ideen rund um kleine menschen

Schlagwort: Kindergarten (Seite 1 von 2)

Das Thema TannenBaum im Kindergarten aufgreifen…

  • „Was vom Weihnachtsbaum übrigbleibt“ vorlesen und zur Gesprächsanregung und zum Austausch verwenden.
  • Sehen, fühlen und riechen. Mit allen Sinnen den Tannenbaum (Fichte oder Kiefer) erforschen.
  • In Ruhe im Kreis sitzen und Zweige betrachten, vergleichen, daran riechen, kleine Stücke abbrechen und wieder riechen. Zweige an verschiedenen Orten deponieren, z.B. auf der Heizung, im Keller oder in der Puppenecke. Die Achtsamkeitsübung nach einer Woche wiederholen.
  • Tannenzweige, Fichtenzweige und Zweige von der Kiefer vergleichen und die Kinder mit den verschiedenen Namen vertraut machen. Anschließend mit den Zweigen z.B. das Vogelhaus schmücken.
  • Das Bilderbuch Vom allerkleinsten Tannenbaum anschauen.
  • „Der Tannenbaum“, das Märchen von Hans Christian Andersen erzählen und mit den Kindern über das Kleinsein und Wachsen sprechen. Ein Thema, das für jedes Kind wichtig ist!
  • Strich neben Strich setzen und so entsteht ein Tannenzweig, der Konzentration und Ausdauer fördert und eine neue Sichtweise auf die Natur hervorbringt.
  • In den Wald gehen und Tannen suchen und im reinen Tannenwald feststellen, dass es dort sehr dunkel ist und die vielen braunen Nadeln den Boden sehr weich machen.
  • Tannenholz bearbeiten und sich freuen, dass der Tannenbaum uns so viel gibt und dann ein Brot mit Tannenhonig essen!!

Anregungen Für Krippe und Kindergarten

Ein 2-jähriger Junge kommt in die Tageseinrichtung, in der Hand hält er einen kleinen roten Traktor. Ich kann deutlich merken, dass er ihm wichtig ist und kann mit meinen Spielvorschlägen dort ansetzen.

Ich mache ihm den Vorschlag für seinen Traktor eine Straße zu bauen und da keine Bauklötze vorhanden sind, schneide ich ihm Pappstreifen, die wir gemeinsam zu einer Straße auf dem Boden auslegen. Unser Tun wird von meiner Seite sprachlich begleitet und wird so für den kleinen Jungen zu einem großartigen „Förderprogramm“, denn ganz beiläufig erfährt er im Spiel von der Straße, die eine Kurve macht und dass der Traktor über eine Kreuzung fährt. Seine Motorik wird angeregt, denn er legt selbst die Pappstreifen aus, die sich sofort in eine Straße verwandeln. Während er dies macht, ist er ganz achtsam, denn die ausgelegten Pappstreifen sollen genau aneinander liegen. Ich mache ihn darauf aufmerksam, dass der Traktor auch tanken muss und ganz schnell wird aus einem geknickten Stück Pappe, an dem ein Wollfaden befestigt wird, eine Tankstelle mit Zapfsäule. Hingebungsvoll und sehr geduldig wird der Traktor betankt.

Inzwischen sitzen noch zwei andere Kinder als Zuschauer auf dem Teppich, sie bekommen auch Fahrzeuge mit Anhänger und sollen dem Traktor helfen. Wir zerknüllen kleine Papierstücke und beladen damit die Anhänger. Sehr vorsichtig schieben die Kinder die Fahrzeuge über die Pappstreifen, damit die Ladung nicht verloren geht.

Alle beteiligten Kinder nehmen aus eigenem Interesse an diesem Spiel teil und greifen Anregungen begierig auf.

Wichtig ist in dieser Situation auch, dass wir Erzieher/innen oder Eltern dem Kind die entsprechende Aufmerksamkeit und genügend Zeit geben.

Schön, wenn dies im Alltag bei der Kinderbetreuung möglich ist!

Was hat diese Situation den Kindern gebracht?

  • Das Kind mit seinem Traktor bekam meine ganze Aufmerksamkeit und hat sein Spiel durch meine Impulse ausgebaut.
  • Durch die sprachliche Begleitung und meine Kommentare wurde sein Wortschatz erweitert.
  • Die zuschauenden interessierten Kinder wurden ins Spiel integriert und ihre soziale Kompetenz gefördert.
  • Die Kinder erlebten eine schöne Zeit und haben allen Grund wieder ein entsprechendes Spiel zu beginnen. Schön, wenn dann die pädagogischen Betreuer/innen wieder mit Impulsen zur Stelle sind!

Vielleicht bildet sich dann ein Spiralstau…!?

Welch ein Vertrauen…

„Mit jemandem schlafen“, diese Aussage wird meistens sexuell interpretiert und doch ist sie auch schon für ganz kleine Kinder etwas ganz Besonderes.

Im Schlaf lassen wir alles los, liefern uns aus, sind angreifbarer als in anderen Lebenssituationen. Das ist auch der Grund, warum es für ein Kind etwas Mut braucht mal woanders zu übernachten, bei den Großeltern oder Freunden zum Beispiel.

Auch für die Eltern ist es oft eine Gratwanderung, wem sie es erlauben ihr Kind über Nacht zu betreuen. Viele Fragen tauchen auf: Wird mein Kind getröstet, wenn es schlecht träumt? Hören die Gasteltern/Großeltern das Kind, wenn es zur Toilette muss? Von der Sorge um sexuelle Übergriffe ganz zu schweigen.

Welch großes Vertrauen bringen Eltern dem Personal einer Kindertagesstätte entgegen, indem sie den Angestellten ihr Kind zur Betreuung übergeben!

In den Jahren meiner Arbeit in Ganztagseinrichtungen habe ich oft die Schlafenszeit mit den Kindern verbracht. Während meiner Ausbildungszeit war dies meine größte Herausforderung, denn die Kinder mussten damals schlafen, wollten aber nicht und ich musste sie 2 Stunden im Schlafraum bändigen – aber geschlafen haben sie nicht. Die Kinder und ich als junge Erzieherin waren nach diesen 2 Stunden stets fix und fertig.

Hatte eine meiner Kolleginnen Schlafraumdienst, klappte alles bestens. Ich habe die Welt nicht mehr verstanden und in all den folgenden Jahren die Betreuung von Kindern, die schlafen sollen, gemieden.

Heute verbrachte ich den Tag in einer Kinderkrippe – auch während der Schlafenszeit – und es war wunderbar.

Es war der Ort des reinsten Friedens und Vertrauens. Alle diese kleinen Kinder waren müde, krabbelten in ihre kleinen Bettchen und ließen sich von uns Erzieherinnen in den Schlaf streicheln. Vertrauensvoll kuschelten sie sich in ihre Decken, liebkosten ihr Stofftier und einige saugten geräuschvoll an einem Schnuller und ehe wir uns versahen, waren alle eingeschlafen – ein Bild des Friedens!

Über eine Stunde konnte ich diese friedvolle Stimmung genießen und es war eine schöne Erfahrung zum Ende meiner Berufstätigkeit – danke liebe Kinder!

Rabe Rena fliegt heute nicht aus

Nach und nach fliegen die vielen Raben am Morgen davon, während Rena auf Toni wartet.

Als Toni auf dem Ast neben ihr landet erzählt Rena ihm sofort, dass sie nun auch, wie die anderen Raben, auf einem Ast schläft und kein Nest mehr braucht.

Während sie gemeinsam oben in der Birke sitzen, kommen immer mehr Kinder aus dem Haus, das Kindergarten heißt, in den Garten.

Es gibt viele verschiedene kleine Menschen und einige große Menschen, die sich alle im Garten aufhalten. Die Menschenkinder machen großen Lärm, fast so wie ein ganzer Rabenschwarm. Sie rennen auf der Wiese herum, lachen und schubsen sich und hin und wieder gibt es auch ein weinendes Kind. Manche spielen sehr ruhig in einer großen Kiste voller Sand. Da wird gegraben und planiert, Berge und Höhlen entstehen und manche Kinder backen Kuchen aus Sand. Es gibt auch einen Turm, den die Kinder erklettern und dann auf einem schiefen Blech wieder hinunterrutschen. Dies scheint den Kindern viel Spaß zu machen. Rena würde gerne mal zu den Kindern runterfliegen, nur ganz kurz. Toni sagt ihr, dass dies zu gefährlich sei, denn immer wieder würden Menschen nach den Raben werfen.

Rena gibt nicht nach und schließlich fliegt sie auf den Turm mit dem schiefen Blech, auf dem die Kinder rutschen. Die Kinder auf dem Rutschturm erschrecken, als der Rabe Rena angeflattert kommt, ein Kind beginnt sogar zu weinen. Sofort kommt ein großer Mensch herbeigelaufen, tröstet das weinende Kind und begrüßt Rena freudig. „Schaut mal Kinder, wir haben heute Rabenbesuch!“ Sofort kommen noch weitere Kinder angelaufen und schauen sich Rena an.

Der große Mensch erzählt den Kindern was Raben fressen, wie sie rufen, das können die Kinder sogar nachmachen und er sagt, dass Raben schöne schwarzglänzende Federn haben und sehr schlau sind. Rena freut sich sehr und fliegt aufgeregt zu Toni in die Birke hoch. Toni hat alles mitangesehen und gehört und sagt “Hab ich es dir nicht gestern schon gesagt, dass wir wunderbare Vögel sind, das sagen sogar die Menschen!“ Das war der erste Tag einer schönen Freundschaft zwischen den Kindern und Rena. Kamen die Kinder in den Garten, hielten sie nach dem Raben Ausschau, manche winkten sogar, wenn Rena im Baum oder auf dem Dach des Kindergartens saß und Rena freute sich!

Herbstliches im Kindergarten

Herbstwind, Herbstblätter, Früchte des Herbstes, Herbstlieder, jedes Jahr wieder…

Was denken sich Kinder, wenn sie etwas über den Herbst erfahren? Sehen sie im Herbst eine Person, ähnlich wie es in dem Lied von der Mutter mit den vier Kindern geschildert wird? Im Lied verkörpert jedes Kind eine der vier Jahreszeiten: Frühling, Sommer, Herbst und Winter. Ich finde es schön, die Jahreszeiten mit vier völlig verschiedenen Kindern zu vergleichen.

Ich nehme als Herbstsymbol den Apfel, der den Kindern einer Vielzahl von Herbsterfahrungen bieten kann.

Ein großer Korb, gefüllt mit verschiedenen Äpfeln steht im Zimmer und die Kinder können verschiedene sinnliche Erfahrungen machen:

  • Sie berühren die Äpfel und bemerken, dass manche glatt, andere runzelig sind. Manche haben eine raue Schale, andere eine ledrige.
  • Sie riechen den Apfelgeruch, der an fauligen Stellen anders ist als an einem unversehrten Apfel.
  • Sie nehmen die Äpfel in die Hände und sehen die Blüte und den Stiel. Sie finden heraus, dass der Apfel eine abgeplattete Seite hat, auf der er gut liegen kann.
  • Sie legen die Äpfel hintereinander aus und es bildet sich eine lange Apfelschlange.
  • Man kann auch ein Apfelherz legen.
  • Wir zerschneiden den Apfel in zwei Hälften und entdecken das Kernhaus. Das Kernhaus kann auch wie ein Stern aussehen, wenn wir den Apfel quer zerteilen.
  • Mit einem Entsafter stellen wir unseren eigenen trüben und süßen Saft her, der köstlich duftet.
  • Wir sammeln viele Äpfel in Jutesäcken und gehen zur Mosterei. Hier wird eine große Menge Saft gemacht, den wir in Kartons mitnehmen. Jetzt haben wir immer wieder schöne Apfelerinnerungen, wenn wir uns ein Apfelschorle schmecken lassen.
  • Aus schrumpeligen Äpfeln, die nicht gut schmecken basteln wir Apfelmännchen und Apfelfrauen und erklären den Kindern was Mostäpfel sind.
  • Apfelbrei, Apfelkuchen und getrocknete Apfelringe dienen uns als weitere kulinarische Köstlichkeiten.
  • Wir erfahren von all den gesunden Stoffen, die im Apfel zu finden sind und schätzen die gesunde Schale der Äpfel. Trotzdem üben wir uns mit dem Schälmesser um festzustellen, wer die längste Apfelschalenschlange herstellen kann.
  • Wir lernen in verschiedenen Sprachen, was Apfel heißt: Apple, la Mela, Elma, Pomme,…
  • Wir malen den Apfel so wie wir ihn erlebt haben und dazu brauchen wir keine Schablone.

Ideen für die Arbeit im Kindergarten

Nach den Sommerferien hat das neue Kindergartenjahr begonnen und wir beginnen mit Vorschlägen, die für die Arbeit von Erzieher*innen nützlich sein können.

Los geht´s mit dem Thema „Ich war weg – jetzt bin ich da!“

  • Gespräche unter der genannten Überschrift ermutigen die Kinder von ihren Erlebnissen zu erzählen. Wichtig finde ich, dass der/die Erzieher/in möglichst wertschätzend zuhört und die Erlebnisse nicht bewertet, was aber sehr schwer in der Umsetzung ist.
    Wenn ein Kind in den Ferien das Schwimmen gelernt hat, muss das bejubelt werden, aber wie fühlt sich das Kind, das kein „Jubelerlebnis“ vorweisen kann? Hier gilt das feinfühlige Vermitteln.
  • Umgang mit der Zeit – wir veranschaulichen auf einem Jahreskalender die drei Ferienwochen und befragen die Kinder nach Erlebnissen, die vor den Ferien stattgefunden haben. An was erinnert ihr euch? – Wo sind die Kinder der Gruppe geblieben, die den Kindergarten nicht mehr besuchen? – Welche Lieder und Spiele kennen die Kinder noch, wir erinnern uns! – Ich war klein, jetzt bin ich groß! Dieses Thema kann in diesem Rahmen auch gut erarbeitet werden und die Kinder bringen Babybilder mit, die auf Augenhöhe aufgehängt werden und alle können schauen und raten, wer das Baby ist. Dazu hängen wir noch Babyhemdchen auf und messen an einer Latte, wie groß das Kind geworden ist. Diese Thematik symbolisiert schön das Vergehen von Zeit. Hierzu gehören auch verschiedene Zeitmessgeräte und die ersten Kinder bemühen sich sicher, die Uhr zu erlernen.
  • Ich war weg, jetzt bin ich da! Diese Überschrift eignet sich auch um mit den Kindern zu philosophieren und die Frage zu stellen, „Wo war ich, als ich noch nicht geboren war?“ und in diesem Zusammenhang werden Fragen zur Aufklärung natürlich nicht ausbleiben und es ist gut, zu dieser Thematik einen Elternabend anzubieten. (Referenten vermittelt profamilia oder die Fachberatungsstellen des Landkreises und der Kirchen .)
  • Das bin ICH! Dieser Bereich gibt den einzelnen Kindern Gelegenheit etwas von sich mitzuteilen. (Ich esse gerne Nudeln, im Kindergarten baue ich gerne in der Bauecke und ich habe Angst vor Hunden.) Auch hierbei ist es von großer Bedeutung, dass die Erzieher/innen wertfrei und sehr einfühlend vorgehen, damit sich Kinder öffnen können und wenn man erstmal gesagt hat, dass man gerne der Freund von Jule wäre, dann hat man schon einen riesigen Berg erklommen und mit Unterstützung durch die Erwachsenen wird es vielleicht auch wahr. Dieser Themenabschnitt kann sich wunderbar auf das Zusammenleben in der Gruppe auswirken. Schön sind in diesem Zusammenhang auch lebendgroße selbstgemalte Bilder der Kinder: Das Kind legt sich auf einen großen Bogen Papier auf den Boden und eine andere Person zeichnet den Körperumriss des Kindes nach. Danach kann der Umriss realitätsnah oder fantasievoll ausgemalt werden. Wenn die Selbstbildnisse fertig sind, kann man sich selbst gegenüberstehen.

Geschichten von Arne: Arne findet einen Freund

Arne sitzt in der Garderobe des Kindergartens und zieht seine Schuhe aus, dabei beobachtet er was so am Morgen in der Garderobe passiert: Kinder werden von ihren Eltern gebracht, manche kommen alleine. Kinder ziehen ihre Schuhe und Jacken aus. Manche kriechen auf dem Fußboden und suchen ihre Hausschuhe.

Ein Junge ist neu im Kindergarten und sucht seinen Garderobenhaken, der beim Bild mit dem kleinen Haus ist. Arne zeigt ihm den Haken mit dem Haus und bleibt noch eine kleine Weile in der Garderobe um auf seine Freundin Mia zu warten.

Der Junge, der neu im Kindergarten ist, hat seine Hausschuhe schon an und lächelt zu Arne. Arne lächelt zurück und fragt ihn, wie er heißt.
„Ich bin Emir“, sagt der Junge, der so schön lächeln kann und Arne vergisst, dass er auf Mia warten wollte.
„Komm“, sagt Arne, „gehen wir in den Gruppenraum!“ und er fasst Emir an der Hand und zieht ihn mit sich.

Im Raum der Mondgruppe sind schon sehr viele Kinder.  Emir und Arne bleiben zunächst an der Tür stehen um herauszufinden, was sie eigentlich machen wollen. Emir zieht Arne zum Spielzeugschrank und holt ein Puzzle heraus, das sie gleich auf einem Tisch ausschütten, um dann gemeinsam zu puzzeln.

Auf dem Bild des Puzzles sieht man einen großen Bahnhof mit zwei Zügen und vielen Menschen, die alle verreisen wollen. Während die beiden die kleinen Puzzleteile zusammenstecken sprechen sie darüber, was sie auf den Teilen erkennen: Koffer, Taschen, Pommes frites, Eis, Zeitungen, einen Hund, einen Rollstuhl und die verschiedenartigsten Menschen.

„Bist du schon einmal mit dem Zug gefahren?“ fragt Arne „Wir fahren immer mit dem Auto!“

Emir erzählt ihm, dass er schon einmal mit dem Zug zum Flughafen nach Frankfurt gefahren und dann mit dem Flugzeug zu seiner Oma in die Türkei geflogen ist. Das findet Arne großartig und er lässt sich von Emir alles genau berichten. Nachdem das Puzzle zusammengesetzt ist, gehen sie in den Garten und bauen im Sandkasten.

Arne freut sich, dass Emir mit ihm spielt und als Mia später noch kommt, darf sie mitmachen. Beim Abholen erzählt er seinem Papa, dass er einen neuen Freund hat, der Emir heißt.


  • Gehst du auch in einen Kindergarten?
  • Wie heißt dein Freund/ deine Freundin?
  • Welche Spiele spielst du gerne?
  • Bist du auch schon einmal mit dem Zug oder dem Flugzeug verreist?
  • Womit kann man noch verreisen?

Geschichten von Arne: Der Tag, an dem Arne seine Trinkflasche verlor

Im Kindergarten können alle Kinder immer am Frühstückstisch frisches Wasser trinken, wenn sie Durst haben. Manche Kinder haben viel Durst und trinken oft und einige Kinder trinken wenig – alles ganz normal, findet Arne.

Zur Zeit muss aber jedes Kind seine eigene Trinkflasche mitbringen, denn wegen einer Krankheit, die Corona heißt, müssen alle im Kindergarten die Hygieneregeln befolgen. Das Wort „Hygieneregel“ gefällt Arne sehr, es klingt so schön, ist aber schwierig auszusprechen und er hört es sehr oft, denn die Erwachsenen unterhalten sich überall über die Hygieneregeln.

Arne freut sich, dass er wegen dieser Hygieneregeln nun seine neue Trinkflasche in den Kindergarten mitnehmen kann. Er hat sie von seinen Großeltern zum Geburtstag bekommen und musste lange üben bis er sie selbstständig auf- und zudrehen konnte. Jetzt kann er es!

Er durfte die Farbe selbst wählen und hat die rote Flasche genommen. Seine Oma hat seinen Namen auf die Flasche geschrieben und hat gesagt, dass es eine rote Feuerwehrflasche sei. Klasse, das gefällt Arne, er wird sie im Kindergarten ganz schnell, so schnell wie die Feuerwehr, austrinken.

Immer wenn der Kindergarten zu Ende geht, holen alle Kinder ihre Rucksäcke, Taschen und Trinkflaschen und noch all die Sachen, die sie gebastelt haben. Arne holt alles und muss mächtig aufpassen, dass ihm seine gemalten Bilder nicht aus der Hand fallen und dann, als er alles endlich in den Händen hat, muss er aufs Klo.

Das muss sein und er legt alle seine Sachen in den Flur und wie die Feuerwehr rennt er zur Toilette.

Nach dem Händewaschen sammelt er alles wieder ein und geht zur Tür, denn sein Papa holt ihn bereits ab. Arne freut sich und rennt seinem Papa entgegen, was mit den vielen Sachen, die er trägt, sehr schwierig ist. Papa hilft ihm alle Einzelteile in den Rucksack zu packen und da merkt er es: Seine feuerrote Trinkflasche ist weg!

Ganz langsam spürt er dieses blöde Gefühl, wenn die Tränen so langsam durch den Hals aufsteigen und aus den Augen über die Wangen rinnen. Er weiß, dass die Tränen gar nicht durch den Hals aufsteigen können, aber da spürt er es immer zuerst.

Alle Kinder, die Mütter und Väter und die Erzieherinnen schauen ihn an und fragen ihn was passiert sei. Dass alle auf ihn schauen gefällt Arne nicht und er kann auch gar nichts sagen. Gut, dass Papa das für ihn macht: „Arne hat seine rote Trinkflasche verloren!“

Jetzt hat er es gehört, Papa hat es ausgesprochen, jetzt ist es wahr, seine Trinkflasche ist weg! Arne schluchzt und im gleichen Augenblick hört er ein vertrautes Rattern, so ein Geräusch das Trinkflaschen machen, wenn sie über den Steinboden im Kindergarten rollen.

Tatsächlich, da kommt seine rote Flasche unter der Garderobenbank hervorgerollt. Sie ist wieder da, das Weinen hört auf, Papa nimmt seine Hand und zusammen gehen sie nach Hause.


Wenn dir die Geschichte gefallen hat, hast du vielleicht Lust eine feuerrote Trinkflasche auf ein Blatt Papier zu malen? Viel Spaß!

Mein Kind kommt in den Kindergarten

Endlich, nach langem Suchen und bangem Warten, freuen sich die Eltern, dass sie einen Kindergartenplatz haben.

Beinahe zeitgleich beginnen die Zweifel: Ist das jetzt der richtige Moment, ist es der richtige Kindergarten, sollen wir noch warten? Sind die Erzieherinnen nett, einfühlend, nicht zu lasch, fördern sie unser Kind auch? Fragen über Fragen machen es Eltern, Erzieher*innen und auch den Kindern nicht immer leicht.

Den Dreijährigen ist der Begriff Kindergarten meistens durch Familienmitglieder bunt schillernd erklärt worden. „Da ist es schön, da kannst du mit vielen Kindern spielen, da singt ihr zusammen und sie haben ganz besondere Spielsachen!“

Wenn dann alles gut vorbereitet wurde, dann kennt das Kind das Gebäude, den Namen seiner Gruppe, seinen Garderobenplatz und die Erzieherin.

Im Normalfall sind Kinder sehr neugierig und kommen sehr motiviert an den „Ort der Verheißung“ und wenn da jetzt eine ebenso motivierte pädagogische Fachkraft wartet, dann kann die Eingewöhnung nur gelingen.

ABER, da sind ja auch noch die Eltern, die den Kindergarten und die Erzieherin vielleicht noch nicht kennen – was nicht sein sollte!

Man stellt sich vor, wenn man Mutter oder Vater ist, berichtet der Erzieherin vielleicht von den Eigenarten des Kindes (z.B., dass er oder sie nur Pipi macht, wenn er/sie sich ganz nackt auszieht – nicht ausgedacht, schon erlebt) oder man berichtet von Kosenamen, Essensgewohnheiten und dass das Kind es nicht gerne laut hat.

Die pädagogische Fachkraft beruhigt die Eltern, ermutigt die Kinder und beide Seiten versuchen sich freundlich anzunähern.

Erleichternd wirken sich immer Geschwister – oder Nachbarskinder aus, das gibt Mut und verscheucht die Angst vor Neuem.

Sollte das neue Kind ganz unproblematisch gleich freudig dableiben und zum Maltisch marschieren, dann fühlen sich die Eltern schlecht. „Oh je, sie weint nicht, also wird sie uns nicht vermissen, also sind wir schlechte Eltern!!“

Schreit das neue Kind und klammert sich an das Bein des Vaters, dann sind die Eltern beruhigt („Er liebt uns so!“) und die Erzieherin ist verzweifelt („Was muss ich machen, damit dieses Kind hier bleibt?“)

In allen Fällen ist es zwingend notwendig, dass sich Eltern, Kinder und Erzieher*innen vorher kennenlernen, dass sie außer den Namen auch ihre gegenseitigen Erziehungsprinzipien, Wünsche und den Ablauf der Eingewöhnungszeit kennenlernen.

Wir haben einige Gedanken von Kindergartenmüttern gesammelt, denn sie müssen sich auch von ihrem Kind abnabeln, was nicht einfach ist.


Irgendwann kommt der Zeitpunkt an dem man als Kind und Eltern den Kindergartenstart herbeisehnt. Die Kinder wollen mehr erleben, probieren und spielen, sie wollen und brauchen Kinder um sich. Das ist zu Hause so nicht möglich.
Aber was erwartet uns da?
Wird mein Kind den Kindergartenalltag gut meistern können? Schließlich ist so ein Kindergartentag echt harte Arbeit. Auch der ungewohnte Lärmpegel ist nicht zu verachten.
Habe ich mein Kind wirklich gut genug auf das „Leben da draußen“ vorbereitet? Schließlich muss es plötzlich für sich selbst einstehen und es hat mich nicht mehr schützend an der Seite.
Hoffentlich sind die Erzieherinnen auch einfühlsam und den Kindern zugewandt. Was mache ich eigentlich, wenn ich mich mit einer Erzieherin überhaupt nicht verstehe? Kann ich mein Kind trotzdem bedenkenlos dort lassen? Schließlich vertraue ich ihnen das Wertvollste an, das ich habe. Habe ich mich auch wirklich genug mit der Auswahl der Kindergärten auseinandergesetzt?
Wie ist es mit den Christlichen Festen, und Traditionen, werden die wohl gefeiert?
Was ist, wenn mein Kind plötzlich haut oder sonst irgendwie negativ auffällt. Und wie gehen die Erzieherinnen damit um? Oder andersrum, wenn es sich so angepasst verhält, dass es untergeht, fällt das irgendwem auf?
Wird es Freunde haben, oder beliebt sein? Wie war eigentlich meine Kindergartenzeit? Hoffentlich wiederholen sich meine eigenen schlechten Erfahrungen nicht. Ich selbst war eher ein Außenseiter und wollte immer dazu gehören… Und jetzt als Mutter ertappe ich mich dabei, dass ich mir für mein Kind wünsche, das nicht zu erleben. Dass es beliebt ist und von allen gerne gemocht wird. Da muss ich wirklich gut achtgeben, dass ich diese Sorge nicht auf meine Kinder übertrage.
Man will ja als Mutter oder Vater auch nicht als Helikoptereltern gelten, aber was bedeutet das eigentlich? Wenn man während der Eingewöhnung Dinge sieht, die so nicht sein sollten, oder der Umgang in einigen Situationen ungut findet, soll man am besten nichts sagen, seine Gedanken für sich behalten? Oder ist ein klärendes Gespräch nicht besser? Hoffentlich erzählt mein Kind keine Peinlichkeiten von zu Hause, was da die anderen denken würden!
Letztlich finde ich, wird uns Müttern viel von außen suggeriert wie es denn zu laufen hätte. Ich habe mich auch davon verunsichern lassen, weil es beim ersten Kind zu einfach lief und beim zweiten dann viel schwieriger als gedacht. Im Nachhinein würde ich mich viel mehr auf mein Gefühl verlassen und für meine Kinder da sein wie sie es einfordern. Ein „so geht’s richtig“ gibt es nicht. Und egal wie lange und gut die Erzieherinnen ihren Job schon machen, ich kenne meine Kinder am besten.


Das Thema Kindergarten begann für mich schon lange bevor dieses wichtige Kapitel für meine Tochter überhaupt anstand. Schon weit im Voraus habe ich mir Gedanken gemacht, ob sie sich dort wohl fühlen wird, ob ich sie richtig darauf vorbereitet habe und ob wir beide überhaupt schon „bereit“ dafür sind.
Als der erste Kindergartentag dann vor der Tür stand, war es eine Mischung aus Stolz, Angst und Vorfreude, als mein Mann und ich unsere Tochter das erste Mal gemeinsam zu Ihrem Kindergarten brachten. So wirklich wussten wir nicht, was uns erwarten würde – und was man auch im Gegenzug von uns erwartete. Wir lange darf oder sollte man bleiben, ohne es dem Kind unnötig schwer zu machen, aber auch den Erziehern nicht „ins Handwerk zu fuschen“.
Ist es in Ordnung einfach da zu sein, auch wenn das Kind augenscheinlich gut mit der neuen Situation zurechtkommt? Schließlich war das Ziel, dass unsere Tochter hier für einige Stunden am Vormittag ohne uns verbringen sollte.
Ist man eine „gute Mutter“, wenn das Kind sich schnell löst und gerne dableibt? Oder ist es mein gutes Recht als Mutter solange zu bleiben wie ich das für richtig halte?
Damals waren wir froh, dass unsere Tochter bereits am ersten Tag schon nach kurzer Zeit eine Weile alleine mit den Kindern und Erziehern verbringen konnte und wir den Kindergarten für ca. eine Stunde verlassen konnten, um Sie im Anschluss wieder abzuholen.
Ich war, wie schon am Morgen auch, stolz und ängstlich zugleich. Wie würde es ihr ergehen? Würde sie weinen, wenn ihr bewusste würde, dass wir nun weg sind? Würde man uns gleich anrufen oder sie weinen lassen?
Das „Loslassen- müssen“ ging mir aus heutiger Sicht eindeutig zu schnell. Immerhin waren es für mich zu diesem Zeitpunkt wildfremde Menschen, denen wir da unser „Allerheiligstes“ quasi blind anvertrauten. Aber hatte nicht auch in der Broschüre des Kindergartens gestanden, dass man den Abschied so kurz und schmerzlos wie möglich gestalten sollte? Ich wollte es ihr durch meine Anhänglichkeit nicht unnötig schwer machen – und doch hätte ich aus heutiger Sicht lieber den ganzen Tag an ihrer Seite verbracht, wie ein unsichtbarer Beobachter. Immerhin bekommt man ab diesem Tag viele Stunden des Kindes nur aus Erzählungen mit.
Als Mutter ist es gar nicht so leicht, hier die richtige Balance zu finden. Sein Kind loslassen und ihm Selbstvertrauen schenken, ihm aber gleichzeitig die Sicherheit zu geben, dass man es nie allein lässt und immer beschützen wird. Der Kindergarten ist ja quasi der „erste Schritt aus dem Haus“ und auch der erste Schritt in die Selbstständigkeit für ein Kind. Als Mutter muss man guten Gewissens loslassen können und vor allem Vertrauen haben – aber wichtig finde ich hier das richtige Tempo für Eltern und Kind zu haben und zwar ganz unabhängig davon was das Umfeld von einem erwartet.

Einen Vogel malen

Es war einmal ein kleiner Junge, der voller Begeisterung die Krähen vor dem Kindergartenfenster beobachtete. Er fand heraus, wo sie meistens saßen, dass sie auf mein Auto kackten und ganz oben in der Birke ein Nest bauten.

Er hatte im Kindergartentrubel etwas gefunden, das sein Interesse geweckt hatte. Ich ermutigte ihn, sich eine Krähe zu malen.

Er schaute mich mit fragenden großen Augen an, die die Unmöglichkeit dieser Tat signalisierten. Ich bot ihm an, ihm zu helfen und er nickte freudig. Seine Motivation zu malen war ebenso groß wie seine Verzagtheit.

Wir sprachen über das Aussehen der Vögel: Bauch, Schwanz, Beine (nur zwei!), Kopf und Schnabel und natürlich die Flügel.

Er war ganz bei der Sache und je mehr wir über die Krähen sprachen, um so zuversichtlicher malte er.

Hier kommt das Ergebnis des ersten Versuches, es ist eine wunderschöne Krähe, deren Kopie jetzt über meinem Esstisch hängt.

Ich hoffe, dass ihn dieses Tun zu weiteren Bildern ermutigt hat!

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