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Schlagwort: Geschichten (Seite 1 von 3)

Oooooo – wie OKTOBER!

Liebe Kinder, wir haben den 10. Monat erreicht.

Vielleicht könnt ihr euch noch an den Anfang des Liedes von der Jahresuhr erinnern:“ Januar, Februar, März, April, die Jahresuhr steht niemals still.“?

Nun folgen nur noch die drei letzten Monate und dann, ja dann ist wieder ein Jahr vorbei. Der Oktober ist der eigentliche Herbstmonat, denn jetzt geht es richtig rund, d.h. jetzt fallen Blätter und Nüsse von den Bäumen und der Oktoberwind rüttelt und schüttelt an Bäumen und Zweigen. Wenn es dann noch regnet, muss man sich schon gut anziehen, um draußen Spaß zu haben.

Manchmal scheint aber auch im Oktober die Sonne und dann leuchten die bunten Blätter im Sonnenschein und viele Leute sprechen dann vom „goldenen Oktober“. Es ist dann an manchen Tagen auch tagsüber schön warm und man kann den Regen und den Sturm vergessen. Es ist so, als ob der Sommer den stürmischen Herbst nochmal umarmt.

Habt viel Spaß wenn ihr im Oktober raus geht, lasst euch vom Sturm anschubsen und gut geschützt könnt ihr durch große Regenpfützen hüpfen. Lasst Nussschalenschiffchen mit Blättersegeln in den Pfützen schwimmen und trinkt warmen Kakao, wenn ihr ins Haus zurückkommt. An den warmen Oktobertagen genießt ihr die warme Sonne und die leuchtenden Blätter. Genießt den OKTOBER!

  • Schreibt oder malt das große O, denn damit beginnt das Wort Oktober!
  • Macht euch ein Blätterbad! Dafür braucht ihr einen großen Karton oder eine kleine Wäschewanne, die ihr mit vielen unterschiedlichen Herbstblättern füllt und dann legt ihr euch hinein, genießt den Blättergeruch und lasst euch die Geschichte vom kleinen Blatt vorlesen. (Die Geschichte findet ihr, wenn ihr auf „ITZLIPITZLI“ nach unten scrollt, bis ihr zu den Schlagwörtern kommt, clickt auf HERBST und dann kommt die Geschichte „Das kleine Blatt fliegt durch die Luft“.)
  • Hört euch das Lied mit Text von Peter Hacks an:“ Der Herbst steht auf der Leiter“ – gibt es auch als Bilderbuch.
  • Malt Oktoberbilder, nur mit den Farben braun, orange und gelb.
  • Geht mit eurer Familie viel nach draußen und begrüßt den Oktober.

Guten Morgen schöner Tag !

Rezension des Buches „Guten Morgen, schöner Tag!“ von Elisabeth Steinkellner / Michael Roher

Die Stiftung Lesen schreibt: „In diesem Pappbilderbuch für die kleinsten Entdecker/-innen passt einfach alles!“

Dieser kurze Satz bringt es auf den Punkt und ihm möchte ich mich einleitend anschließen: Dieses kleine, auf Kinderhände abgestimmte Buch, macht fröhlich und lässt uns mit ausgebreiteten Armen auf die Welt zugehen.

Die Welt heißt in diesem Falle, die Umgebung des Kindes:
Zunächst sind es die Spielsachen, die auf dem Boden vor dem Bett liegen, hierbei werden sich die betrachtenden Kinder sogleich wiederfinden.

Mit ausgreifendem Schritt erobert sich das Kind die Umgebung, oft an der Hand einer erwachsenen Person, die den betrachtenden Kindern Halt und Zuverlässigkeit symbolisiert, selbst aber nie ganz zu sehen ist. So kann jedes Kind seine eigene Lieblingsperson hineinprojizieren, das ist schön, vor allem wenn es am Schluss heißt „und ich kuschle mich ganz fest rein in diesen Arm“.

Ruhig und zuversichtlich, verbunden mit Alltagsgeräuschen vom brummenden Kühlschrank, legt sich das Kind zur Ruhe und denkt schon wieder an das, was der nächste Tag wohl bringen mag.

Unglaublich welche Themen dieses Buch streift, die wir zur Gesprächsanregung mit dem Kind nutzen können: Größen, Formen, Zahlen, Licht und Schatten, verschiedene Tiere, das Aussehen von verschiedenen Personen, Farben, Lebensmittel und Befindlichkeiten. Dieses Buch ist ein Schatzkästchen!

Im Verlagsprospekt heißt es:
„Dieses Buch zeigt wunderschön: Kinder gehen dem Leben mit offenen Armen entgegen, schenken Kleinigkeiten Beachtung, begegnen den Auf und Abs eines Alltags und schlafen am Abend geborgen und sicher in schützenden Armen ein.“

Kinder, denen es nicht so gut geht, werden durch dieses Buch voller Freude und positiven Aufforderungen angeschubst und getröstet.

Ein schönes Buch, gedacht für ganz kleine Kinder, das sieht man an den dicken Pappseiten. Ich finde es auch gut geeignet für alte Menschen, es reduziert die Erlebnisse eines Tages und hat viel Wiedererkennungspotenzial und auch alte Hände können es gut umblättern.

Man kann es mit seinen dicken Seiten auf ein Nachtschränkchen stellen und wenn man morgens darauf blickt, dann fängt der Tag gut an.

Guten Morgen, schöner Tag!

Danke an den Tyrolia Verlag für das Rezensionsexemplar und an die Macher/in des erquicklichen Büchleins.

Fast hätte ich ihn vergessen…

…den 8. Monat!

Er ist ein Sommermonat, der den Namen eines Jungen oder Mannes trägt, kennt ihr ihn?

Ist es vielleicht Anton oder Aaron? Andreas oder Arian, Alexander, August, Arne oder Aiden?

Ja, es ist der AUGUST! In vielen Ländern ist es der Ferienmonat, in dem die Schulen geschlossen sind und die Leute Urlaub machen.

Wir von Itzlipitzli wünschen allen schöne Ferientage und eine frohe Zeit im AUGUST!

Oben auf der Liste steht auch noch der Name ARNE, von diesem Jungen gibt es auf Itzlipitzli viele schöne Geschichten.

Viel Spaß beim Vorlesen und Zuhören!

Stroh zu Gold spinnen, wer kann das?

Zurzeit kann man überall auf dem Land goldgelbe Stoppelfelder sehen. Schön sehen sie aus, wenn sie im Sonnenschein leuchten.

Das Getreide, das ebenso gelb und reif auf dem Feld stand, wurde vom Bauern oder der Bäuerin mit großen Maschinen abgeerntet, daraus wird Mehl gemacht. Zurück bleibt ein Stoppelfeld und jede Menge Stroh, meist zu runden oder eckigen Ballen gepresst.

Auf dieses Stoppelfeld freuen sich viele Tiere, wie z.B. Vögel, Hasen, Feldhamster und Insekten, denn sie finden dort allerhand Leckeres.

Was geschieht aber mit dem Stroh?

  • damit kann man Dächer decken
  • Wände dämmen
  • Strohhüte und Strohtaschen herstellen

Ein armer Müller, der in seiner Mühle aus dem Getreide das Mehl mahlt, der hat in einem Märchen seine Tochter durch eine Lügengeschichte in große Gefahr gebracht. Er hat nämlich vor dem König angegeben, dass seine Tochter aus Stroh Gold spinnen kann. Das fand der König klasse, denn obwohl er schon ein reicher Mann war, wollte er noch mehr haben, viel Gold und das sollte die arme Müllerstochter ihm spinnen. Da saß sie dann weinend in einem Zimmer voll goldfarbenem Stroh und war total verzweifelt, denn sie konnte natürlich aus dem Stroh kein Gold machen und sicher war sie sehr böse auf ihren Vater, der dem König diesen Blödsinn erzählt hatte.

Wie diese spannende Geschichte endet, das erfahrt ihr in dem Märchen vom „Rumpelstilzchen“, das euch sicher jemand erzählt oder vorliest, hoffe ich!

Wenn nach dem Märchen noch Zeit ist, macht euch auf ein goldglänzendes Stoppelfeld zu suchen, viel Spaß!

Fuchs, du hast die Gans gestohlen…

Das Lied vom stehlenden Fuchs wird noch immer gesungen, obwohl Kinder nichtmehr in einem bäuerlichen Umfeld aufwachsen und sehr selten begegnet einem eine solch schöne Gans auf dem Spazierweg, wie sie hier zu sehen ist.

Die goldene Gans, die Gänsehirtin am Brunnen, die Gänsemagd, in all diesen Märchen symbolisiert die Gans den weiblich – mütterlichen Aspekt.

Gänse ernähren uns durch ihr Fleisch und ihre Eier, die Gänsedaunen wärmen uns im Bett und mit dem Federkiel konnten wir schreiben. In der Geschichte von den Martinsgänsen treten sie als Bewacher auf, indem sie bei Gefahr laut schnattern. Die Reise des Nils Holgersson, von Selma Lagerlöf, ist eine abenteuerliche Geschichte, in der die Gänse und ein kleiner Junge die Hauptrolle spielen.

Filme und Bücher kann man ausleihen, aber um echte Gänse zu sehen muss man einen Tierpark oder einen Bauernhof besuchen.

Gänse gehören zur Familie der Entenvögel, ebenso die Schwäne, die auch durch ein Märchen von Hans Christian Andersen berühmt wurden: Das hässliche Entlein. In dieser Geschichte geht es um Ausgrenzung und Ablehnung. Ein Tier wird verspottet und drangsaliert, es ist Außenseiter. Diese Thematik kann man beim Erzählen gut mit den Kindern/der Kindergruppe besprechen, denn das Ausgegrenzt werden ist vielen Kindern bekannt und so kann dieses Märchen vielleicht auch Trost spenden.

Kritisch finde ich, dass „man“ in der Geschichte auf die Schönheit reduziert wird, als gäbe es keine anderen wichtigen Werte. Aber dies lässt sich ebenfalls mit den Kindern besprechen.

Viel Spaß beim Gespräch und beim Gänsesuchen!

Impulse für jede Lebenslage

Wenn zuhause oder im Kindergarten, langweilige und lustlose Situationen entstehen, können diese Impulse die Lebendigkeit wecken.

Was wohl in der kleinen Tasche ist?

Eine Tasche oder eine Schachtel, die die Kinder sonst nicht zur Verfügung haben, holen und geheimnisvoll fragen, was darin ist.

Die Kinder durch Nachfragen zu eigenen Vorschlägen anregen und dann die Tasche öffnen: Vielleicht besondere Malstifte, die zum freien Malen anregen. Oder das Bild einer Maus, eines Autos etc. aus dem wir eine Geschichte, mit Hilfe der Kinder, konstruieren. Es soll dem Kind Spaß machen, immer wieder etwas dazu zu dichten. Verstärkt wird die Freude noch, wenn wir die fertige Geschichte aufschreiben und das Kind illustrieren lassen.

Steckt eine Spinne in der Tasche und möchte gerne raus?
Wohnt der kleine König mit der großen Krone in der Tasche?
Vielleicht ist auch ein kleiner Brief in der Tasche und die Erwachsenen lesen den Brief vor!? In dem kleinen Brief in der kleinen schwarzen Tasche steht dann was das Kind alles gut kann und das Kind freut sich sehr!

Vielleicht malt das Kind dann auch einen kleinen Brief und sagt dem Erwachsenen was er schreiben soll. Dann bekommt auch noch ein anderes Kind einen kleinen Brief aus der kleinen schwarzen Tasche. Das ist schön!

Eine Traumreise anbieten

Das Kind legt sich auf den Teppich oder eine Matte und wir erzählen eine spannende oder beruhigende Geschichte, je nach Bedarf. Während des Erzählens unterstreichen wir das Gesagte durch passende Bemerkungen. Das Kind soll während der Traumreise ruhig werden und gleichzeitig gespannt sein, auf das was kommt… Beispiele: Wir erzählen von einem Waldspaziergang durch das raschelnde Laub und plötzlich sehen wir einen Hasen oder es landet eine Eule im Baum. Unsere Schritte klopfen wir auf den Bauch oder Rücken des Kindes, die Vogelfeder der Eule streicht zart über das Gesicht des Kindes…

Wenn wir uns schwer tun im Erfinden von Geschichten, dann können wir auch eine bekannte Geschichte nehmen oder einen Liedtext und mit den Händen auf dem Kind „spielen“. Wenn die Geschichte zu Ende ist, holen wir das Kind in den Alltag zurück, indem wir zart seinen Namen in sein Ohr flüstern.

Mit verbundenen Augen malen

Das Kind kniet auf dem Boden vor einem großen Blatt Papier, es hat die Augen verbunden und bekommt weiche, dicke Farbstifte. Schön, wenn es die Situation erlaubt und wir dazu Musik hören können. Das Kind kann nun „blind“ malen, solange es möchte und sich hinterher über das Ergebnis freuen. Das Bild wird aufgehängt, damit man es gebührend bewundern kann.

Ein Gespräch über blinde Menschen bietet sich an, ebenso Tastspiele, bei denen man Gegenstände durch das Befühlen erkennen muss und natürlich das Spiel „Blinde Kuh“. Hier gilt, wie bei allen Spielangeboten, die freiwillige Teilnahme der Kinder. Keine/r soll zum Mitspielen genötigt werden!

Ein Labyrinth bauen

Egal ob im Haus oder im Garten, mit einigen großen Tüchern (Tischdecken oder Bettbezüge) und Schnur lässt sich schnell ein Irrgarten oder ein Schloss bauen.

Die Tücher werden über die gespannte Schnur gehängt und mit Wäscheklammern befestigt, Handtücher und Kissen passen auch noch gut dazu und dann kann das Spiel beginnen: Wir können einzelne Zimmer abteilen, Schattenspiele oder Theater spielen oder uns einfach verstecken und lauschen, wer vorbeikommt und dann eine Geschichte oder ein Märchen hören, wenn möglich von einer Person erzählt und nicht von einem Gerät. Die erzählende Person kann nämlich Fragen beantworten oder die Geschichte beschleunigen, wenn es langweilig wird. Viel Spaß im Deckenlabyrinth!

Wie man Interesse wachkitzelt

Wir von Itzlipitzli bekommen leider bisher wenig Rückmeldungen von den Menschen, die unsere Beiträge lesen, aber vor einigen Tagen ergab es sich im Gespräch und dazu möchte ich heute etwas schreiben.

Die Rückmeldung ging in etwa so: „Ja, die Geschichte von dem Raben ist schön, aber er interessiert sich eben nicht für Raben!“

Bei allem Umgang mit Kindern steht das Wecken von Interesse an erster Stelle, es kann kein Lernen, keine Begeisterung entstehen, wenn ich nicht für ein Thema „brenne“.

Wie entfachen wir das Feuer der Begeisterung, z.B. für Raben, bzw. Rabenkrähen? Hier einige Beispiele:

  • Rausgehen oder rausschauen und auf die schwarzen Vögel aufmerksam machen
  • Sachinformation geben, die Kinder interessieren könnte, wie z.B. die Spannweite der Flügel (ungefähr 1 Meter) mit einem Maßband zeigen und die ausgebreiteten Arme der Kinder messen. Die Rabenkrähe hat schwarze Federn, schwarze Beine und einen schwarzen Schnabel. Das Kind kann den Ruf der Rabenkrähe leicht imitieren, kraah, kraah.
  • Vielleicht kennt das Kind schon die Geschichte von der kleinen Hexe und ihrem Raben Abraxas. Diese kann man wiederholen und die entsprechenden Bilder anschauen, gibt´s auch im Internet, falls man das Buch nicht zur Hand hat.
  • Schöne Bilder gibt´s natürlich auch im Internet, z.B. auf der Seite des NABU und dort erfährt man auch alles über den Unterschied von Rabenkrähen und Raben.
  • Raben basteln und malen lassen, viele Anregungen gibt es dafür bei Pinterest.
  • Bücher lesen, zum Beispiel:
    Als die Raben noch bunt waren“ von Edith Schreiber-Wicke
    Der Rabe der anders war“ von E. Schreiber-Wicke
    Märchenbilderbuch von den sieben Raben.
    Die Rabenrosa“ von Helga Bansch, ein wunderbares Buch über das Anderssein, Außenseiter und den Wunsch auch dazu zugehören.
  • Dieses volkstümliche Lied, das sich gut dazu eignet, um über das Futter von Krähen zu sprechen:
Krah, krah, krah!
Ich bin ein armer Rab!
Ich schrei weil ich nichts hab.
Krah, krah, krah,
es ist kein Futter da.
Kein Kern, kein Wurm, kein Engerling.
Was bin ich für ein armes Ding.
Nur Schnee, nur Schnee
und Hunger tut so weh!
Krah, krah, krah!

Viel Spaß beim Entdecken von RABENKRÄHEN!

Die wahre Rabengeschichte

Hier kommt noch eine wahre Rabengeschichte, in der eine Mutter sehr viel Mut beweisen musste:

An einem regnerischen, windigen Tag ging eine Mutter mit ihrem kleinen Sohn und ihrem Hund außerhalb des Dorfes, auf einem Feldweg spazieren. Links und rechts vom Weg waren Wiesen, Felder und Äcker, die von vielen Rabenkrähen aufgesucht wurden, um sich Leckereien im Acker zu suchen.

Mutter und Sohn machten den Hund von der Leine los und sofort rannte dieser in den Acker zu den Rabenkrähen, die mit lautem Krächzen aufflogen. Es sah aus, wie ein großartiges Spiel: Der Krähenschwarm saß im Feld, der Hund rannte auf sie zu und sofort flog der ganze Schwarm in den Himmel.

Plötzlich änderte sich der Ablauf, als alle Raben hochflogen, blieb ein Vogel am Boden und hüpfte über den Feldweg. Der Hund sprang auf den Raben zu und der kleine Junge rief aufgeregt seine Mutter um Hilfe.

Beide, Mutter und Junge, waren sich sicher, dass der Hund dem Raben nichts Böses wollte, außer ihn zu jagen, trotzdem wollten sie dem offensichtlich verletzten Tier beistehen.

Der Junge forderte seine Mutter auf zu helfen und diese hatte wohl am meisten Angst in dieser aufgeregten Situation, denn sie hatte noch nie eine Krähe in der Hand gehalten und sollte jetzt den aufgeregten ängstlichen Vogel einfangen. Der kleine Junge setzte alle Hoffnung in seine Mutter.

Sie zog schnell ihre Regenjacke aus, warf diese über den aufgeregt hüpfenden Vogel und konnte ihn so gut hochheben und in der Jacke halten.

Geschafft!

Der kleine Junge trug den verletzten Raben in der Regenjacke nach Hause. Nach einem Telefongespräch mit dem Tierarzt wussten die beiden, was zu tun war. Der verletzte Rabe kam in die Hundebox und bekam nach Anraten des Tierarztes ein Schüsselchen mit Hundefutter und sollte sich 1-2 Tage ausruhen.

In diesen Tagen wurde der Rabe von dem kleinen Jungen versorgt und ausgiebig beobachtet. Auge in Auge musterten sich die beiden und am 3. Tag trug die Mutter die große Hundebox in den Garten auf die Wiese. Der Junge öffnete die kleine Tür und der Rabe hüpfte mit kleinen kurzen Sprüngen aus der Box, drehte noch den Kopf in alle Richtungen, breitete dann seine pechschwarzen Flügel aus und flog davon.

Der Junge und seine Mutter schauten ihm noch lange hinterher.

Rabe Rena fliegt heute nicht aus

Nach und nach fliegen die vielen Raben am Morgen davon, während Rena auf Toni wartet.

Als Toni auf dem Ast neben ihr landet erzählt Rena ihm sofort, dass sie nun auch, wie die anderen Raben, auf einem Ast schläft und kein Nest mehr braucht.

Während sie gemeinsam oben in der Birke sitzen, kommen immer mehr Kinder aus dem Haus, das Kindergarten heißt, in den Garten.

Es gibt viele verschiedene kleine Menschen und einige große Menschen, die sich alle im Garten aufhalten. Die Menschenkinder machen großen Lärm, fast so wie ein ganzer Rabenschwarm. Sie rennen auf der Wiese herum, lachen und schubsen sich und hin und wieder gibt es auch ein weinendes Kind. Manche spielen sehr ruhig in einer großen Kiste voller Sand. Da wird gegraben und planiert, Berge und Höhlen entstehen und manche Kinder backen Kuchen aus Sand. Es gibt auch einen Turm, den die Kinder erklettern und dann auf einem schiefen Blech wieder hinunterrutschen. Dies scheint den Kindern viel Spaß zu machen. Rena würde gerne mal zu den Kindern runterfliegen, nur ganz kurz. Toni sagt ihr, dass dies zu gefährlich sei, denn immer wieder würden Menschen nach den Raben werfen.

Rena gibt nicht nach und schließlich fliegt sie auf den Turm mit dem schiefen Blech, auf dem die Kinder rutschen. Die Kinder auf dem Rutschturm erschrecken, als der Rabe Rena angeflattert kommt, ein Kind beginnt sogar zu weinen. Sofort kommt ein großer Mensch herbeigelaufen, tröstet das weinende Kind und begrüßt Rena freudig. „Schaut mal Kinder, wir haben heute Rabenbesuch!“ Sofort kommen noch weitere Kinder angelaufen und schauen sich Rena an.

Der große Mensch erzählt den Kindern was Raben fressen, wie sie rufen, das können die Kinder sogar nachmachen und er sagt, dass Raben schöne schwarzglänzende Federn haben und sehr schlau sind. Rena freut sich sehr und fliegt aufgeregt zu Toni in die Birke hoch. Toni hat alles mitangesehen und gehört und sagt “Hab ich es dir nicht gestern schon gesagt, dass wir wunderbare Vögel sind, das sagen sogar die Menschen!“ Das war der erste Tag einer schönen Freundschaft zwischen den Kindern und Rena. Kamen die Kinder in den Garten, hielten sie nach dem Raben Ausschau, manche winkten sogar, wenn Rena im Baum oder auf dem Dach des Kindergartens saß und Rena freute sich!

Rabe Rena entdeckt den Wald

Nun, nachdem Rena schon in alle Himmelsrichtungen ausgeschwärmt ist, möchte sie heute über die Wiese zum Wald fliegen. Sie hat von ihren Eltern schon von allerlei Tieren gehört, die dort leben. Toni wird sie begleiten, das gefällt ihr.

Als sie sich dem Wald nähern, wird es Rena unheimlich, denn es ist ganz anders als über Wiesen und Felder oder Straßen zu fliegen, wo man weit sehen kann.

Hier zwischen den vielen Bäumen und Büschen müssen Rena und Toni sehr aufmerksam sein und das ist sehr anstrengend. Zum Ausruhen setzen sie sich hoch oben auf eine Tanne und genießen die Aussicht, endlich können sie wieder weit sehen. Direkt unter ihnen sehen sie den Waldweg und einen kleinen See.

Rena ist froh, dass Toni bei ihr ist, um den Wald zu erkunden.

In der Ferne hören sie die Warnrufe des Eichelhähers, der auch zur Familie der Rabenvögel gehört, sozusagen ein Onkel von Rena. Eichelhäher haben seitlich schöne blaue Federn mit schwarzen Streifen, das gefällt Rena.

Manchmal wünscht sie sich auch bunte Federn, oder wenigstens einen bunten Schnabel.

Singen, so wie die kleinen bunten Vögel, die sie schon öfters in den Gärten gesehen hat, kann sie auch nicht. Jetzt wird Rena traurig und möchte am liebsten heimfliegen.

Toni bemerkt, dass Rena traurig ist und fragt sie nach dem Grund.

Rena erzählt, dass sie auch bunte Federn möchte oder vielleicht zwitschern und singen können, das wäre wunderbar. Toni schildert ihr, wie wunderbar es ist ein schlauer Rabe zu sein und mit all seinen Rabenfreunden im Schwarm zu fliegen und sogar in den Geschichten der Menschen vorzukommen. So erfährt Rena, dass es die Geschichte eine kleine Hexe gibt, die mit dem klugen Raben Abraxas zusammenlebt.

Toni erzählt ihr auch von den vielen verschiedenen Tieren im Wald, die alle etwas ganz besonders gut, aber z.B. nicht fliegen können. Das versteht Rena und sie erzählt Toni von den Kindern, die sie im Kindergarten beobachtet hat, die auch alle ganz verschieden sind.

Da beschließen sie, sich morgen auf der Birke im Kindergarten zu treffen und das Treiben der Menschenkinder zu beobachten.

Müde und nachdenklich kommt Rena an diesem Abend in ihrem Nest an. Auf den umliegenden Ästen sitzen sehr viele Rabenvögel, Renas ganze Verwandtschaft und Mama Rabe sagt, dass sie nun zu groß für das Nest geworden ist und in der heutigen Nacht mit den anderen Raben auf dem Ast sitzend schläft. Rena ist traurig und stolz!

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