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Anregungen Für Krippe und Kindergarten

Ein 2-jähriger Junge kommt in die Tageseinrichtung, in der Hand hält er einen kleinen roten Traktor. Ich kann deutlich merken, dass er ihm wichtig ist und kann mit meinen Spielvorschlägen dort ansetzen.

Ich mache ihm den Vorschlag für seinen Traktor eine Straße zu bauen und da keine Bauklötze vorhanden sind, schneide ich ihm Pappstreifen, die wir gemeinsam zu einer Straße auf dem Boden auslegen. Unser Tun wird von meiner Seite sprachlich begleitet und wird so für den kleinen Jungen zu einem großartigen „Förderprogramm“, denn ganz beiläufig erfährt er im Spiel von der Straße, die eine Kurve macht und dass der Traktor über eine Kreuzung fährt. Seine Motorik wird angeregt, denn er legt selbst die Pappstreifen aus, die sich sofort in eine Straße verwandeln. Während er dies macht, ist er ganz achtsam, denn die ausgelegten Pappstreifen sollen genau aneinander liegen. Ich mache ihn darauf aufmerksam, dass der Traktor auch tanken muss und ganz schnell wird aus einem geknickten Stück Pappe, an dem ein Wollfaden befestigt wird, eine Tankstelle mit Zapfsäule. Hingebungsvoll und sehr geduldig wird der Traktor betankt.

Inzwischen sitzen noch zwei andere Kinder als Zuschauer auf dem Teppich, sie bekommen auch Fahrzeuge mit Anhänger und sollen dem Traktor helfen. Wir zerknüllen kleine Papierstücke und beladen damit die Anhänger. Sehr vorsichtig schieben die Kinder die Fahrzeuge über die Pappstreifen, damit die Ladung nicht verloren geht.

Alle beteiligten Kinder nehmen aus eigenem Interesse an diesem Spiel teil und greifen Anregungen begierig auf.

Wichtig ist in dieser Situation auch, dass wir Erzieher/innen oder Eltern dem Kind die entsprechende Aufmerksamkeit und genügend Zeit geben.

Schön, wenn dies im Alltag bei der Kinderbetreuung möglich ist!

Was hat diese Situation den Kindern gebracht?

  • Das Kind mit seinem Traktor bekam meine ganze Aufmerksamkeit und hat sein Spiel durch meine Impulse ausgebaut.
  • Durch die sprachliche Begleitung und meine Kommentare wurde sein Wortschatz erweitert.
  • Die zuschauenden interessierten Kinder wurden ins Spiel integriert und ihre soziale Kompetenz gefördert.
  • Die Kinder erlebten eine schöne Zeit und haben allen Grund wieder ein entsprechendes Spiel zu beginnen. Schön, wenn dann die pädagogischen Betreuer/innen wieder mit Impulsen zur Stelle sind!

Vielleicht bildet sich dann ein Spiralstau…!?

Ausmalbilder und Förderprogramme…

…bestimmen oft den spielerischen Alltag von kleinen Kindern, denn man will nicht versäumen das Kind auf sein schulisches Leben und die zu erwartenden Anforderungen vorzubereiten. Hier möchten wir euch heute ein alternatives „Förderprogramm“ vorstellen.

„Kinder entwickeln emotionale Regulationsfertigkeiten in großem Ausmaß durch Freundschaften, spontanes Spiel und Freizeit, bei denen ihnen die Gelegenheit geboten wird, neugierig und erfinderisch zu sein.“

Aus „Wie Kinder aufblühen“ von Daniel J. Siegel und Tina Payne Bryson

Kinder Kinder sein lassen und sich freuen, wenn sie sagen, dass ihnen langweilig ist, denn dann geht es los, das individuelle Förderprogramm. Es beginnt mit kleinen beiläufigen Impulsen und kann dann auch ein stundenlanges Förderprogramm werden, bei dem das Kind kein Ende findet.

Hier ein Alltagsbeispiel:

Nachdem das Kind von Langweile gesprochen hat, bietest du ihm 2-3 willkürlich ausgesuchte Gegenstände an, z.B. eine Plastikschüssel, eine alte Tischdecke und einige Dosen, und ermutigst es, damit etwas zu machen. Dann ist Geduld angesagt und vielleicht braucht das Kind noch einen Hinweis, wie, “Du kannst ja mal etwas in der Schüssel sammeln!“

Das könnte sich daraus entwickeln, muss aber nicht:

  • Das Kind sammelt Alltagsgegenstände in der Schüssel und erzeugt damit verschiedene Töne, wenn es die Schüssel bewegt.
  • Das Kind spannt mit deiner Hilfe die Tischdecke über mehreren Stühlen auf und legt die Gegenstände darauf, bis das Gewicht zu schwer wird und die Decke in sich zusammenfällt.
  • Das Kind verteilt die gesammelten Gegenstände in die Dosen.
  • Das Kind leert alle Sammelstücke auf die Decke und trägt sie wie einen Sack durch die Gegend. Vielleicht kommt das Kind zu dir und gibt dir etwas aus dem improvisierten Sack und daraus entwickelt sich ein Gespräch und es entsteht „gelebte Spracherziehung“!
  • Alle Gegenstände werden unter der Decke versteckt und du musst erraten wie viele es sind und es ergibt sich mathematische Förderung!
  • Das Kind legt sich auf die alte Tischdecke und du als Elternteil wiegst es in der Luft. Schön, das ist eine Situation, durch die Vertrauen entsteht.
  • Alle Sachen müssen wieder aufgeräumt werden und das Kind lernt Regeln zu akzeptieren, super!

Wenn das Kind solch ein Erlebnis hatte, wird es sich gestärkt fühlen, weil du es auf jeden Fall für seine Spielideen loben wirst. „Du hattest heute gute Ideen mit der Schüssel!“, dieser beiläufige Kommentar kann auf sehr fruchtbaren Boden fallen, weil er ihrem Kind das Gefühl gibt, etwas gut gemacht zu haben und das Gehirn wurde ganz beiläufig mit vielen neuen Erfahrungen „gefüttert“.

Viel Spaß bei neuen Impulsen fürs Gehirn!

Rot ist eine Farbe des Herbstes

Rot wird auch die Farbe der Liebe genannt und rote Lippen soll man küssen, heißt es in einem Lied.

Rot sind die Feuerwehrautos, denn ROT ist eine Signalfarbe, das bedeutet, dass man die Farbe Rot sehr gut sehen kann. Wenn ein Kind mit einer roten Jacke über die Wiese oder durch den Wald läuft, kann man es gut erkennen.

Rot ist die Farbe des Nikolaus und des Weihnachtsmannes und rot sind die Haare von Pippi Langstrumpf.

Blut ist rot.

Suche doch mal in deiner Wohnung alle roten Sachen zusammen und lege sie zu einer roten Schlange aus oder male ein feuerrotes Bild.

Wir machen einen Ausflug!

Schon wenn wir den Ausflug planen, kann man die Aufregung spüren. Wir suchen das Ziel gemeinsam aus oder es gibt einen Überraschungsausflug.

In meiner Kindheit hieß es „Eine Fahrt ins Blaue“ und damit war der Ausflug mit einem Überraschungsziel gemeint. Wenn von einer Fahrt ins Blaue die Rede war, so war das Ziel in meiner Vorstellung stets mit der Farbe BLAU verbunden: Ein strahlend blauer Himmel oder ein blauer See, was natürlich meistens mit dem realen Ziel wenig zu tun hatte, aber das Ungewisse belebte den Ausflug ungemein!

Wenn wir den Ausflug mit Kindern im Vorschulalter unternehmen, ist es hilfreich, wenn wir für alle Kinder das passende „Hilfsangebot“ dabei haben:

  • Wasser für alle und alles. Man kann es trinken und für Reinigungsarbeiten und Waschungen benutzen – steht an erster Stelle!
  • Plastiktüten oder Müllbeutel können den ganzen Ausflug retten: Schon bei der Hinfahrt könnte solch ein Müllbeutel als Spucktüte hilfreich sein, vollgekackte Hosen werden damit auch wunderbar geruchsfest verschlossen und man kann allerhand Fundstücke in den Tüten nach Hause tragen.
  • Feuchte Tücher putzen eisverschmierte Münder ebenso wie den Popo wunderbar sauber und garantieren einen lustvollen Ausflug. Man kann hierzu einige Waschläppchen feucht in Tüten oder Dosen mitnehmen und schont so die Umwelt.
  • Erste-Hilfe-Tasche mit Pflastern, Salbe gegen Stiche etc.
  • Kopfbedeckungen
  • Ausreichend Windeln, Wechselkleidung, eventuell Badehosen oder Regenjacken und Gummistiefel können auch sehr hilfreich sein.
  • Ein aufgeladenes Handy, vielleicht muss man ja auch mal Hilfe anfordern und dann sind diese Geräte echt hilfreich.
  • Ein aufgetanktes Auto oder gute Wanderschuhe, wenn der Ausflug zu Fuß unternommen wird.
  • Wenn Gastkinder dabei sind, brauchen wir auch die Telefonnummern von deren Eltern.

Zu Beginn des Ausfluges, wenn alle so schön aufgeregt und gespannt sind, besprechen wir noch die allerwichtigsten Regeln:

  • Wenn die Erwachsenen irgendwann „HALT“ rufen, müssen alle sofort stehen bleiben!
  • Alle Kinder dürfen immer nur so weit vorauslaufen, dass sie die Erwachsenen noch sehen können.

Wenn die Kinder im Vorschulalter sind, zwischen 3-6 Jahren, dann können alle ihren Rucksack selbst tragen. Die Strecke darf nicht zu lange sein und wenn die Lust am Wandern schwindet, kann man einige kleine Aufgaben und Spiele anbieten, die den Kindern wieder neuen Antrieb geben:

  • 10 Schritte vorwärts, drei zurück!
  • 5 Stöcke oder Steinchen am Wegesrand suchen!
  • Alle verstecken sich am Wegesrand!
  • Ein Kind schließt die Augen und wird von einem anderen geführt!

Jetzt kann es losgehen, viel Spaß!

Beschäftigungen der besonderen Art

Einem Krabbelkind kann man mit einer Rolle Toilettenpapier eine große Freude machen, denn sie rollt, wickelt sich ab und man kann das Papier zerknüllen. Wenn alles abgewickelt wurde und das Interesse des Kindes schwindet, dann kann man das Papier in einen Karton werfen und diesen dann über dem Kind ausschütten – immer wieder Papierschnee!

Abschließend kann man das Toilettenpapier noch zum Anfeuern benutzen oder in der Papiertonne entsorgen.

Achtung: Nur im Beisein von Erwachsenen ausprobieren! Kleine Kinder stecken alles in den Mund, und dann kann auch Papier gefährlich werden.


Wenn das Kind quengelt, während man selbst einer wichtigen Tätigkeit nachgeht, dann hilft auch die Freigabe einer Schublade. In der Schublade dürfen selbstverständlich nur ungefährliche Sachen sein, aber sie müssen für das Kind ungewöhnlich sein.

  • Küchenschubladen mit Vorratsdosen, hier kann das Kind die passenden Deckel zur jeweiligen Dose suchen.
  • Schublade mit Kochlöffeln und Besteck, hier kann sortiert und getrommelt werden. Damit es nicht zu laut wird, kann man ein Handtuch über eine Schüssel oder einen Topf decken.
  • Die besondere Schachtel, die auch schon am frühen Morgen zum Einsatz kam. Wenn man dieser Schachtel auch noch einen besonderen Namen gibt, dann ist das Interesse noch größer!
    • Namensvorschläge, je nach Inhalt: Zauberschachtel, gefüllt mit einem kleinen Stab, mit einer Schneekugel oder einigen Magneten.
    • Abenteuerschachtel, gefüllt mit Mitbringseln aus dem Wald: Steine, Zapfen, Federn und einem kleinen Kinderfernglas, Vergrößerungsglas.
    • Schönheitsschachtel: Kamm, Bürste, leere Cremedosen, kleiner Handspiegel, leere Parfümfläschchen.
    • Büchereischachtel, gefüllt mit kleinen unbekannten Bilderbüchern oder auch Spielzeugprospekten.

Viel Spaß beim Ausprobieren!

Geschichten von Arne: Wie man eine Höhle baut

Arne liebt seine Familie. Papa hilft ihm immer, wenn er ihn braucht und er zeigt ihm, wie alles funktioniert. Er ist es auch, von dem sich Arne abends die Zähne putzen lässt, obwohl er es nicht gerne tut. Mama hilft ihm auch, wenn er etwas nicht selbst kann. Sie lässt ihn immer in der Küche mitmachen und sie kann seine Ideen gut verstehen.

Heute möchte Arne sich aber ein Versteck bauen, das Mama und Papa nicht kennen sollen. Ein Versteck, in das er gehen kann, wenn er ganz alleine sein will, wo ihn niemand findet. Schon beim Gedanken an sein Versteck wird Arne ganz aufgeregt, irgendwie zappelig…

Zuerst muss er einen guten Platz für sein Versteck finden. Er weiß noch nicht, ob es im Haus oder im Garten sein soll und läuft einfach mal los.
Vielleicht in seinem Zimmer, im Schrank? Arne schaut nach und bemerkt, dass es dort viel zu eng ist und außerdem würden seine Eltern ihn dort schnell finden, wenn sie z.B. seine Kleider in den Schrank legen.
Der Dachboden ist auch nicht geeignet, denn man kann nur mit einem langen Stock die Dachluke öffnen und dann sieht jeder, dass jemand auf dem Dachboden ist.

Arne bemerkt, dass seine Aufregung verschwindet und er traurig wird weil er keinen Platz für das Versteck findet. Enttäuscht geht er in den Garten und da entdeckt er die drei Büsche, die zu einem großen Gebüsch zusammengewachsen sind. Das ist gut, er wird das Gebüsch als Versteck nehmen, denn die Zweige sind eng zusammengewachsen, niemand kann ihn dort entdecken.

Die Aufregung kehrt zurück und Arne sucht sich im Haus alles zusammen, was er im Gebüsch brauchen kann:

  • Einen alten Teppich, den will er auf den Boden legen, dann ist es gemütlich.
  • Eine Tischdecke holt er aus dem Schrank, daraus will er die Tür zur Buschhöhle machen.
  • Eine Holzkiste aus dem Schuppen soll sein Höhlenschrank werden.

Arne setzt sich in die Höhle, die Tischdeckentüre hat er mit Wäscheklammern an den Zweigen befestigt und die Holzkiste steht in der Ecke.

Arne sitzt auf dem Teppich und schaut durch die Blätter in den leeren Garten, niemand ist da, der ihn sehen könnte. Mama und Papa sind im Haus. Allein im Versteck sitzen, wenn ihn niemand sucht, das findet Arne langweilig. Er hört das Summen einer Biene und beobachtet einige Ameisen, die auch im Gebüsch wohnen.

„Arne!“ hört er plötzlich Mamas Stimme.

Prima, sie sucht ihn und jetzt kann er sich endlich „richtig“ verstecken, jetzt atmet er ganz vorsichtig, bewegt sich kaum, beobachtet die Ameisen und lauscht auf Mamas Stimme. Er hört, dass Mama wieder ins Haus geht und er stellt sich vor, wie sie ihn dort in seinem Zimmer sucht.

Leise und ganz vorsichtig kriecht er aus dem Gebüsch und rennt über den Rasen zum Haus, wo er fast mit Mama zusammenstößt.

„Arne, wo warst du, ich suche dich schon überall?“

„Ich war im Garten!“ sagt Arne verschmitzt. Er freut sich, dass es mit dem Höhlenversteck im Gebüsch geklappt hat. Er möchte gerne tanzen und hüpfen, so sehr freut er sich!

Morgen wird er Spielsachen ins Versteck bringen und Essensvorräte. Ja, das wird schön! Voller Vorfreude geht Arne zum Abendessen ins Haus und an diesem Abend schläft er wunderbar, denn er macht beim Einschlafen Pläne, was er alles ins Versteck bringen möchte.


FRAGE an die Kinder, die die Geschichte gehört haben:

  • Was würdest du in solch ein Versteck mitnehmen?
  • Fällt dir noch ein besonderer Platz ein, an dem man eine Höhle bauen könnte

Ich und mein Körper – Mein Körper und ich

Es ist nicht einfach dem kleinen Kind ganz offen zu begegnen und ihm oder ihr alle Möglichkeiten zu geben sich in seinem/ihrem Körper wohl zu fühlen. Der lustvolle Umgang des Kleinkindes mit dem Körper muss möglich sein und es braucht vielfältige Möglichkeiten den eigenen Körper zu spüren.

Mit den Armen in der Luft rudern und dabei den “Wind“ spüren, den es selbst erzeugt.

Greifen, schütteln, strampeln – alles ganz wunderbar.

Streicheln, Zärtlichkeiten, Kämpfe und das befreiende Gefühl, wenn man eigenständig die Treppenstufen erklommen hat und triumphierend von oben nach unten schaut.

Die körperlichen Grenzen spüren, immer wieder überwinden und in den zärtlichen Armen des Erwachsenen ausruhen und sich gut fühlen.

Beim Wickeln sanft berührt zu werden und mit liebevoller wertschätzender Stimme die Namen der Genitalien zu hören, das tut dem Kind gut und legt den Grundstein für ein positives Körpergefühl.

Die Bemühungen des Kleinkindes loben, wenn es voller Mühe versucht einen Ball unter dem Schrank hervorzuholen: „Du bist aber ein klasse Mädchen, das hast du gut gemacht!“ Dieses Lob wird dem Kind Freude bereiten und wird ihm signalisieren, dass es etwas KANN!

Etwas SELBST geschafft zu haben wird auch stärker bewertet, als wenn eine andere Person den Ball hervorgeholt hätte und außerdem trainiert das Kind dabei Ausdauer, Anstrengung und keine Angst vor dem Staub zu haben, der unterm Schrank liegt! 🙂 

Körperlichkeit, Lebendigkeit, Sinnlichkeit, Kraft und Anstrengung können Kinder in ihrem alltäglichen Umfeld üben und so ein positives Körpergefühl zu entwickeln. Sie lernen ihren eigenen Körper kennen und beherrschen und wir Erwachsenen ermutigen sie dazu, ohne sie anzutreiben.

Zunächst sind die Orte für Bewegungserfahrungen innerhalb der Wohnung und mit der Zeit dehnt sich dieser Radius immer weiter aus und braucht Erwachsene, die nicht zu ängstlich, aber auch nicht fahrlässig sind (Das ist für mich eine große Herausforderung!)

Im Anschluss folgt noch eine Sammlung von alltäglichen Körperübungen – viel Spaß!

  • Schachteln und Dosen mit ungefährlichen Alltagsgegenständen befüllen und von den Kindern öffnen lassen!
  • Expeditionen durch die Wohnung veranstalten und je nach Alter des Kindes variieren. Zunächst sitzt das attraktive Stofftier auf der 3. Treppenstufe und später ganz oben. Anfangs behält der Erwachsene die Aktion noch im Auge, später erklimmt das Kind selbstständig die Treppe etc.
  • Wenn man keine Treppe hat, kann diese Aufgabe auch mit Büchern oder sicheren Bänkchen bewältigt werden, über die das Kind steigt. Wenn es beim Übersteigen noch etwas tragen kann, um so besser! Zum Tragen nur weiche ungefährliche Dinge nehmen (Kissen, Tücher, Stofftier oder Eimerchen)
  • Wäscheklammern befinden sich am Stofftier oder an der Bettdecke und werden vom Kind entfernt. Wenn das Kind schon älter ist, kann es verschiedene Gegenstände am Vorhang oder Wäscheständer festklammern.
  • Balancierparcours mit umgelegten Stühlen, Kissen, Eimern etc. aufbauen. Das Kind zum eigenen Aufbauen motivieren.
  • Mit einem Ball in der Hand den Parcours durchlaufen oder den Ball darüber rollen.
  • Alltagsgegenstände auslegen und die Kinder darüber hüpfen lassen.
  • Außerhalb der Wohnung das Kind vieles selbst tun lassen, z.B. Treppen steigen oder hochkriechen, Türen öffnen, Einkaufswagen schieben, Taschen tragen.
  • Auf öffentlichen Spielplätzen abwartendes Verhalten zeigen und herausfinden, was das Kind interessiert und nur dann eingreifen, wenn es zu gefährlich wird. (Was zu gefährlich ist, wird von den Erwachsenen sehr unterschiedlich empfunden…)
  • Viele Spaziergänge unternehmen, Ball spielen, über Zweige und Mauern klettern, so dass daraus eine ganzkörperliche Ertüchtigung wird. Das macht Spaß, verbindet und trainiert.
  • Schmusestunden beim abendlichen Vorlesen oder beim Mittagsschlaf auf dem Sofa.

Licht und Schatten

Kinder erleben das Wechselspiel von Licht und Schatten, wenn sie z.B. im Sonnenschein ihren eigenen Körperschatten beobachten.

Jeder Mensch, der von einer Lichtquelle beschienen wird, wirft einen Schatten. Je nach Stand der Sonne verändert sich der Schatten: Er ist kleiner, wenn die Sonne hoch am Himmel steht und er wird länger, wenn die Sonne tief steht, was morgens und abends der Fall ist.

Hier war es Morgen.
  • Wir können uns von unserem Schatten nicht trennen, es sei denn wir befinden uns in einem anderen Schatten, z.B. eines Baumes oder Hauses.
  • Unser Schatten ist unser ständiger Begleiter.
  • „Schatten fangen“ ist ein lustiges Spiel, bei dem die Kinder ihren eigenen Schatten in einen größeren Schatten bringen müssen, damit das fangende Kind ihn nicht tritt.
  • Wir lassen das Kind mit einer Lichtquelle, z.B. Lampe oder Taschenlampe experimentieren: Je nach Stand der Lampe verändert sich der Schatten.
  • Die Kinder malen Figuren auf Pappe, schneiden sie aus und kleben sie an kleine Stöcke. Mit diesen Stabpuppen können sie ein eigenes Schattentheater aufführen

Sprichwörter regen uns zum Gespräch an: “Wo Licht ist, ist auch Schatten!“ und „Jemanden in den Schatten stellen!“

Wir machen einen Scherenschnitt, indem wir das Kind vor einen Bogen aufgespanntes Papier stellen und eine Lichtquelle darauf richten. Der Schatten lässt sich einfach mit einem Stift nachmalen, schwierig ist es nur für das Kind, das sehr ruhig stehen muss!!

Zum Abschluss möchte ich noch ein Bilderbuch empfehlen, das Kinder über die Geschichte eines Schattentheaters mit dem Tod in Berührung bringt: Ophelias Schattentheater von Michael Ende (Text) und Friedrich Hechelmann (Bilder)

Viel Spaß und Neugierde mit Licht und Schatten!

Müde Eltern

Müde Eltern – wache Kinder

Direkt aus dem Tiefschlaf werden manche Eltern durch ihre munteren Kinder in den Tag katapultiert. Sie wollen spielen – und die Eltern schlafen!

Um etwas mehr Zeit für das Wachwerden zu gewinnen, empfehle ich eine besondere Schachtel oder Tasche, in die Sie Dinge packen, die dem Kind ansonsten nicht zur Verfügung stehen und die es nun zur frühen Stunde bekommt. Ihre Zeit des Schlummerns verlängert sich um ca. 10 Minuten bis zu einer Stunde!!

Vorschläge für den Schachtelinhalt, ( geeignet für Kinder zwischen 2 – 6 Jahren )

  • Ein neues kleines Wimmelbuch, in dem keine Batterie steckt, das also keine Geräusche macht!
  • kleine Schächtelchen, die das Kind öffnen kann und in denen wiederum kleine Gegenstände versteckt sind (die aber nicht so klein sein dürfen, dass das Kind sie verschlucken kann!!) Es muss kein Spielzeug sein, eine bunte Klammer, ein altes Vorhängeschloss, ein kurzes buntes Band oder drei Rosinen tun ihren Zweck, wenn sie das Kind mit Neugierde betrachten oder essen kann.
  • eine unbekannte Spielfigur
  • alte Ansichtskarten oder Fotos, falls Sie alles digital abgespeichert haben, würde ich einige ausdrucken; so etwas Altertümliches ist dann besonders interessant!
  • interessant sind auch gefüllte Butterbrottüten

Alle Gegenstände kommen, nach dem Erwachen der Eltern, wieder in die Schachtel. Solch eine Überraschungsschachtel, immer wieder anders gefüllt, kann man auch wunderbar zum Restaurantbesuch mitnehmen.

Vom Warten und Wünschen

Ich gehöre zu den Menschen, die es lieben überrascht zu werden und das lustvolle Warten genießen, einschließlich der Ungewissheit, ob denn die Wünsche auch wirklich erfüllt werden.

Ich kenne aber auch Menschen, die dieses lustvolle Warten nicht brauchen und gerne alles gleich ganz rational angehen und sich zur Not das Geschenk auch selbst besorgen.

Die Vorweihnachtszeit ist das ideale Übungsfeld für das Warten und das Wünschen. Zumindest war sie das, denn in den letzten Jahren konnte ich immer mehr beobachten, dass die Kinder nicht von ihren Wünschen sprechen, sondern erzählen, was sie bekommen werden, was sie sozusagen in Auftrag gegeben haben. Schade, für Menschen wie mich!


Ich habe in 50 Jahren Kindergartenarbeit ganz verschiedene Varianten der Weihnachtszeit erlebt, von denen ich heute mal berichten möchte.

Geheimnisse wurden von den Eltern zelebriert und diese hatten daran viel Freude, so habe ich es in den 50-er Jahren bei meinen Eltern erlebt. Sie haben sich z.B. in der Küche eingeschlossen und verkündet, dass sie dem Christkind/Weihnachtsmann helfen müssen. Wir Kinder lagen dann abends völlig ruhig im Bett und lauschten den Geräuschen und dem Getuschel, das aus der Küche drang. So bastelten sie einen Kaufladen und ein Puppenhaus. Eine abgeschlossene Tür im Wohnzimmerschrank ließ uns Mädels davorsitzen und uns ausmalen, was wohl hinter der Tür sein könnte. Diese aufregende geheimnisvolle Stimmung haben wir sehr genossen.

Gar nicht genossen habe ich das Angstmachen, das auch viele Erwachsenen in der Vorweihnachtszeit lustvoll angewendet haben, um die Kinder brav und gefügig zu machen. Dazu gehörte dann auf jeden Fall das Drohen mit dem Nikolaus, seiner Rute und seinem Sack.
Das Drohen und Angstmachen wird auch heute immer wieder angewandt; ich lehne dies total ab – nicht, weil ich dies als ängstliches Kind selber erlebt habe, sondern weil Erwachsene in solchen Fällen ihre Machtposition gegenüber den Kindern ausnutzen und so das Vertrauen der Kinder missbrauchen.

Ende der 60-er Jahre sollte diese Art der vorweihnachtlichen Spannung durch aufklärerische Aktionen ersetzt werden. Kindern wurde, ganz realitätsbezogen, die Person des Nikolaus erklärt. Im Kindergarten war es Sitte, dass man sich vor den Kindern in den Nikolaus verwandelte, man wollte den Kindern nichts mehr vormachen, sie sollten sehen, dass es ein Spiel war. Den Kindern hat das damals nichts ausgemacht und sie haben das Nikolausspiel trotzdem genossen, aber die Erwachsenen haben gelitten. Es wurde ihnen etwas aus der Hand genommen und sie bedauerten, dass die Nikolausfeier nicht mehr so stimmungsvoll war. Lange Zeit gab es Mischformen, aus „Sag die Wahrheit“ und Märchenspiel.


So würde ich es jetzt machen:

Sobald die Adventszeit naht, erkläre ich den Kindern den Begriff Advent erklären und wir stimmen uns ein. Advent bedeutet Ankunft und ich würde die Vorfreude, die man vor der Ankunft eines geliebten Menschen empfindet, auf die Geburt des Jesuskindes übertragen.

In diesem Zusammenhang erzähle ich dem Kind auch von der Vorfreude, die man vor der Geburt eines Kindes empfindet und wie man alles dafür vorbereitet. Hier kann man dem Kind auch von den Vorbereitungen für seine eigene Ankunft erzählen und gemeinsam überlegen, was alles zu tun war. Hierbei ist es sehr wichtig, dass wir das Kind in die Überlegungen miteinbeziehen und es eigene Ideen entwickeln kann. So kann das Kind die Stimmung der Vorfreude spüren.

Wer keinen Zugang zum religiösen Hintergrund von Weihnachten hat, kommt mit der Vorfreude auf den Geburtstag des Jesuskindes gut zurecht. Für alle anderen gibt es wunderbare Bilderbücher über die Weihnachtsgeschichte, die ich zum Schluss noch vorstellen werde.

Um die Zeit bis zur Ankunft des Kindes zu verkürzen gibt es den Adventskalender, die Adventssonntage, das Weihnachtsbacken und unendliche Dekorationsideen.


Wie es vor 100 Jahren war:

Am Abend vor Weihnachten war ich sehr traurig. Ich dachte, Mama und Agda würden nicht fertig werden bis zum Heiligabend. Es sah noch so ungemütlich und unordentlich in der Küche aus. Deshalb weinte ich ein bisschen, als ich im Bett war. Am Morgen des Heiligen Abends wachte ich früh auf. Ich lief im Nachthemd in die Küche hinunter und – oh, wie war es dort jetzt fein! Auf dem Fußboden lagen ganz neue bunte Flickenteppiche. Die Eisenstangen am Herd waren mit rotem, grünen und weißem Krepppapier umwickelt. Auf dem großen Tisch lag eine Weihnachtsdecke, und alle Kupferkessel waren blank geputzt.

aus „Mehr von uns Kindern aus Bullerbü“ von AstriD Lindgren, Oetinger Verlag

Bezieht die Kinder in die Festvorbereitungen mit ein, lasst sie die Stimmung des freudvollen Wartens spüren, rast nicht von einer Nikolausfeier zur nächsten und bitte schenkt ihnen nur einen Adventskalender.
Jeder Tag bringt das Kind dem Fest näher und der Kalender soll ihnen das verdeutlichen, hierbei übt es Ausdauer, Geduld und trainiert seinen Spannungsbogen. Das alles sind Eigenschaften, die ihm immer wieder nützlich sein werden und das Warten vor Weihnachten ist besonders schön.


Hier noch einige Büchervorschläge für die Weihnachtszeit:

  • Wach auf, Siebenschläfer Sankt Nikolaus ist da von Eleonore Schmid, Nord-Süd Verlag: Nikolaus beschenkt die Waldtiere
  • Weihnachten im Stall von Astrid Lindgren/Harald Wiberg, Verlag Friedrich Oetinger: Die Weihnachtsgeschichte spielt in der vertrauten Umgebung eines Stalls in unseren Breiten und kann schon jüngeren Kindern die friedvolle Stimmung der Heiligen Nacht nahebringen.
  • Das Weihnachtskind von R.Lagercrantz/J. Bauer, Moritz Verlag: Wunderbar erzählt, ohne die verstörenden Details durch den König Herodes wegzulassen – aus diesem Grund erst für Vorschulkinder geeignet.
  • Wie weihnachtelt man? von L.Pauli/K.Schärer, Sauerländer Verlag: Eine witzige Geschichte über den Sinn des Schenkens.

Wir wünschen allen Itzlipitzli-Freunden eine schöne Vorweihnachtszeit mit geheimnisvollen Waldspaziergängen, Stadtspaziergängen um die Weihnachtsdekoration zu bewundern und sich in Spielwarenläden Anregungen für Wünsche zu holen. Viel Spaß beim Schreiben und Malen von Wunschzetteln und schöner Musik um sich auf Weihnachten einzustimmen!

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