und gegabelt und sie haben ihre Nestkugeln oben am Dachvorsprung befestigt. Rena ist begeistert und kehrt nur widerwillig in ihr Nest zurück, aber es wird schon dunkel und Rena will ihre Rabeneltern nicht zu sehr ängstigen.

Begeistert erzählt sie ihren Eltern von all den anderen Tieren, die sie heute entdeckt hat. Es wäre schön, wenn sie den Raben morgen wiedersieht, vielleicht will er ihr Freund sein, dann können sie ihre Ausflüge gemeinsam machen. Mit diesem schönen Gedanken schläft Rena am Abend ein.

Tatsächlich trifft sie am anderen Tag den Raben, der Toni heißt, wieder.

Gemeinsam sitzen sie auf dem Futtersilo und beobachten die Schwalben bei ihrem kunstvollen Flugmanövern. Toni erzählt Rena von den vielen anderen Rabenvögeln, die alle in der Nähe wohnen und er erzählt, wie schön es ist, wenn man im Schwarm fliegt. Rena will es sofort ausprobieren, das Schwarmfliegen. Sie will mit den anderen Raben ausschwärmen.

Als sie alle nach einem ausgedehnten Rundflug oben in einem Baum sitzen, da ist Rena sehr froh. Das gemeinsame Fliegen hat ihr sehr viel Spaß gemacht und sie denkt an die Kinder, die sie immer wieder im Kindergarten unter der Birke beobachtet, diese Kinder genießen es auch im Schwarm zu rennen, sich zu fangen und miteinander zu spielen.

Rena freut sich schon auf morgen und Toni.

Rabe Renas zweiter Ausflug

Nachdem der erste Ausflug gut geklappt hatte, wollte Rena gleich am nächsten Tag wieder starten. Heute sollte es nach links gehen, dahin, wo die vielen Häuser und Autos sind.

Aber heute flog nur der Papa Rabe weg und Mama blieb bei ihr im Nest. Rena nutzt die Gelegenheit um ihre Mama auszufragen, es könnte nützlich sein, wenn man über das Ausflugsziel schon einiges in Erfahrung bringt. In Erfahrung bringen bedeutet, dass man von anderen Raben etwas erfährt, was diese schon erlebt haben, wo es gutes Futter gibt oder wo es gefährlich für Raben ist.

Mama Rabe warnte Rena vor den Häusern und der Straße. In den Häusern wohnen Menschen, große und kleine, die meisten von ihnen mögen keine Raben. Sie sagen, dass Raben so viel krähen, also Lärm machen und außerdem auf ihre schönen Autos Kacka machen, weiße Rabenkacke auf schönen sauberen Autos, das gefällt ihnen nicht. Vor der Straße und den darauf fahrenden Autos warnt sie Rena ganz besonders. Raben wollen manchmal auf der Straße etwas zum Fressen holen und werden dann von Autos angefahren. Rena hat verstanden, dass sie bei ihrem heutigen Ausflug sehr gut aufpassen muss. Aber noch sitzt sie ja mit Mama im Nest und kann nicht losfliegen. Rena macht solange ein Schläfchen, steckt ihren Schnabel ins Gefieder, das sind ihre Federn, und genießt den Sonnenschein, der sie wunderbar wärmt.

Endlich fliegt Mama Rabe auch los, sie will Nüsse ernten und Käfer fangen. Rena startet sogleich, kaum, dass die Mama vom Birkenbaum geflogen ist. Sie dreht eine Extrarunde um die hohe Birke und lässt den Wind in ihr Gefieder blasen, das ist wunderschön kitzelig. Von weitem hört sie schon das Brummen der Straße, das eigentlich nicht von der Straße kommt, sondern von den vielen Autos. Der zweite Abenteuerausflug kann beginnen.

Rena fliegt ganz genau über der Straße und kann alle Autos von oben betrachten, die meisten sind schwarz, so wie sie. Manche sind grau und weiß, aber rote oder gelbe Autos sind selten. Sie sieht ein sehr großes Auto das orange ist und immer wieder anhält. Es schüttet den Inhalt großer Behälter in sich hinein, fährt weiter, hält an und schüttet wieder große Tonnen aus. Rena kann beobachten, wie immer wieder kleine Sachen auf den Weg fallen, wenn die Tonne zurückgestellt wird. Ob man das wohl essen kann? Neugierig fliegt sie nach unten und tatsächlich, es sieht aus, als könnte man es futtern. Sie hat die Warnungen ihrer Mutter vergessen und landet hinter dem großen orangen Auto auf der Straße und schnappt sich den Brocken, der auf dem Weg liegt und fliegt gleich wieder hoch. Als Frühstücksplatz sucht sie sich das Dach des nächsten Hauses aus und schluckt ihren gefundenen Bissen hastig hinunter. Schmeckt ihr nicht schlecht.

Jetzt, da sie hoch oben auf dem Dach eines Hauses sitzt, schaut sie sich erstmal um und hält sich mit ihren Krallen gut an den Dachziegeln fest. In der Ferne kann sie ihr Nest auf der Birke sehen und neben ihr kommt beißender Rauch aus einem Schornstein, was ihr nicht gefällt. Sie fliegt weiter, unter ihr wieder die Straße und viele Häuser, aber auch sehr viele kleine Menschen (Kinder), die alle in einem großen Gebäude verschwinden. Rena möchte wissen, warum alle in das große Haus gehen und fliegt zu einem der Fenster. Da wäre es nun beinahe passiert, dass sie gegen die Glasscheibe geflogen wäre, als sie ins Haus schauen wollte. Glas, eine Wand, die man nicht sehen kann, kannte Rena nicht. Zum Glück hat sie sich den Kopf nur leicht gestoßen und kann weiterfliegen.

Ob ihre Eltern sie schon vermissen? Rena fliegt auf dem direkten Weg über die Häuser und die brummende Straße zum Nest zurück und wird dort schon erwartet.

Raben-Mama und Raben-Papa sitzen im Nest und schauen sehr genau auf Rena und wollen sofort wissen, wo sie war. Rena erzählt alles ganz genau und ist stolz auf ihren Ausflug, es ist ja auch alles gut gegangen. Ihren Eltern gefällt nicht, was sie hören, denn sie wissen, was alles hätte passieren können und gleichzeitig sind sie sehr stolz auf ihr Rabenmädchen, denn sie hat alles gut gemacht.

Sie ist hoch über der Straße geflogen, hat sich den Brocken erst dann von der Straße geholt, als das Müllauto weitergefahren war, hat in Ruhe auf dem Dach gefressen und ist sicher wieder im Nest gelandet, toll!

Zufrieden sitzen alle am Abend im Nest und freuen sich, dass Renas Ausflug gut geklappt hatte.

Was morgen wohl geschehen wird?

Rabe Rena flog aus…

…und erlebt spannende Abenteuer. Hier wird davon berichtet:

Rabe Rena ist ein kleines neugieriges Rabenmädchen und wohnt auf einer hohen Birke. Ihre Familie möchte, dass sie oben im Nest sitzen bleibt und keine Ausflüge macht, denn das ist zu gefährlich, sagt immer ihr Rabenpapa.

Rena sitzt also tagein tagaus in luftiger Höhe und schaut über den Rand des schwankenden Nestes. „Papa, das ist aber auch ganz schön gefährlich hier oben im wackeligen Nest zu sitzen!“ sagt sie heute Morgen, als es mal wieder stürmt und regnet. „Papperlapapp krächzt ihr Rabenvater, „hier bist du sicher, denn ich bin da und passe auf dich auf!“

Rena schaut nach rechts, da sieht sie den Turm der Kirche. Rena schaut nach links, da sieht sie die Straße mit vielen Autos und Häusern. Reni schaut nach vorne und da sieht sie in die Ferne. Sie sieht Wiesen, einen dunklen Wald und die Straße, die wegführt und Rena weiß nicht wohin.

Rena dreht sich um, sie schaut hinter sich und da sieht sie einen großen Bauernhof mit Stall und direkt unter ihr, da ist der Kindergarten-Garten. Sie wundert sich, dass es unter ihrem Baum so still ist. Wo mögen wohl die Kinder sein, die sie gestern unter sich entdeckt hat?

Überall sprangen Kinder herum, rutschten über die Rutschbahn, bauten im Sand und spielten Fangen und Verstecken. Rena schaut den Kindern gerne zu und möchte am liebsten da unten mitmachen: die Rutschbahn runterrutschen, mit ausgebreiteten Flügeln, mit dem Schnabel in den Sand picken oder auch mal ein Kind in den Popo. Rena würde gerne runterfliegen und bei einem Kind auf dem Kopf landen.

Ach, Rena möchte losfliegen und Abenteuer erleben. Morgen nimmt sie sich vor, ja morgen wird sie losfliegen!

Heute ist der neue Morgen und Rena will ausfliegen, sie muss nur erst abwarten bis ihre Eltern das Nest verlassen, um Futter zum Frühstück zu holen. Sie kann es kaum erwarten und ist schon sehr aufgeregt. Endlich breiten die Eltern ihre Flügel aus und fliegen in Richtung der Wiesen und Wälder, also nimmt Rena die Richtung zum Kirchturm.

Sie stellt sich auf den Rand des Nestes und lässt sich einfach nach unten fallen und schon breitet sie ihre Flügel aus und fliegt. Wow, das hätte sie nicht gedacht, dass es sich so anfühlt, soo schön, soo leicht –  fliegen!

Rena muss aufpassen, denn ganz schnell ist sie unten, sie sieht das Gras schon ganz nah. Schnell schlägt sie mit ihren kleinen Flügeln und merkt, wie sie wieder höher fliegt. Das ist ja fantastisch, sie kann rauf und runter fliegen. Sie kann Kurven fliegen und schon sieht sie, wie der Kirchturm immer näher kommt. OOH, hoffentlich klappt das mit dem Landen, das hat sie nämlich noch nie gemacht. Sie muss langsamer fliegen und sich den Landeplatz schon mal aussuchen. Komisch, auf dem Kirchturm ist ein goldener Vogel, den sie noch nicht kennt. Er bewegt sich nicht, obwohl Rena ihm mit dem Flügel zuwinkt. Direkt neben dem goldenen Hahn landet sie auf dem Dach des Kirchturmes. Das wäre geschafft! Rena ist stolz auf ihren ersten Ausflug. Hier vom Kirchturm aus kann sie bis zum Nest auf der Birke schauen und sie stellt fest, dass ihre Eltern noch nicht zurückgekommen sind. Sie startet schnell den Rückflug und kommt kurz vor ihren Rabeneltern im Nest an.

Die Eltern haben ihr Nüsse, Obst und kleine Würmer mitgebracht und Rena ist nach ihrem Ausflug sehr hungrig. Nach dem Essen macht sie sofort Kacka, das von ihren Eltern aufgeräumt wird, denn das Nest soll immer sauber sein. Rena macht es sich gemütlich und bevor sie einschläft schaut sie nochmal zum Kirchturm mit dem goldenen Hahn. Sie kann es gar nicht glauben, dass sie noch vor kurzer Zeit bis zum goldenen Hahn geflogen ist.

Welches Abenteuer wird sie wohl morgen erleben?

Das kleine Blatt fliegt durch die Luft

Fast ganz oben auf einem Buchenbaum hing ein kleines Blatt. Es war sehr aufgeregt, denn es spürte, dass der Herbst kommt und dann sollte sein großer Flug losgehen.

Es hatte von den großen Blättern schon viel über den Herbst gehört. Es wird Wind, Regen und auch Sturm geben und alle Blätter werden eine neue goldene, braune oder gelbe Farbe bekommen.

Oben auf seinem Platz konnte das Blatt viel beobachten. Es sah, dass sich die Menschen, weit unten auf dem Waldweg anders kleideten, sie hatten Überzieher auf dem Kopf und an den Händen und dicke Stiefel an. Wenn sie früh am Morgen an der Buche vorbeiliefen, dann kamen kleine Wölkchen beim Sprechen aus ihren Mündern. Weiter entfernt auf der Wiese konnte das Blatt sehen, dass die Kinder einen Drachen steigen ließen. Das gefiel ihm sehr.

An einem der nachfolgenden Tage bekam das kleine Blatt sogar Besuch von einem bunten Drachen mit einem langen Bänderschwanz, das war eine schöne Überraschung für das kleine Blatt. Allerdings standen die Kinder traurig am Fuß der Buche und schauten hoch in die Krone des mächtigen Baumes. Sie wollten so gerne ihren Drachen wiederhaben, aber das kleine Blatt konnte ihnen nicht helfen.

In den nächsten Tagen verließen immer mehr Blätter die Äste und Zweige der Buche.

Sie tanzen durch die Luft, manche torkelten auch, aber alle landeten sicher unter dem Baum auf dem Waldboden. Die Blätter bildeten einen schönen braunen Blätterteppich und sofort kamen viele kleine Tiere, um es sich unter den Blättern gemütlich zu machen: Igel, Kröten, Molche, Spinnen, Käfer und Raupen, sie alle verkrochen sich im Laub.

Das kleine Blatt wurde von Tag zu Tag aufgeregter, denn es wartete gespannt auf seine Reise vom Baum hinunter auf den Waldboden und als es in der Nacht heftig regnete und der Wind stürmte, dachte es schon, dass es einen Nachtflug machen müsste. Aber als die Sonne morgens aufging, hing es immer noch weit oben im Baum und schaute durch den Herbstnebel nach unten. Der Baum nebenan hatte schon fast alle Blätter verloren und die kahlen Äste ragten dunkel in den Himmel.

Endlich war es so weit, gerade als das kleine Blatt wieder auf die warm angezogenen Menschen schaute, wurde es von einem Windstoß gepackt, vom Zweig gerissen und tanzte in Zickzackbewegungen auf den Waldboden und blieb direkt neben einem Igel liegen. Der Igel freute sich und kuschelte sich zwischen die vielen Blätter, so konnte er geschützt auf den Winter warten.

  • Wisst ihr, was die Überzieher auf den Köpfen und Händen der Menschen sind?
  • Habt ihr auch Überzieher und wie sehen sie aus?
  • Geht doch mal vor die Türe und sucht möglichst viele verschiedene Blätter!
  • Werft mal viele trockene Herbstblätter in die Luft und lasst euch damit „beregnen“!
  • Hockt euch mal vor einen Blätterberg und schaut nach, ob ihr kleine versteckte Tiere entdecken könnt!
  • Viel Spaß mit den Herbstblättern!

Geschichten von Arne: Der Vogel

Es ist der Abend eines schönen Sommertages und Arne soll ins Haus kommen, gerade eben hat seine Mama ihn gerufen: „Arne, Abendessen!“
Eigentlich läuft Arne dann in Richtung Terrassentür, zieht seine Schuhe aus, geht dann gemütlich und oft singend zum Händewaschen.

Heute ist es anders, denn direkt vor seinen Füßen liegt ein kleiner halbnackter Vogel im Gras. Halbnackt bedeutet, dass er noch ganz viele kahle Stellen unter den kleinen Flaumfedern hat, seine Augen sind sehr groß.

Arne erschrickt und will schnell Mama rufen, aber er bleibt still, weil er den kleinen Vogel nicht erschrecken mag. Schnell zu Mama ins Haus rennen, das geht auch nicht, er kann den kleinen Vogel doch nicht allein lassen. Arne weint und schaut im Wechsel auf den kleinen Vogel und zur Terrassentür. Warum kommt Mama denn nicht um ihn zu suchen!

„Arne, wo bleibst du denn?“ hört er nach einiger Zeit Mamas vertraute Stimme. Arne winkt stumm mit beiden Armen und Mama spürt, dass es etwas ganz Dringendes gibt und kommt zur Wiese. Arne deutet auf den kleinen Vogel vor seinen Füßen im Gras und schaut Mama fragend an.

Mama schaut nach oben, denn hinter der Dachrinne des Hauses ist ein Vogelnest und bestimmt ist der kleine Vogel von dort aus dem Nest auf die Wiese gefallen. „Mama, wir müssen ihn ins Nest zurückbringen!“

„Das Nest ist zu hoch, wir haben keine Leiter, die so weit hinauf reicht!“

„Er ist noch so klein, wir können ihn nicht im Gras sitzen lassen, die ganze Nacht. Wenn die Katze kommt….!“
Arne schluchzt und Mama geht zum Telefon.

Als sie zurückkommt schaut sie besorgt und sagt, dass sie dem kleinen Vogel wohl nicht helfen können. Hätte er schon Federn könnten sie ihn unter den Busch setzen und seine Eltern würden kommen und ihn hier hinterm Busch füttern und zum Wegfliegen ermutigen.

Der kleine Findevogel ohne Federkleid müsste ins Nest, aber das können Arne und Mama nicht erreichen. Mama fährt noch weg um Vogelnahrung zu besorgen, wie es ihr der Tierarzt gesagt hatte und Arne leistet dem kleinen Vögelchen Gesellschaft. Er nennt ihn „Tschilp“, denn so hört sich sein Rufen an. Tschilp, tschilp.

In einem warmen Socken von Arne verbringt der kleine Vogel die Nacht in einer Schachtel und pünktlich mit der aufgehenden Sonne ruft er laut, er hat Hunger. Arne ist sofort wach und beobachtet, wie Mama versucht den Vogel zu füttern: Immer wenn er das kleine Schnäbelchen weit öffnet, steckt Mama ein Holzstäbchen mit Vogelnahrung ganz behutsam in den kleinen Schnabel. Es ist sehr schwierig mit dem Stäbchen zu füttern, aber etwas Nahrung bleibt in seinem Schnäbelchen.

Alle Geduld und Ermunterungen nützen aber nichts und kurze Zeit später stirbt der kleine Vogel.

Arne ist sehr traurig, so traurig, dass er denkt, es wird nie wieder aufhören…

Gemeinsam mit Mama schmückt Arne eine kleine Schachtel und in diese betten sie das tote Vögelchen. Tschilp bekommt ein kleines Vogelgrab unter einem Busch im Garten.

In den nächsten Tagen beobachtet Arne die Vögel im Garten ganz besonders aufmerksam.

Etwas über Maulwürfe

Heute möchte ich euch mit einem Tier bekannt machen, das die meiste Zeit unter der Erde wohnt, dem Maulwurf. Sicher kennt ihr den Maulwurf aus vielen Geschichten, Büchern und Fernsehsendungen, aber gesehen haben ihn wahrscheinlich nur sehr wenige.

Maulwürfe haben ein wunderbares, seidiges Fell, wie Samt. Wenn ein Maulwurf in einem Garten wohnt, dann sieht man das an den kleinen Erdhügeln, den sogenannten Maulwurfshaufen. Diese Erdhügel gefallen den Gartenbesitzern gar nicht und sie versuchen den Maulwurf möglichst schnell zu vertreiben.

In der Geschichte vom Maulwurf Grabowski wird er von Baggern und Lastwagen von seiner Wiese vertrieben. Es ist eine spannende Geschichte, aber sie geht gut aus, denn der Maulwurf findet eine neue Wiese in der er unterirdisch nach Würmern, Käfern und Larven graben kann. Vielleicht könnt ihr euch das Buch in der Bücherei ausleihen (Luis Murschetz – Der Maulwurf Grabowski) und dann lasst ihr euch die spannende Geschichte vorlesen.

Es gibt auch einen Kuchen, der Maulwurfskuchen heißt, was meint ihr warum?
Genau, dieser Kuchen sieht aus wie ein Maulwurfshaufen. Sicher schmeckt er lecker und wenn ihr eine erwachsene Person findet, die gerne backt, dann macht doch zusammen einen Maulwurfskuchen. Mmmh, bestimmt ist Schokolade drin!

Nach dem Essen, egal ob Maulwurfskuchen oder Butterbrot, empfehle ich euch einen Spaziergang und dabei haltet bitte Ausschau, ob ihr Maulwürfshügel seht. Bin gespannt, ob ihr welche findet!?

Wenn ihr vom Spaziergang zurück seid, dann könntet ihr noch ein Bild malen und kleben, das dann so ähnlich aussieht, wie der Kuchen: Aus braunen Papierschnipseln klebt ihr einen kleinen Berg auf euer Blatt Papier und obendrauf malt ihr den Maulwurf mit seinem schönen schwarzen Fell und seinen rosa Grabkrallen.

Frühlingserwachen

Er ist's

Frühling lässt sein blaues Band
Wieder flattern durch die Lüfte;
Süße, wohlbekannte Düfte
Streifen ahnungsvoll das Land.
Veilchen träumen schon,
Wollen balde kommen.
Horch, von fern ein leiser Harfenton!
Frühling, ja du bist's!
Dich hab ich vernommen!

Eduard Mörike 1804 – 1875

Der Anfang dieses alten Gedichtes ist mir sehr vertraut und oft habe ich diese Zeilen im Kindergartenalltag benutzt, um auf den Frühling aufmerksam zu machen.

Wie empfinden kleine Kinder etwas, das eine Zeit beschreibt, einen Jahresabschnitt?

Wir Erwachsenen geben diesen Zeiten unsere Bedeutung, immer wieder, in jedem Jahr. Im Frühling feiern wir das Erwachen der Natur und jedes Kind genießt es wieder draußen zu sein.

In diese beschwingte freudige Zeit fällt auch das religiöse Osterfest, das mittlerweile ganz in der Hand des Osterhasen zu sein scheint…

Nichts gegen Hasen – sie symbolisieren auch sehr schön das Erwachen in der Natur, aber gibt es noch Kinder, die die religiösen Hintergründe kennen?

Gewiss, der Frühling kommt, mit oder ohne religiöse Hintergründe, aber sollten wir in unserer christlichen Kultur Kindern nicht auch mit Religion vertraut machen?

Immer wieder habe ich während meiner Arbeit bei den Eltern danach gefragt und immer wieder war die Antwort, dass die Eltern es wichtig fänden, es selbst aber nicht können und froh wären, wenn der Kindergarten dies übernehmen würde.

Wenn Kinder das Recht haben zu erfahren, wie eine Maschine funktioniert, wie eine Tulpe wächst, dann haben sie doch auch das Recht kindgemäß religiös aufgeklärt, bzw. informiert zu werden – oder?

Wie kann ich dem als Elternteil oder Erzieher*in gerecht werden, wenn ich selbst den Zugang zu Kirche und Religion verloren habe?

In unserer Kultur begegnen uns immer wieder Kreuze, an denen ein verwundeter oft schmerzverzerrter Mann hängt, Kinder sehen dies und fragen nach und was antworten wir?

Wie kann aus dieser Geschichte Vertrauen in das Göttliche, in Gott entstehen?

Da bin ich dann immer wieder froh, dass die Natur im März so tot und unlebendig sein kann und dann plötzlich grünt und blüht alles wunderbar – göttlich, dieses Frühlingserwachen!

Das gibt Freude und Hoffnung und die Sache mit dem Tod am Kreuz und der Wiedergeburt, das lernen die Kinder dann später von Menschen, die ihnen dies vermitteln und vorleben können.

Nun nochmal zurück zur Natur, über die wir Kindern das Wesentliche des Frühlings vermitteln können:

  • Jubelnde freudvolle Frühlingslieder
  • Gedichte von blauen Bändern, duftenden Veilchen und ausgelassenen Vögeln
  • Hasen, die Eier bringen und Hühner, die gackern
  • Verstecken, suchen und finden! Ein Spiel, das die Kinder immer lieben, vom Winter bis zum Herbst!

Aus dem schönen Amselgedicht von Max Dauthendey möchte ich abschließend nur den wunderbaren Schluss übernehmen und allen wunderbare Frühlingsgefühle wünschen!

Nun sprechen die Bäume in grünem Gedränge
und rauschen Gesänge zur hohen Sonne,
in allen Seelen badet die Sonne,
alle Wasser stehen in Flammen,
Frühling bringt Wasser und Feuer
liebend zusammen.

Einen Vogel malen

Es war einmal ein kleiner Junge, der voller Begeisterung die Krähen vor dem Kindergartenfenster beobachtete. Er fand heraus, wo sie meistens saßen, dass sie auf mein Auto kackten und ganz oben in der Birke ein Nest bauten.

Er hatte im Kindergartentrubel etwas gefunden, das sein Interesse geweckt hatte. Ich ermutigte ihn, sich eine Krähe zu malen.

Er schaute mich mit fragenden großen Augen an, die die Unmöglichkeit dieser Tat signalisierten. Ich bot ihm an, ihm zu helfen und er nickte freudig. Seine Motivation zu malen war ebenso groß wie seine Verzagtheit.

Wir sprachen über das Aussehen der Vögel: Bauch, Schwanz, Beine (nur zwei!), Kopf und Schnabel und natürlich die Flügel.

Er war ganz bei der Sache und je mehr wir über die Krähen sprachen, um so zuversichtlicher malte er.

Hier kommt das Ergebnis des ersten Versuches, es ist eine wunderschöne Krähe, deren Kopie jetzt über meinem Esstisch hängt.

Ich hoffe, dass ihn dieses Tun zu weiteren Bildern ermutigt hat!

Winterbusch

Heute möchte ich euch ein sehr schönes Gedicht aus Österreich vorstellen, das genau beschreibt, was ich gerade höre:

Der Hollerbusch hat
Kein einziges Blatt,
nicht Beeren noch Laub
noch Blütenstaub.
Hält er Winterruh?

Horch nur genau zu!
Ein Zwitschern und Fiepen,
ein Flattern und Piepen,
ein Drauf und ein Drunter –
der Busch ist putzmunter!

von Sigrid Eyb-Green
aus dem Kinderkalender der Internationalen Jugendbibliothek, München

Anregungen hierzu:

  • Begriffe wie Blatt, Beeren, Laub und Blütenstaub werden erklärt
  • Was ist Winterruh und wer macht Winterruh oder Winterschlaf?
  • Rausgehen, horchen und die verschiedenen Geräusche benennen und nachahmen.
  • Einen Baum oder Vögel malen lassen, ohne Einmischen durch den Erwachsenen, ganz so, wie das Kind den Baum sieht oder empfindet.
  • Auf Spaziergängen immer wieder stehen bleiben, horchen und schauen!

An einem stürmischen Tag wie heute…

…kann man sich wunderbar in die Geschichte von Wanja hineinversetzen.

In dem Bilderbuch „Es klopft bei Wanja in der Nacht“ von Reinhard Michl und Tilde Michels geschehen ungewöhnliche Dinge:

In einem einsamen Holzhaus, das am Waldesrand steht, wohnt Wanja. Er schläft schon, als in der Nacht an seine Tür geklopft wird und ein frierender Hase um Einlass bittet. Wanja bietet dem Hasen den Sessel als Schlafstatt an, heizt ein und geht wieder zu Bett.

"Doch kaum sind beide eingeschlummert,
da weckt sie Lärm. Es pocht und bummert,
und jemand trommelt an das Tor.
Ein roter Fuchs steht jetzt davor."

Wanja lässt auch ihn in sein Haus, nachdem der Fuchs versprochen hat, den Hasen nicht zu verzehren.

"Doch – es ist wirklich unerhört –
Schon wieder werden sie gestört.
Es klopft und pocht, es kratzt und kracht.
Ein Bär steht draußen in der Nacht,
und – das muss man erwähnen –
er klappert mit den Zähnen."

Zu viert verbringen sie die stürmische kalte Nacht im gemütlichen warmen Haus und so wie sie gekommen sind, verschwinden sie am frühen Morgen auch wieder. Als erster geht der Hase, dann der Fuchs und schließlich auch der Bär, der Wanjas Gewehr entdeckt hat.

"Verflixt, das ist ein Jägerhaus!
Ganz heimlich schleiche ich mich raus.
Die Sonne steht schon überm Wald.
Heut‘ wird’s bestimmt nicht mehr so kalt."
"Er tappt, so leise er vermag,
hinaus in einen neuen Tag.
Der Wanja- noch vom Schlaf umfangen –
Begreift nicht, was hier vorgegangen….
„Wir haben wirklich diese Nacht
gemeinsam friedlich zugebracht –
Was so ein Schneesturm alles macht!“"

Wanja sieht noch vor dem Haus die Fußspuren der Tiere im Schnee. Damit endet diese schöne Geschichte in Reimform, die von Kindern sehr geliebt wird und reichlich Gesprächsanregung bietet.

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