…und erlebt spannende Abenteuer. Hier wird davon berichtet:
Rabe Rena ist ein kleines neugieriges Rabenmädchen und wohnt auf einer hohen Birke. Ihre Familie möchte, dass sie oben im Nest sitzen bleibt und keine Ausflüge macht, denn das ist zu gefährlich, sagt immer ihr Rabenpapa.
Rena sitzt also tagein tagaus in luftiger Höhe und schaut über den Rand des schwankenden Nestes. „Papa, das ist aber auch ganz schön gefährlich hier oben im wackeligen Nest zu sitzen!“ sagt sie heute Morgen, als es mal wieder stürmt und regnet. „Papperlapapp krächzt ihr Rabenvater, „hier bist du sicher, denn ich bin da und passe auf dich auf!“
Rena schaut nach rechts, da sieht sie den Turm der Kirche. Rena schaut nach links, da sieht sie die Straße mit vielen Autos und Häusern. Reni schaut nach vorne und da sieht sie in die Ferne. Sie sieht Wiesen, einen dunklen Wald und die Straße, die wegführt und Rena weiß nicht wohin.
Rena dreht sich um, sie schaut hinter sich und da sieht sie einen großen Bauernhof mit Stall und direkt unter ihr, da ist der Kindergarten-Garten. Sie wundert sich, dass es unter ihrem Baum so still ist. Wo mögen wohl die Kinder sein, die sie gestern unter sich entdeckt hat?
Überall sprangen Kinder herum, rutschten über die Rutschbahn, bauten im Sand und spielten Fangen und Verstecken. Rena schaut den Kindern gerne zu und möchte am liebsten da unten mitmachen: die Rutschbahn runterrutschen, mit ausgebreiteten Flügeln, mit dem Schnabel in den Sand picken oder auch mal ein Kind in den Popo. Rena würde gerne runterfliegen und bei einem Kind auf dem Kopf landen.
Ach, Rena möchte losfliegen und Abenteuer erleben. Morgen nimmt sie sich vor, ja morgen wird sie losfliegen!
Heute ist der neue Morgen und Rena will ausfliegen, sie muss nur erst abwarten bis ihre Eltern das Nest verlassen, um Futter zum Frühstück zu holen. Sie kann es kaum erwarten und ist schon sehr aufgeregt. Endlich breiten die Eltern ihre Flügel aus und fliegen in Richtung der Wiesen und Wälder, also nimmt Rena die Richtung zum Kirchturm.
Sie stellt sich auf den Rand des Nestes und lässt sich einfach nach unten fallen und schon breitet sie ihre Flügel aus und fliegt. Wow, das hätte sie nicht gedacht, dass es sich so anfühlt, soo schön, soo leicht – fliegen!
Rena muss aufpassen, denn ganz schnell ist sie unten, sie sieht das Gras schon ganz nah. Schnell schlägt sie mit ihren kleinen Flügeln und merkt, wie sie wieder höher fliegt. Das ist ja fantastisch, sie kann rauf und runter fliegen. Sie kann Kurven fliegen und schon sieht sie, wie der Kirchturm immer näher kommt. OOH, hoffentlich klappt das mit dem Landen, das hat sie nämlich noch nie gemacht. Sie muss langsamer fliegen und sich den Landeplatz schon mal aussuchen. Komisch, auf dem Kirchturm ist ein goldener Vogel, den sie noch nicht kennt. Er bewegt sich nicht, obwohl Rena ihm mit dem Flügel zuwinkt. Direkt neben dem goldenen Hahn landet sie auf dem Dach des Kirchturmes. Das wäre geschafft! Rena ist stolz auf ihren ersten Ausflug. Hier vom Kirchturm aus kann sie bis zum Nest auf der Birke schauen und sie stellt fest, dass ihre Eltern noch nicht zurückgekommen sind. Sie startet schnell den Rückflug und kommt kurz vor ihren Rabeneltern im Nest an.
Die Eltern haben ihr Nüsse, Obst und kleine Würmer mitgebracht und Rena ist nach ihrem Ausflug sehr hungrig. Nach dem Essen macht sie sofort Kacka, das von ihren Eltern aufgeräumt wird, denn das Nest soll immer sauber sein. Rena macht es sich gemütlich und bevor sie einschläft schaut sie nochmal zum Kirchturm mit dem goldenen Hahn. Sie kann es gar nicht glauben, dass sie noch vor kurzer Zeit bis zum goldenen Hahn geflogen ist.
Welches Abenteuer wird sie wohl morgen erleben?