Achim, Joel, Anna, Dennis, Luca, Sarah, Marco, Julius, Samuel, Moritz, Lisa, Maja, Alena, Luke, Noah, Eylem, Julia, Lea, Kenan, Tahj, Simon, Alexandra, Erik, Alina, Luna, Emily, Felix, Bianca, Luisa, Sven, Larissa, Pauline, Eva, Pascal, Helena, Markus, Dominik, Maiko, Rania, Finja, Enrique, Silva, Daniel, Isabella, David, Sofia, Marie, Lukas, Finn, Leon, Bastian, Lara, Deniz, Cara, Jonathan, Yasemin, Nikolas, Niklas, Burak, Marina, Marcel, Arthur, Oliver, Antonio, Ramiza, Zenita, Christina, Chiara, Jessica, Franziska, Isabella, Florian, Daniel, Ben, Lea, Clara, Barish, Emma, Johannes, Jonas…
Schon wenn man die vielen Namen liest, weiß man es: Jedes Kind lebt sein eigenes Leben und wird von völlig verschiedenen Interessen, Neigungen und Vorlieben angetrieben. Kein Kind ist wie das andere.
Im Kindergarten wollen wir ihnen allen gerecht werden. Alle sollen sich wohl fühlen und das bekommen, was sie brauchen. Eine schwierige, aber schöne Aufgabe.
Hier einige Beispiele:
Die Stürmer – sie stürmen voller Ideen in den Kindergarten, haben schon viel Erfahrung mit Kindergruppen und ihre Neugier ist grenzenlos. Sie wollen alles jetzt sofort. Hier braucht es eine genauso stürmische Erzieherin, die mit dem neugierigen und offenen Kind Schritt halten kann und sich traut auch mal NEIN zu sagen, erste Grenzen setzt und dem Stürmer zeigt, dass es auch noch andere Kinder gibt.
Die Nachdenklichen – sie nähern sich wohlüberlegt der Institution Kindergarten, wollen ihre Fragen stellen, bzw. wollen, dass der Erzieher die Fragen spürt und beantwortet, befriedigend beantwortet. Das sind die Kinder, die ihre Sätze oft mit „Aber…“ beginnen, die vor lauter Nachdenken das Spiel vergessen.
Die Einzelgänger – sie wollen alles sehen und schauen wie es so läuft, wollen aber bitte für sich bleiben. Dabeisein und doch allein sein heißt deren Devise und sie wollen auf garkeinen Fall von einer pädagogischen Fachkraft bespielt werden, das verschreckt sie total, bringt sie in Abwehrhaltung und kann die Eingewöhnung ungemein verlängern. Diese Kinder sind für die Erzieher*innen eine extra große Herausforderung. Wohl dem, der die geheimen Wünsche dieser Kinder herausfindet und dann ihr Herz erobert, dann ist die Eingewöhnung gelungen und der Alltag kann beginnen.
Die Besserwisser – sie kommen gut vorbereitet in den Kindergarten und wurden schon aufgeklärt, was man da so macht. Dieses Wissen über den Ablauf in einem Kindergarten fordern sie dann auch ein und beschweren sich beim Heimgehen darüber, dass man heute nicht gesungen, gemalt oder im Garten gespielt hat. Hier muss die Erzieherin über die Verschiedenartigkeit der Kindergartenpädagogik aufklären und dem Kind zeigen, dass es auch im Kindergartenleben verschiedene Ansätze gibt und dies muss auch an die Familie weitergegeben werden.
Die Vorsichtigen – sie haben innerhalb der Familie schon viele Lobreden über den Kindergarten gehört, dabei aber genau gecheckt, dass dies nur geschieht, um ihnen den Kindergarten „schmackhaft“ zu machen. Sind sie erstmal da, checken sie ganz vorsichtig die Lage und wollen sehen, wie es da so läuft. Sie beobachten viel und lernen am Modell, nämlich an den anderen Kindern. Sie tasten sich an attraktives Spielzeug heran, um dann zu spüren, dass noch viel mehr Kinder hierfür Besitzansprüche haben und dass mancher wohlgelobte Kindergartenvormittag der reinste Kampfplatz sein kann, wenn man auch mal mit der schönen Kugelbahn spielen möchte. Für die Vorsichtigen ist es sehr schwer zur Erfüllung ihrer Wünsche zu kommen. Wohl dem Kind, das eine Erzieherin hat, die Zeit und Intuition genug hat, um die Wünsche der Vorsichtigen zu erspüren.
Die Ängstlichen – diese Kinder brauchen die Rückendeckung von einer begabten pädagogischen Fachkraft, unbedingt. Die unbekannten Räumlichkeiten, die fremden Erwachsenen, die vielen Kinder, der Lärmpegel und die Unmenge von Regeln lösen bei den ängstlichen Kindern einen Fluchtreflex oder Heulkrampf aus. Sie sehen zwar irgendwo in der Ferne des Kindergartengetümmels attraktives Spielzeug, trauen sich aber keinesfalls durch den Kinderstrudel und das Regelwirrwarr den Weg eigenständig zu bewältigen, hier ist Begleitschutz nötig – auch wenn ein Kind aus der Gruppe der „Stürmer“ das vielleicht nicht verstehen kann.
Die Lieben, die Sozialen, die Angepassten – sie unterstützen die pädagogischen Fachkräfte, und sollen gleichzeitig aus der Gruppe „ausgestoßen“ werden, damit sie üben, auch mal aufzubegehren, oder mal eine Regel zu übertreten. Sie sind auch für den Erzieher eine große Aufgabe, weil bequem und nützlich. Keinesfalls darf er diese praktischen kleinen Helferlein ausnützen, sondern muss auch ihnen mit pädagogischem Geschick kleine Lektionen der Rebellion und Selbstbehauptung, gepaart mit gesundem Egoismus beibringen.
Hier sieht man deutlich wie vielfältig die Aufgaben für die Erzieher und Erzieherinnen sind und oben genannte Gruppierungen sind nur ein kleiner Ausschnitt aus der Kindervielfalt und all die verletzten Seelen wollen auch wahrgenommen werden, ebenso wie die Eltern. Wenn es uns Erzieher*innen gelingt aus unserer Arbeit eine Erziehungspartnerschaft mit den Eltern zu machen, dann haben wir viel erreicht – für die Kinder.