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Schlagwort: Alltag mit Kindern (Seite 1 von 1)

Guten Morgen schöner Tag !

Rezension des Buches „Guten Morgen, schöner Tag!“ von Elisabeth Steinkellner / Michael Roher

Die Stiftung Lesen schreibt: „In diesem Pappbilderbuch für die kleinsten Entdecker/-innen passt einfach alles!“

Dieser kurze Satz bringt es auf den Punkt und ihm möchte ich mich einleitend anschließen: Dieses kleine, auf Kinderhände abgestimmte Buch, macht fröhlich und lässt uns mit ausgebreiteten Armen auf die Welt zugehen.

Die Welt heißt in diesem Falle, die Umgebung des Kindes:
Zunächst sind es die Spielsachen, die auf dem Boden vor dem Bett liegen, hierbei werden sich die betrachtenden Kinder sogleich wiederfinden.

Mit ausgreifendem Schritt erobert sich das Kind die Umgebung, oft an der Hand einer erwachsenen Person, die den betrachtenden Kindern Halt und Zuverlässigkeit symbolisiert, selbst aber nie ganz zu sehen ist. So kann jedes Kind seine eigene Lieblingsperson hineinprojizieren, das ist schön, vor allem wenn es am Schluss heißt „und ich kuschle mich ganz fest rein in diesen Arm“.

Ruhig und zuversichtlich, verbunden mit Alltagsgeräuschen vom brummenden Kühlschrank, legt sich das Kind zur Ruhe und denkt schon wieder an das, was der nächste Tag wohl bringen mag.

Unglaublich welche Themen dieses Buch streift, die wir zur Gesprächsanregung mit dem Kind nutzen können: Größen, Formen, Zahlen, Licht und Schatten, verschiedene Tiere, das Aussehen von verschiedenen Personen, Farben, Lebensmittel und Befindlichkeiten. Dieses Buch ist ein Schatzkästchen!

Im Verlagsprospekt heißt es:
„Dieses Buch zeigt wunderschön: Kinder gehen dem Leben mit offenen Armen entgegen, schenken Kleinigkeiten Beachtung, begegnen den Auf und Abs eines Alltags und schlafen am Abend geborgen und sicher in schützenden Armen ein.“

Kinder, denen es nicht so gut geht, werden durch dieses Buch voller Freude und positiven Aufforderungen angeschubst und getröstet.

Ein schönes Buch, gedacht für ganz kleine Kinder, das sieht man an den dicken Pappseiten. Ich finde es auch gut geeignet für alte Menschen, es reduziert die Erlebnisse eines Tages und hat viel Wiedererkennungspotenzial und auch alte Hände können es gut umblättern.

Man kann es mit seinen dicken Seiten auf ein Nachtschränkchen stellen und wenn man morgens darauf blickt, dann fängt der Tag gut an.

Guten Morgen, schöner Tag!

Danke an den Tyrolia Verlag für das Rezensionsexemplar und an die Macher/in des erquicklichen Büchleins.

Itzlipitzli hat Geburtstag!

Es gibt etwas zu feiern – denn heute ist es genau ein Jahr her, dass wir unseren Blog gestartet und auf den Namen itzlipitzli getauft haben.

Die Idee für diesen Ort im Internet, an dem wir unsere Erfahrungen und unser Wissen zum Leben mit Kindern anderen zugänglich machen können, haben wir auch ein bisschen Corona zu verdanken: Als letztes Jahr im Frühling die Kindergärten schließen mussten, begann Moni einigen Eltern in einem Gruppenchat jeden Tag Ideen für den Alltag mit Kindern zu schicken: kleine Spiele, besondere Aufgaben oder Fragen. So entstand für einige Wochen die Corona-Gruppe – und kurz danach auch der Plan, das alles auf einer Website zu veröffentlichen: Monis unerschöpfliche Ideen, Leahs Fachwissen als Psychologin, unsere Geschichten, Tipps, Meinungen, Anregungen…

Im letzten Jahr hat itzlipitzli dafür gesorgt, dass wir viel Neues gelernt haben und sehr viel Spaß hatten. Am meisten machen uns die Geschichten von Arne Freude, der schon ganz lange in unseren Köpfen existiert hat und jetzt endlich „lebendig“ geworden ist.

Zum Geburtstag haben wir uns auch selbst ein Geschenk überreicht:
Wir sind mit itzlipitzli jetzt auch auf Instagram!
So können wir neben den Blogartikeln und ausführlicheren Texten auch kleine Impulse und Eindrücke teilen & vielleicht finden auf diesem Weg noch mehr Eltern, Erzieher*innen, Großeltern, Babysitter oder andere Interessierte zu uns. Wenn ihr neugierig auf unseren instagram-Account seid und uns dort folgen wollt, könnt ihr das hier machen.

Für das nächste itzlipitzli-Jahr haben wir natürlich schon wieder ganz viele Pläne und wollen zum Beispiel den Aufbau unsere Website übersichtlicher machen und verschönern. Wir freuen uns darum nicht nur über Geburtstags-Glückwünsche, sondern möchten gern von euch wissen: Was würdet ihr an itzlipitzli verändern? Was gefällt euch gut und was nicht so sehr? Über welche Themen würdet ihr gerne mal etwas lesen? Wie findet ihr es, dass wir jetzt auch auf instagram posten wollen? Was würdet ihr dort gerne sehen?

Wir freuen uns auf eure Anregungen und Wünsche & auf ein neues Jahr mit itzlipitzli!

Alltag mit Kindern: Besuche machen

Jemanden besuchen ist wie eine kleine Expedition in ein fernes Land.

Man lernt eine neue Umgebung, neue Menschen und neue Regeln kennen, das ist ganz wunderbar oder sehr befremdlich und verunsichernd. Es beginnt schon mit den Äußerlichkeiten, wie Klingelknöpfen, Treppenhäusern und dem Eingang in eine neue Wohnung. Manchmal stehen dort viele Schuhe herum und man muss/kann seine Schuhe dazustellen, wenn man zu Besuch kommt.

Meistens bleibt man dann erstmal ruhig stehen und schaut sich um, bis man aufgefordert wird, doch hereinzukommen. Das ist dann wie die Landung auf einem neuen Planeten und man bemüht sich alles richtig zu machen, was einem vielleicht ein unsicheres Gefühl beschert. Dies gilt für Kinder und Erwachsene.

Ein gemeinsames Essen ist meistens gut für die Stimmung – oder ganz schlecht, dann nämlich, wenn es etwas gibt, was man gar nicht mag und sich nicht traut, das zu sagen. Ich bin immer auf der Seite der Wahrheit und sage, was ich möchte oder nicht mag – einfach ganz echt und ehrlich. Kinder sind, wenn man sie lässt, meistens auch ganz echt und ehrlich und das finde ich gut. Eltern mögen das nicht immer.

Nach der Begrüßung und dem Essen werden die Kinder meistens zum Spielen geschickt, das ist prima, wenn man die Kinder schon kennt und sie mag.

Es ist sehr schwierig, wenn das nicht so ist. Die Kinder, die in der Wohnung zu Hause sind, sind die Bestimmer und sagen, was man spielen darf. Da beginnt die Expedition ins Ungewisse für das Besuchskind, denn es gibt vieles zu Sehen und zu entdecken und manchmal darf man ein begehrenswertes Spielzeug auch ausleihen, das ist dann besonders schön.

Sehr verwirrend ist es für Kinder, wenn ihre erwachsenen Begleitpersonen sich bei den Gasteltern ganz anders verhalten als sonst in ihrem gewohnten Alltag, wenn sie Dinge sagen, die sie sonst nie sagen. Das verwirrt Kinder, wenn der Papa plötzlich anders spricht als sonst. Aus diesem Grund: Bleibt echt und authentisch, dann ist der Besuch in ein anderes „Familienuniversum“ ein echter Gewinn für euer Kind und es lernt, dass es verschiedene Möglichkeiten des Zusammenlebens gibt.

Auf zu neuen Eindrücken und viel Spaß!

Urlaub vom Alltag

Der Familienalltag ist meist durchorganisiert, damit auch alles klappt. Das ist gut, dann weiß „man“ was wann zu tun ist und alles kann gelingen. Aber hin und wieder brauch es Ausnahmen, sozusagen den Urlaub vom Alltag. Hier einige Beispiele, die Spaß machen können und einen neuen Blickwinkel auf den Alltag ermöglichen:

  • Frühstücküberraschung zuhause oder in der Vesperdose. Zuhause wartet das Frühstück unter einer kleinen Schüssel, keine/r sieht, was dort liegt und dann geht´s los…. Beeren, Käsewürfel oder ein ungewöhnlicher Brotaufstrich. Das Frühstück sollte unbedingt von einer Person zubereitet werden, die alle Vorlieben der Familie kennt. Für die Brotdose gilt das ebenso und neben der Überraschung sollte auch immer ein Vesperteil dabei sein, das mit Sicherheit gerne gegessen wird.
  • Plätzetausch bei einer Familienmahlzeit. Sollten alle Familienmitglieder ihre Stammplätze haben, kann man diese mal vertauschen. Auf den Tellern liegen dann Personenbeschreibungen, die erklären, wer hier sitzen kann, wie z.B. „Heute sitzt hier mal die Person, die den längsten Weg nach Hause hatte!“ oder „Dieser Platz gehört dem, der den größten Hunger hat!“ „Hier sitzt das Kind, das die Geschichte von Pippi Langstrumpf liebt!“ usw.
  • Das Abendessen kann auch mal als Picknick eingenommen werden. Wenn keine Wiese in der Nähe ist, geht das auch im Bushäuschen, auf einem Spielplatz oder im Park.
  • Schlafen, geht auch mal an ungewöhnlichen Orten: Die Kinder bauen sich ein Lager unterm Tisch oder hinterm Sofa. Die Luftmatratzen werden aufgeblasen und schon kann der Schlaf kommen (meistens dauert es allerdings an den ungewöhnlichen Orten etwas länger!).
  • Die Vorlesegeschichte wird heute aus bekannten Büchern gemischt und die Kinder müssen raten, welche Geschichten zusammengemixt wurden.

Viel Spaß bei neuen Abläufen im Familienalltag!

Alltag mit Kindern: Schlafen

Im Alltag mit Kindern freuen sich Eltern immer wieder, wenn die Kinder schlafen. Es werden unglaubliche Anstrengungen oder kuriose Tätigkeiten angeboten, nur damit der Schlaf endlich kommt, Ruhe einkehrt und Eltern auch mal Zeit für sich haben.

Besonders ausgeprägt sind diese „Schlafmanöver“wenn ein Mangel an Nachtschlaf vorliegt: Kinder werden ins Auto gesetzt und man fährt singend durch den Ort, bis das kleine Köpfchen im Kindersitz zur Seite kippt. Dann kommt der schwierige Teil des Raustragens und im Bett ablegen, OHNE dass das Kind wieder aufwacht. Wenn man auf leisen Sohlen aus dem Kinderzimmer schleicht und das Kind fängt an zu rufen, dann ist das Projekt gescheitert… Manche Eltern machen auch Nachtspaziergänge mit dem Kinderwagen, schalten Föhn oder Staubsauger an, weil sie festgestellt haben, dass ihr Kind dann besonders gut einschläft.

Ich habe in meiner ganzen Zeit als Erzieherin nicht so viel gesungen, wie in der Zeit als meine Kinder klein waren und ich sie durch meinen „lieblichen Gesang“, der eigentlich eher ein Summen war, in den Schlaf bringen wollte. Es hat nicht immer geklappt, aber es war eine intensive Begegnung mit dem Kind und mit mir selber, während ich summend durch das Zimmer lief. Ich wollte mir den Geruch des Kindes merken, wenn es warm und manchmal schwitzend in meinem Arm oder auf meiner Schulter lag…

Man sollte ruhig bleiben und den Schlaf nicht herbeizwingen wollen… – sage ich jetzt so einfach, aber das ist das Schwerste!

Wenn das Kind älter ist und man es abends ins Bett bringt, mit allem, was dazu gehört, vom Zähneputzen, waschen, Pippi machen bis zur Geschichte oder dem Beten, geht es oft auch nicht ohne Konflikte, denn manchmal WILL das Kind einfach neugierig aufbleiben und schauen, was die Erwachsenen noch so machen. Auch hier sollte man ruhig, klar und liebevoll verbunden bleiben. Es ist eine intime Zeit, in der die Kinder auch gerne von ihren Erlebnissen oder Sorgen erzählen. Nehmt euch Zeit, denn diese Minuten der Offenheit legen den Grundstock für all die wichtigen Gespräche, die später noch kommen werden. Aber irgendwann gehen die Eltern aus dem Schlafzimmer und das Kind bleibt im Bett!

Alltag mit Kindern: Essen

„Ich mag kein Käsebrot!“

Wenn ein Elternteil oder der Erzieher auch kein Fan von Käse ist, dann gibt es schnell eine Lösung, denn dann muss das Kind das Käsebrot nicht essen. Wenn die Eltern dagegen Käse lieben, dann folgt die Diskussion, die sich über lange Zeit hinziehen kann und oft mit Tränen endet.

Wenn die Eltern es gut machen wollen, dann kommt der bekannte Satz: „Okay, aber du musst probieren!“ Die meisten Kinder wollen aber auch nach dem Probieren nicht.

Warum nur ist etwas so Schönes wie das Essen oft so problembeladen?

Von Anfang an sollten wir darauf achten, dass Essen oder Füttern nicht beiläufig passiert, dass das Kind nicht abgefüttert wird. Das Essen sollte, soweit möglich, in der Gemeinschaft stattfinden. Alle Aufmerksamkeit gehört den Essenden und der Mahlzeit. Beim Stillen oder Füttern mit der Flasche ist das noch relativ einfach, aber später haben auch einige Erwachsenen Schwierigkeiten, sich nur der Mahlzeit zu widmen und Handy und Fernsehen auszuschalten.

Das Essen steht bereit und alle können sich bedienen, selbst auswählen und aufhören, wenn sie gesättigt sind. Klingt ganz einfach!

Wenn das Kind rebelliert und mit den angebotenen Speisen nicht zufrieden ist, würde ich auf keinen Fall noch weitere Speisen anbieten, um keinen neuen Teufelskreis zu entfesseln. Sonst kann es sein, dass das Kind alle Speisen auswählt, die gerade nicht da sind und die Erziehenden springen ständig in die Küche.

Selbst wenn das Kind einmal nichts isst, verhungert es nicht. Allenfalls spürt es, wie sich Hunger anfühlt und es sollte immer eine Speise auf dem Tisch stehen, die das Kind mag. Wenn es den Brokkoli nicht mag, isst es eben nur die Kartoffeln oder Brot. So wird verhindert, dass sich eine „Ich will aber – Spirale“ entwickelt, die an allen Beteiligten zerrt. Liebevolle Klarheit und Verständnis für das Kind ist angesagt.

Alles was das Essen schöner machen kann:

  • in Gemeinschaft essen und vielleicht mit einem Tischspruch oder Gebet beginnen:
    Wir sitzen zusammen, der Tisch ist gedeckt,
    wir wünschen uns allen, dass es gut schmeckt!
  • Das Kind kann sich von verschiedenen Speisen selbst bedienen ( und übt sich durch das Schöpfen in seiner Motorik ).
  • Das Kind wird gefragt, welches Vesper es mitnehmen möchte.
  • Eltern sind auch beim Essen Vorbilder (und erziehen dadurch viel mehr als durch Ernährungsvorträge!!) Sie bestimmen wie gesund das Kind ernährt wird – und Ausnahmen peppen die Vorschriften auf.
  • Der Speiseplan wird mit der ganzen Familie besprochen.
  • Keine Versprechungen oder Erpressungen damit das Kind isst oder trinkt!
  • Zwischendurch die Mahlzeiten durch Besonderheiten entspannen: Heute essen wir alle mit den Fingern! Heute schlabbern wir unseren Nachtisch wie eine Katze aus dem Schälchen! Heute essen wir mit Stäbchen! Heute gibt es nur rotes oder gelbes Essen! Oder wie wär´s mal mit einem Gruseldinner im Dunkeln? … Deiner Fantasie sind keine Grenzen gesetzt, es macht allen Spaß und so kommt beim Essen keine Verbissenheit auf. Guten Appetit!

Schreibt Tagebuch!

Besorgt euch ein Heft, einen Stift und nehmt euch täglich Zeit für kurze Einträge. In diesem speziellen Fall meine ich Notizen über das Leben mit eurem Kind, euren Kindern.
Ich kann euren Einwand quasi hören, dass ihr dazu keine Zeit habt.
Das stimmt, die Nächte sind oft kurz und so viel Neues muss erledigt werden…aber es lohnt sich!
Den Nutzen habt ihr viel später, dann nämlich, wenn euer Kind erwachsen ist und ihr, wie auf Knopfdruck, die Kinderzeit abrufen könnt. Plötzlich ist alles wieder da und wie in einem Film läuft alles vor eurem inneren Auge ab:

  • die riesige Freude über die Ankunft des Kindes
  • der Schmerz und die Verzweiflung, wenn das Zusammenleben nicht gelingen wollte
  • die erste feste Nahrung und der erste Zahn.
  • banale Alltagserlebnisse, die uns ein Lächeln ins Gesicht zaubern.

Okay, vielleicht fragst du dich, wozu das gut sein soll?
Für mich sind es kleine Anker der Freude, der Erinnerung und des Schmerzes, die das Bild von meinem Kind und uns Eltern im aktuellen Zustand ergänzen, bereichern und relativieren. Was haben wir alles schon durchlebt, überstanden und genossen! Das gibt Kraft für aktuelle Situationen und erzeugt außer Wehmut auch sehr viel Freude. So kann man freudvolle Momente als Vorrat horten und bei Bedarf wieder abrufen.

Wer Angst vor den negativen, schmerzenden Erinnerungen hat, der schreibt eben nur die schönen und lustigen Momente ins Tagebuch und kann sie immer, bei Bedarf, lesen und Freude erzeugen.

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