ideen rund um kleine menschen

Schlagwort: Religion (Seite 1 von 1)

Kein Weihnachtsfest ohne Engel

Engel spielen in Liedern und Geschichten der Weihnachtszeit eine wichtige Rolle, sie sind die Boten, die von Gott kommen und Botschaften, d.h. Nachrichten überbringen.

Manche sprechen auch von Schutzengeln, die auf die Menschen aufpassen.

Auf Bildern werden die Engel meist sehr schön dargestellt, oft sehen sie aus wie kleine nette Kinder und sie haben immer Flügel. Dank dieser Flügel können sie von Gott zu den Menschen fliegen, diesen etwas erzählen oder auf sie aufpassen und sie beschützen.

Viele Maler haben Engel gemalt, so wie sie sich diese Himmelsboten vorstellen, aber keiner hat sie je gesehen. Obwohl, manche Menschen berichten, dass sie welche gesehen oder gespürt haben. Ob dies wahr ist, kann keiner sagen, aber es ist eine schöne Vorstellung, dass Engel auf uns aufpassen. Man kann es glauben, aber nicht wissen.

In der Weihnachtsgeschichte kommen immer wieder Engel vor und weil die Menschen erschrocken sind, wenn plötzlich im hellen Licht ein Engel kam, sprachen sie immer zunächst „Fürchte dich nicht!“ Maria hatte von den Engeln erfahren, dass Jesus geboren werden sollte, die Hirten auf dem Feld wurden von den Engeln beruhigt, als plötzlich der Weihnachtsstern über dem Stall in Betlehem stand.

Das Aussehen der Engel haben sich die Menschen ausgedacht und immer wieder begegnen sie uns in Kirchen oder auf Bildern.

Male doch mal deinen Engel, so wie du ihn dir vorstellst.

Hier kann ich dir noch meinen Lieblingsengel zeigen, er hängt in einem Museum in der italienischen Stadt Florenz. Der Maler Rosso Fiorentino hat ihn vor über 500 Jahren gemalt.

Gefällt er dir?

Das kleine Mädchen und die Weihnachtsgeschichte

Sie war noch ein sehr kleines Mädchen, noch keine zwei Jahre alt. Alles um sie herum interessierte sie mächtig, sie fragte gerne nach und spielte dann mit sich alleine alles nach, was sie gehört hatte. Dafür baute sie überall in der Wohnung kleine Theaterschauplätze auf. Hatte sie im Gespräch gehört, dass ihre Oma beim Einkaufen war, sofort wurde daraus eine Geschichte.

Nicht immer konnten die Erwachsenen verstehen, was an den jeweiligen Schauplätzen passierte. Aber da gab es eines Tages die Weihnachtsgeschichte, die dem kleinen Mädchen in einfachen Worten vorgelesen wurde. Sofort sprang der Funke über und Weihnachten war für mindestens ein halbes Jahr das vorrangige Thema.

„Vor langer Zeit in Bethlehem…“ „Mama, was ist Bethlehem?“ „Eine Stadt in einem fernen Land!“

Sofort begann das kleine Mädchen, in einer Ecke der Wohnung eine Stadt aufzubauen: Häuser wurden aus Bauklötzen gebaut, Straßen wurden mit kleinen Autos ausgestattet und dann gab es dort noch den Stall. Das kleine Mädchen kannte Kuhställe und so baute sie aus einem Holzhaus einen Stall, stellte verschiedene Tiere hinein und suchte sich die Hauptdarsteller der Geschichte zusammen.

Maria, Josef und das Jesuskind waren ihre Hauptpersonen. Sie sagte nie Jesus, sondern immer Jesuskind und verkleidete sich selbst mit einem Kopftuch als Maria. Mit einem ernsten und doch gleichzeitig innigen Gesichtsausdruck wiegte sie eine kleine Puppe, vor der Kulisse der Stadt Bethlehem.

Im Weihnachtsbuch stand, dass ein Kaiser, der Augustus hieß, wollte, dass alle Menschen in die Stadt gehen sollten, in der sie geboren wurden. „Mama, in welcher Stadt bin ich geboren?“ Alle Familienmitglieder wurden nun ihren Geburtsorten zugeordnet. Wenn das kleine Mädchen die Orte kennt, dann ist es einfacher. „Also Oma müsste dann nach Papenburg fahren?“

Welches Kind kennt bei uns Hirten, die auf einem Feld sind? Wir fuhren auf die Alb, besuchten eine Schafherde und trafen einen Hirten, eine Sensation: „Wie beim Jesuskind!“

Sterne und das Weltall werden abends bewundert, den bösen König Herodes verschweigen wir, weil das kleine Mädchen das Jesuskind so sehr liebt. Wir wollen es nicht in Gefahr bringen, das Jesuskind!

Dann wären da noch die Engel! Wir erklären sie zu Boten, die eine freudige Nachricht überbringen, weil wir uns nicht imstande fühlen dem zweijährigen Mädchen Gott zu erklären.

Wir bauen eine Krippe auf und bis Ostern bleibt die Weihnachtsgeschichte mit dem Jesuskind unser Gesprächsthema. Das kleine Mädchen lässt uns die Weihnachtsbotschaft ganz neu und sehr innig erleben.

Sehr zu empfehlen:

Das Bilderbuch „WEIHNACHTEN“ von Hilde Heyduck-Huth, schon für sehr kleine Kinder geeignet, nicht nur wegen der dicken Seiten aus Pappe, sondern wegen seiner selbsterzählenden Bilder.

Frühlingserwachen

Er ist's

Frühling lässt sein blaues Band
Wieder flattern durch die Lüfte;
Süße, wohlbekannte Düfte
Streifen ahnungsvoll das Land.
Veilchen träumen schon,
Wollen balde kommen.
Horch, von fern ein leiser Harfenton!
Frühling, ja du bist's!
Dich hab ich vernommen!

Eduard Mörike 1804 – 1875

Der Anfang dieses alten Gedichtes ist mir sehr vertraut und oft habe ich diese Zeilen im Kindergartenalltag benutzt, um auf den Frühling aufmerksam zu machen.

Wie empfinden kleine Kinder etwas, das eine Zeit beschreibt, einen Jahresabschnitt?

Wir Erwachsenen geben diesen Zeiten unsere Bedeutung, immer wieder, in jedem Jahr. Im Frühling feiern wir das Erwachen der Natur und jedes Kind genießt es wieder draußen zu sein.

In diese beschwingte freudige Zeit fällt auch das religiöse Osterfest, das mittlerweile ganz in der Hand des Osterhasen zu sein scheint…

Nichts gegen Hasen – sie symbolisieren auch sehr schön das Erwachen in der Natur, aber gibt es noch Kinder, die die religiösen Hintergründe kennen?

Gewiss, der Frühling kommt, mit oder ohne religiöse Hintergründe, aber sollten wir in unserer christlichen Kultur Kindern nicht auch mit Religion vertraut machen?

Immer wieder habe ich während meiner Arbeit bei den Eltern danach gefragt und immer wieder war die Antwort, dass die Eltern es wichtig fänden, es selbst aber nicht können und froh wären, wenn der Kindergarten dies übernehmen würde.

Wenn Kinder das Recht haben zu erfahren, wie eine Maschine funktioniert, wie eine Tulpe wächst, dann haben sie doch auch das Recht kindgemäß religiös aufgeklärt, bzw. informiert zu werden – oder?

Wie kann ich dem als Elternteil oder Erzieher*in gerecht werden, wenn ich selbst den Zugang zu Kirche und Religion verloren habe?

In unserer Kultur begegnen uns immer wieder Kreuze, an denen ein verwundeter oft schmerzverzerrter Mann hängt, Kinder sehen dies und fragen nach und was antworten wir?

Wie kann aus dieser Geschichte Vertrauen in das Göttliche, in Gott entstehen?

Da bin ich dann immer wieder froh, dass die Natur im März so tot und unlebendig sein kann und dann plötzlich grünt und blüht alles wunderbar – göttlich, dieses Frühlingserwachen!

Das gibt Freude und Hoffnung und die Sache mit dem Tod am Kreuz und der Wiedergeburt, das lernen die Kinder dann später von Menschen, die ihnen dies vermitteln und vorleben können.

Nun nochmal zurück zur Natur, über die wir Kindern das Wesentliche des Frühlings vermitteln können:

  • Jubelnde freudvolle Frühlingslieder
  • Gedichte von blauen Bändern, duftenden Veilchen und ausgelassenen Vögeln
  • Hasen, die Eier bringen und Hühner, die gackern
  • Verstecken, suchen und finden! Ein Spiel, das die Kinder immer lieben, vom Winter bis zum Herbst!

Aus dem schönen Amselgedicht von Max Dauthendey möchte ich abschließend nur den wunderbaren Schluss übernehmen und allen wunderbare Frühlingsgefühle wünschen!

Nun sprechen die Bäume in grünem Gedränge
und rauschen Gesänge zur hohen Sonne,
in allen Seelen badet die Sonne,
alle Wasser stehen in Flammen,
Frühling bringt Wasser und Feuer
liebend zusammen.
Cookie Consent mit Real Cookie Banner