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Was vom Weihnachtsbaum übrig bleibt…

Schön geschmückt stand er in der Stube, im Weihnachtszimmer, und Feierlichkeit umgab ihn. Viele geheime Wünsche wurden in seinem Beisein gedacht, Lieder wurden gesungen, die Weihnachtsgeschichte wurde vorgelesen oder es wurde gebetet.

In seiner Nähe oder direkt unter ihm lag eine Vielzahl von Päckchen, schön war er und wurde verehrt.

Einige Tage nach dem schönen Ereignis, wenn alle Päckchen längst geöffnet worden waren, das Papier zusammengeknüllt in der Papiertonne lag oder von einigen wenigen Menschen schön von Hand glattgestrichen wurde – für das nächste Jahr – , wenn die Enttäuschung über das falsche Geschenk verflogen war, dann wurde auch der Tannenbaum entsorgt.

Die einst saftig grünen Nadeln hatten einen grauen, trockenen Schimmer und irgendwie sah er traurig aus, der Weihnachtsbaum.

Sein Schmuck, seine Kerzen, seine Kugeln und die kleinen bunten Vögel mit dem Federschwanz wurden ihm wieder weggenommen. Alles wurde sorgfältig in Papier gewickelt und in der Weihnachtskiste für das nächste Weihnachtsfest verwahrt. Oben auf dem Dachboden oder in einem dunklen Kellerraum steht die Pracht und wartet auf das nächste Weihnachtsfest.

Alles hatte so schön angefangen:

In grüner, moosiger Umgebung wuchs der kleine Tannentrieb im großen Wald unbeachtet vor sich hin. In seiner Nachbarschaft wuchsen verschiedene andere Bäume und Büsche, alle waren sie viel größer als er.

Er wuchs aber Jahr für Jahr an seinem Standort in die Höhe und als er schon fast 2 Meter hoch war, wurde er gefällt. Das bedeutet, dass er von einer scharfen Axt und einer Säge am Stamm durchgesägt und von seinen Wurzeln getrennt wurde. Plötzlich ragte er nicht mehr dem Himmel entgegen, sondern er lag auf dem Waldboden, wurde auf einen Lastwagen geladen und zum Weihnachtsmarkt gefahren. Dort zwischen all den Verkaufsständen wurde er mit seinen schönen grünen Ästen in einem Weihnachtsbaumständer aufgestellt, denn er alleine konnte sich nicht mehr stehend halten. Als er verkauft wurde, zwängte man seine Äste eng zusammen und steckte ihn in ein weißes Netz und brachte ihn in einem Auto in eine Weihnachtsstube. Dort wurde er geschmückt.

Schön war es im Weihnachtszimmer und im Sommer werden die trockenen Zweige vielleicht das Grillfeuer entzünden…Danke lieber Tannenbaum!

 

14. Februar, der Tag der Liebenden

Wenn man jemanden lieb hat, dann spürt man das im Herzen. Aber eigentlich spürt man es überall, denn man ist mit einem Menschen, den man lieb hat gerne zusammen, freut sich, wenn man ihn sieht. Da ist dann sehr viel Freude in uns.

Weil man sagt, dass man es im Herzen spürt, ist das Herz auch das Zeichen der Liebe.

Wenn man jemanden liebt, braucht man dafür keinen besonderen Tag, denn die Liebe ist ja oft immer da. Irgendjemand hat aber mal gedacht, dass die Liebe einen extra Gedenktag braucht, denn es gibt auch Menschen, die vergessen wie lieb sie jemanden haben. Für diese Vergesslichen ist dieser Gedenktag gut, denn dann erinnern sie sich wieder an all die Menschen, die sie lieben, die sie lieb haben oder mögen. Schön wäre es, wir würden die Liebe und die guten Gefühle in unserem Herzen nicht vergessen.

Also am 14. Februar, am Valentinstag, da kann man allen, die man lieb hat ein Zeichen geben. Ein gemaltes Herz, eine Blume, einen Kuss, eine Umarmung oder einen Brief, in dem etwas über die Liebe steht.

Ich schicke euch allen ein liebes Lächeln und hoffe, dass es viele liebe Menschen in eurem Leben gibt.

Die wahre Rabengeschichte

Hier kommt noch eine wahre Rabengeschichte, in der eine Mutter sehr viel Mut beweisen musste:

An einem regnerischen, windigen Tag ging eine Mutter mit ihrem kleinen Sohn und ihrem Hund außerhalb des Dorfes, auf einem Feldweg spazieren. Links und rechts vom Weg waren Wiesen, Felder und Äcker, die von vielen Rabenkrähen aufgesucht wurden, um sich Leckereien im Acker zu suchen.

Mutter und Sohn machten den Hund von der Leine los und sofort rannte dieser in den Acker zu den Rabenkrähen, die mit lautem Krächzen aufflogen. Es sah aus, wie ein großartiges Spiel: Der Krähenschwarm saß im Feld, der Hund rannte auf sie zu und sofort flog der ganze Schwarm in den Himmel.

Plötzlich änderte sich der Ablauf, als alle Raben hochflogen, blieb ein Vogel am Boden und hüpfte über den Feldweg. Der Hund sprang auf den Raben zu und der kleine Junge rief aufgeregt seine Mutter um Hilfe.

Beide, Mutter und Junge, waren sich sicher, dass der Hund dem Raben nichts Böses wollte, außer ihn zu jagen, trotzdem wollten sie dem offensichtlich verletzten Tier beistehen.

Der Junge forderte seine Mutter auf zu helfen und diese hatte wohl am meisten Angst in dieser aufgeregten Situation, denn sie hatte noch nie eine Krähe in der Hand gehalten und sollte jetzt den aufgeregten ängstlichen Vogel einfangen. Der kleine Junge setzte alle Hoffnung in seine Mutter.

Sie zog schnell ihre Regenjacke aus, warf diese über den aufgeregt hüpfenden Vogel und konnte ihn so gut hochheben und in der Jacke halten.

Geschafft!

Der kleine Junge trug den verletzten Raben in der Regenjacke nach Hause. Nach einem Telefongespräch mit dem Tierarzt wussten die beiden, was zu tun war. Der verletzte Rabe kam in die Hundebox und bekam nach Anraten des Tierarztes ein Schüsselchen mit Hundefutter und sollte sich 1-2 Tage ausruhen.

In diesen Tagen wurde der Rabe von dem kleinen Jungen versorgt und ausgiebig beobachtet. Auge in Auge musterten sich die beiden und am 3. Tag trug die Mutter die große Hundebox in den Garten auf die Wiese. Der Junge öffnete die kleine Tür und der Rabe hüpfte mit kleinen kurzen Sprüngen aus der Box, drehte noch den Kopf in alle Richtungen, breitete dann seine pechschwarzen Flügel aus und flog davon.

Der Junge und seine Mutter schauten ihm noch lange hinterher.

Rabe Rena fliegt heute nicht aus

Nach und nach fliegen die vielen Raben am Morgen davon, während Rena auf Toni wartet.

Als Toni auf dem Ast neben ihr landet erzählt Rena ihm sofort, dass sie nun auch, wie die anderen Raben, auf einem Ast schläft und kein Nest mehr braucht.

Während sie gemeinsam oben in der Birke sitzen, kommen immer mehr Kinder aus dem Haus, das Kindergarten heißt, in den Garten.

Es gibt viele verschiedene kleine Menschen und einige große Menschen, die sich alle im Garten aufhalten. Die Menschenkinder machen großen Lärm, fast so wie ein ganzer Rabenschwarm. Sie rennen auf der Wiese herum, lachen und schubsen sich und hin und wieder gibt es auch ein weinendes Kind. Manche spielen sehr ruhig in einer großen Kiste voller Sand. Da wird gegraben und planiert, Berge und Höhlen entstehen und manche Kinder backen Kuchen aus Sand. Es gibt auch einen Turm, den die Kinder erklettern und dann auf einem schiefen Blech wieder hinunterrutschen. Dies scheint den Kindern viel Spaß zu machen. Rena würde gerne mal zu den Kindern runterfliegen, nur ganz kurz. Toni sagt ihr, dass dies zu gefährlich sei, denn immer wieder würden Menschen nach den Raben werfen.

Rena gibt nicht nach und schließlich fliegt sie auf den Turm mit dem schiefen Blech, auf dem die Kinder rutschen. Die Kinder auf dem Rutschturm erschrecken, als der Rabe Rena angeflattert kommt, ein Kind beginnt sogar zu weinen. Sofort kommt ein großer Mensch herbeigelaufen, tröstet das weinende Kind und begrüßt Rena freudig. „Schaut mal Kinder, wir haben heute Rabenbesuch!“ Sofort kommen noch weitere Kinder angelaufen und schauen sich Rena an.

Der große Mensch erzählt den Kindern was Raben fressen, wie sie rufen, das können die Kinder sogar nachmachen und er sagt, dass Raben schöne schwarzglänzende Federn haben und sehr schlau sind. Rena freut sich sehr und fliegt aufgeregt zu Toni in die Birke hoch. Toni hat alles mitangesehen und gehört und sagt “Hab ich es dir nicht gestern schon gesagt, dass wir wunderbare Vögel sind, das sagen sogar die Menschen!“ Das war der erste Tag einer schönen Freundschaft zwischen den Kindern und Rena. Kamen die Kinder in den Garten, hielten sie nach dem Raben Ausschau, manche winkten sogar, wenn Rena im Baum oder auf dem Dach des Kindergartens saß und Rena freute sich!

Rabe Rena entdeckt den Wald

Nun, nachdem Rena schon in alle Himmelsrichtungen ausgeschwärmt ist, möchte sie heute über die Wiese zum Wald fliegen. Sie hat von ihren Eltern schon von allerlei Tieren gehört, die dort leben. Toni wird sie begleiten, das gefällt ihr.

Als sie sich dem Wald nähern, wird es Rena unheimlich, denn es ist ganz anders als über Wiesen und Felder oder Straßen zu fliegen, wo man weit sehen kann.

Hier zwischen den vielen Bäumen und Büschen müssen Rena und Toni sehr aufmerksam sein und das ist sehr anstrengend. Zum Ausruhen setzen sie sich hoch oben auf eine Tanne und genießen die Aussicht, endlich können sie wieder weit sehen. Direkt unter ihnen sehen sie den Waldweg und einen kleinen See.

Rena ist froh, dass Toni bei ihr ist, um den Wald zu erkunden.

In der Ferne hören sie die Warnrufe des Eichelhähers, der auch zur Familie der Rabenvögel gehört, sozusagen ein Onkel von Rena. Eichelhäher haben seitlich schöne blaue Federn mit schwarzen Streifen, das gefällt Rena.

Manchmal wünscht sie sich auch bunte Federn, oder wenigstens einen bunten Schnabel.

Singen, so wie die kleinen bunten Vögel, die sie schon öfters in den Gärten gesehen hat, kann sie auch nicht. Jetzt wird Rena traurig und möchte am liebsten heimfliegen.

Toni bemerkt, dass Rena traurig ist und fragt sie nach dem Grund.

Rena erzählt, dass sie auch bunte Federn möchte oder vielleicht zwitschern und singen können, das wäre wunderbar. Toni schildert ihr, wie wunderbar es ist ein schlauer Rabe zu sein und mit all seinen Rabenfreunden im Schwarm zu fliegen und sogar in den Geschichten der Menschen vorzukommen. So erfährt Rena, dass es die Geschichte eine kleine Hexe gibt, die mit dem klugen Raben Abraxas zusammenlebt.

Toni erzählt ihr auch von den vielen verschiedenen Tieren im Wald, die alle etwas ganz besonders gut, aber z.B. nicht fliegen können. Das versteht Rena und sie erzählt Toni von den Kindern, die sie im Kindergarten beobachtet hat, die auch alle ganz verschieden sind.

Da beschließen sie, sich morgen auf der Birke im Kindergarten zu treffen und das Treiben der Menschenkinder zu beobachten.

Müde und nachdenklich kommt Rena an diesem Abend in ihrem Nest an. Auf den umliegenden Ästen sitzen sehr viele Rabenvögel, Renas ganze Verwandtschaft und Mama Rabe sagt, dass sie nun zu groß für das Nest geworden ist und in der heutigen Nacht mit den anderen Raben auf dem Ast sitzend schläft. Rena ist traurig und stolz!

Rabe Rena trifft Toni

Inzwischen haben die schlauen Rabeneltern längst gemerkt, dass Rena immer wieder alleine wegfliegt, sie haben ihr noch einige gute Ratschläge gegeben und freuen sich, wenn Rena wohlbehalten heimkehrt, ins Nest, hoch oben in der Birke.

Heute will Rena mal den Bauernhof inspizieren, der direkt hinter ihr zu sehen ist. Der Kuhstall ist ziemlich groß und so kann Rena ihr Ziel nicht verfehlen. Zuerst setzt sie sich auf das Dach des Stalls um das Treiben auf dem Hof zu beobachten. Außer den Kühen im Stall gibt es dort noch Katzen und zwei Ziegen und zu Renas großer Überraschung noch einen schwarzen Vogel, der aussieht wie Rena. Sie entdeckt den anderen Raben hoch oben auf dem Silo, dem Behälter für Tierfutter.

Interessiert wendet der andere Rabe den Kopf in ihre Richtung, seine dunklen Augen beobachten sie ganz genau. Rena schaut ebenso genau zurück. Sie hat außer ihren Eltern noch nie einen anderen Raben gesehen. Rena fliegt rüber zum Silo und setzt sich neben den anderen Raben. Eine Weile sitzen sie so lange nebeneinander, zwei stumme Raben.

Auf dem Bauernhofgelände beobachtet Rena auch noch andere Vögel, sie können wunderbar fliegen, ihr Schwanz ist lang und gegabelt und sie haben ihre Nestkugeln oben am Dachvorsprung befestigt. Rena ist begeistert und kehrt nur widerwillig in ihr Nest zurück, aber es wird schon dunkel und Rena will ihre Rabeneltern nicht zu sehr ängstigen.

Begeistert erzählt sie ihren Eltern von all den anderen Tieren, die sie heute entdeckt hat. Es wäre schön, wenn sie den Raben morgen wiedersieht, vielleicht will er ihr Freund sein, dann können sie ihre Ausflüge gemeinsam machen. Mit diesem schönen Gedanken schläft Rena am Abend ein.

Tatsächlich trifft sie am anderen Tag den Raben, der Toni heißt, wieder.

Gemeinsam sitzen sie auf dem Futtersilo und beobachten die Schwalben bei ihrem kunstvollen Flugmanövern. Toni erzählt Rena von den vielen anderen Rabenvögeln, die alle in der Nähe wohnen und er erzählt, wie schön es ist, wenn man im Schwarm fliegt. Rena will es sofort ausprobieren, das Schwarmfliegen. Sie will mit den anderen Raben ausschwärmen.

Als sie alle nach einem ausgedehnten Rundflug oben in einem Baum sitzen, da ist Rena sehr froh. Das gemeinsame Fliegen hat ihr sehr viel Spaß gemacht und sie denkt an die Kinder, die sie immer wieder im Kindergarten unter der Birke beobachtet, diese Kinder genießen es auch im Schwarm zu rennen, sich zu fangen und miteinander zu spielen.

Rena freut sich schon auf morgen und Toni.

Rabe Renas zweiter Ausflug

Nachdem der erste Ausflug gut geklappt hatte, wollte Rena gleich am nächsten Tag wieder starten. Heute sollte es nach links gehen, dahin, wo die vielen Häuser und Autos sind.

Aber heute flog nur der Papa Rabe weg und Mama blieb bei ihr im Nest. Rena nutzt die Gelegenheit um ihre Mama auszufragen, es könnte nützlich sein, wenn man über das Ausflugsziel schon einiges in Erfahrung bringt. In Erfahrung bringen bedeutet, dass man von anderen Raben etwas erfährt, was diese schon erlebt haben, wo es gutes Futter gibt oder wo es gefährlich für Raben ist.

Mama Rabe warnte Rena vor den Häusern und der Straße. In den Häusern wohnen Menschen, große und kleine, die meisten von ihnen mögen keine Raben. Sie sagen, dass Raben so viel krähen, also Lärm machen und außerdem auf ihre schönen Autos Kacka machen, weiße Rabenkacke auf schönen sauberen Autos, das gefällt ihnen nicht. Vor der Straße und den darauf fahrenden Autos warnt sie Rena ganz besonders. Raben wollen manchmal auf der Straße etwas zum Fressen holen und werden dann von Autos angefahren. Rena hat verstanden, dass sie bei ihrem heutigen Ausflug sehr gut aufpassen muss. Aber noch sitzt sie ja mit Mama im Nest und kann nicht losfliegen. Rena macht solange ein Schläfchen, steckt ihren Schnabel ins Gefieder, das sind ihre Federn, und genießt den Sonnenschein, der sie wunderbar wärmt.

Endlich fliegt Mama Rabe auch los, sie will Nüsse ernten und Käfer fangen. Rena startet sogleich, kaum, dass die Mama vom Birkenbaum geflogen ist. Sie dreht eine Extrarunde um die hohe Birke und lässt den Wind in ihr Gefieder blasen, das ist wunderschön kitzelig. Von weitem hört sie schon das Brummen der Straße, das eigentlich nicht von der Straße kommt, sondern von den vielen Autos. Der zweite Abenteuerausflug kann beginnen.

Rena fliegt ganz genau über der Straße und kann alle Autos von oben betrachten, die meisten sind schwarz, so wie sie. Manche sind grau und weiß, aber rote oder gelbe Autos sind selten. Sie sieht ein sehr großes Auto das orange ist und immer wieder anhält. Es schüttet den Inhalt großer Behälter in sich hinein, fährt weiter, hält an und schüttet wieder große Tonnen aus. Rena kann beobachten, wie immer wieder kleine Sachen auf den Weg fallen, wenn die Tonne zurückgestellt wird. Ob man das wohl essen kann? Neugierig fliegt sie nach unten und tatsächlich, es sieht aus, als könnte man es futtern. Sie hat die Warnungen ihrer Mutter vergessen und landet hinter dem großen orangen Auto auf der Straße und schnappt sich den Brocken, der auf dem Weg liegt und fliegt gleich wieder hoch. Als Frühstücksplatz sucht sie sich das Dach des nächsten Hauses aus und schluckt ihren gefundenen Bissen hastig hinunter. Schmeckt ihr nicht schlecht.

Jetzt, da sie hoch oben auf dem Dach eines Hauses sitzt, schaut sie sich erstmal um und hält sich mit ihren Krallen gut an den Dachziegeln fest. In der Ferne kann sie ihr Nest auf der Birke sehen und neben ihr kommt beißender Rauch aus einem Schornstein, was ihr nicht gefällt. Sie fliegt weiter, unter ihr wieder die Straße und viele Häuser, aber auch sehr viele kleine Menschen (Kinder), die alle in einem großen Gebäude verschwinden. Rena möchte wissen, warum alle in das große Haus gehen und fliegt zu einem der Fenster. Da wäre es nun beinahe passiert, dass sie gegen die Glasscheibe geflogen wäre, als sie ins Haus schauen wollte. Glas, eine Wand, die man nicht sehen kann, kannte Rena nicht. Zum Glück hat sie sich den Kopf nur leicht gestoßen und kann weiterfliegen.

Ob ihre Eltern sie schon vermissen? Rena fliegt auf dem direkten Weg über die Häuser und die brummende Straße zum Nest zurück und wird dort schon erwartet.

Raben-Mama und Raben-Papa sitzen im Nest und schauen sehr genau auf Rena und wollen sofort wissen, wo sie war. Rena erzählt alles ganz genau und ist stolz auf ihren Ausflug, es ist ja auch alles gut gegangen. Ihren Eltern gefällt nicht, was sie hören, denn sie wissen, was alles hätte passieren können und gleichzeitig sind sie sehr stolz auf ihr Rabenmädchen, denn sie hat alles gut gemacht.

Sie ist hoch über der Straße geflogen, hat sich den Brocken erst dann von der Straße geholt, als das Müllauto weitergefahren war, hat in Ruhe auf dem Dach gefressen und ist sicher wieder im Nest gelandet, toll!

Zufrieden sitzen alle am Abend im Nest und freuen sich, dass Renas Ausflug gut geklappt hatte.

Was morgen wohl geschehen wird?

Rabe Rena flog aus…

…und erlebt spannende Abenteuer. Hier wird davon berichtet:

Rabe Rena ist ein kleines neugieriges Rabenmädchen und wohnt auf einer hohen Birke. Ihre Familie möchte, dass sie oben im Nest sitzen bleibt und keine Ausflüge macht, denn das ist zu gefährlich, sagt immer ihr Rabenpapa.

Rena sitzt also tagein tagaus in luftiger Höhe und schaut über den Rand des schwankenden Nestes. „Papa, das ist aber auch ganz schön gefährlich hier oben im wackeligen Nest zu sitzen!“ sagt sie heute Morgen, als es mal wieder stürmt und regnet. „Papperlapapp krächzt ihr Rabenvater, „hier bist du sicher, denn ich bin da und passe auf dich auf!“

Rena schaut nach rechts, da sieht sie den Turm der Kirche. Rena schaut nach links, da sieht sie die Straße mit vielen Autos und Häusern. Reni schaut nach vorne und da sieht sie in die Ferne. Sie sieht Wiesen, einen dunklen Wald und die Straße, die wegführt und Rena weiß nicht wohin.

Rena dreht sich um, sie schaut hinter sich und da sieht sie einen großen Bauernhof mit Stall und direkt unter ihr, da ist der Kindergarten-Garten. Sie wundert sich, dass es unter ihrem Baum so still ist. Wo mögen wohl die Kinder sein, die sie gestern unter sich entdeckt hat?

Überall sprangen Kinder herum, rutschten über die Rutschbahn, bauten im Sand und spielten Fangen und Verstecken. Rena schaut den Kindern gerne zu und möchte am liebsten da unten mitmachen: die Rutschbahn runterrutschen, mit ausgebreiteten Flügeln, mit dem Schnabel in den Sand picken oder auch mal ein Kind in den Popo. Rena würde gerne runterfliegen und bei einem Kind auf dem Kopf landen.

Ach, Rena möchte losfliegen und Abenteuer erleben. Morgen nimmt sie sich vor, ja morgen wird sie losfliegen!

Heute ist der neue Morgen und Rena will ausfliegen, sie muss nur erst abwarten bis ihre Eltern das Nest verlassen, um Futter zum Frühstück zu holen. Sie kann es kaum erwarten und ist schon sehr aufgeregt. Endlich breiten die Eltern ihre Flügel aus und fliegen in Richtung der Wiesen und Wälder, also nimmt Rena die Richtung zum Kirchturm.

Sie stellt sich auf den Rand des Nestes und lässt sich einfach nach unten fallen und schon breitet sie ihre Flügel aus und fliegt. Wow, das hätte sie nicht gedacht, dass es sich so anfühlt, soo schön, soo leicht –  fliegen!

Rena muss aufpassen, denn ganz schnell ist sie unten, sie sieht das Gras schon ganz nah. Schnell schlägt sie mit ihren kleinen Flügeln und merkt, wie sie wieder höher fliegt. Das ist ja fantastisch, sie kann rauf und runter fliegen. Sie kann Kurven fliegen und schon sieht sie, wie der Kirchturm immer näher kommt. OOH, hoffentlich klappt das mit dem Landen, das hat sie nämlich noch nie gemacht. Sie muss langsamer fliegen und sich den Landeplatz schon mal aussuchen. Komisch, auf dem Kirchturm ist ein goldener Vogel, den sie noch nicht kennt. Er bewegt sich nicht, obwohl Rena ihm mit dem Flügel zuwinkt. Direkt neben dem goldenen Hahn landet sie auf dem Dach des Kirchturmes. Das wäre geschafft! Rena ist stolz auf ihren ersten Ausflug. Hier vom Kirchturm aus kann sie bis zum Nest auf der Birke schauen und sie stellt fest, dass ihre Eltern noch nicht zurückgekommen sind. Sie startet schnell den Rückflug und kommt kurz vor ihren Rabeneltern im Nest an.

Die Eltern haben ihr Nüsse, Obst und kleine Würmer mitgebracht und Rena ist nach ihrem Ausflug sehr hungrig. Nach dem Essen macht sie sofort Kacka, das von ihren Eltern aufgeräumt wird, denn das Nest soll immer sauber sein. Rena macht es sich gemütlich und bevor sie einschläft schaut sie nochmal zum Kirchturm mit dem goldenen Hahn. Sie kann es gar nicht glauben, dass sie noch vor kurzer Zeit bis zum goldenen Hahn geflogen ist.

Welches Abenteuer wird sie wohl morgen erleben?

Das kleine Blatt fliegt durch die Luft

Fast ganz oben auf einem Buchenbaum hing ein kleines Blatt. Es war sehr aufgeregt, denn es spürte, dass der Herbst kommt und dann sollte sein großer Flug losgehen.

Es hatte von den großen Blättern schon viel über den Herbst gehört. Es wird Wind, Regen und auch Sturm geben und alle Blätter werden eine neue goldene, braune oder gelbe Farbe bekommen.

Oben auf seinem Platz konnte das Blatt viel beobachten. Es sah, dass sich die Menschen, weit unten auf dem Waldweg anders kleideten, sie hatten Überzieher auf dem Kopf und an den Händen und dicke Stiefel an. Wenn sie früh am Morgen an der Buche vorbeiliefen, dann kamen kleine Wölkchen beim Sprechen aus ihren Mündern. Weiter entfernt auf der Wiese konnte das Blatt sehen, dass die Kinder einen Drachen steigen ließen. Das gefiel ihm sehr.

An einem der nachfolgenden Tage bekam das kleine Blatt sogar Besuch von einem bunten Drachen mit einem langen Bänderschwanz, das war eine schöne Überraschung für das kleine Blatt. Allerdings standen die Kinder traurig am Fuß der Buche und schauten hoch in die Krone des mächtigen Baumes. Sie wollten so gerne ihren Drachen wiederhaben, aber das kleine Blatt konnte ihnen nicht helfen.

In den nächsten Tagen verließen immer mehr Blätter die Äste und Zweige der Buche.

Sie tanzen durch die Luft, manche torkelten auch, aber alle landeten sicher unter dem Baum auf dem Waldboden. Die Blätter bildeten einen schönen braunen Blätterteppich und sofort kamen viele kleine Tiere, um es sich unter den Blättern gemütlich zu machen: Igel, Kröten, Molche, Spinnen, Käfer und Raupen, sie alle verkrochen sich im Laub.

Das kleine Blatt wurde von Tag zu Tag aufgeregter, denn es wartete gespannt auf seine Reise vom Baum hinunter auf den Waldboden und als es in der Nacht heftig regnete und der Wind stürmte, dachte es schon, dass es einen Nachtflug machen müsste. Aber als die Sonne morgens aufging, hing es immer noch weit oben im Baum und schaute durch den Herbstnebel nach unten. Der Baum nebenan hatte schon fast alle Blätter verloren und die kahlen Äste ragten dunkel in den Himmel.

Endlich war es so weit, gerade als das kleine Blatt wieder auf die warm angezogenen Menschen schaute, wurde es von einem Windstoß gepackt, vom Zweig gerissen und tanzte in Zickzackbewegungen auf den Waldboden und blieb direkt neben einem Igel liegen. Der Igel freute sich und kuschelte sich zwischen die vielen Blätter, so konnte er geschützt auf den Winter warten.

  • Wisst ihr, was die Überzieher auf den Köpfen und Händen der Menschen sind?
  • Habt ihr auch Überzieher und wie sehen sie aus?
  • Geht doch mal vor die Türe und sucht möglichst viele verschiedene Blätter!
  • Werft mal viele trockene Herbstblätter in die Luft und lasst euch damit „beregnen“!
  • Hockt euch mal vor einen Blätterberg und schaut nach, ob ihr kleine versteckte Tiere entdecken könnt!
  • Viel Spaß mit den Herbstblättern!

Arne macht sich Gedanken

Arne sitzt in seinem Zimmer am Fenster und schaut hinaus auf die Straße vor seinem Haus.

Jetzt kommen sie wieder, er spürt es ganz genau, die Gedanken tauchen in seinem Kopf auf. Wo mögen sie wohl herkommen, immer dann, wenn er mit sich alleine ist? Vorhin war er bei Mama im Wohnzimmer und hat sich unterhalten und sie haben zusammen „Memory“ gespielt, da waren sie nicht da, diese vielen Gedanken in seinem Kopf, die immer mit ihm sprechen.

Jetzt sagen sie gerade „Wie es wohl wäre einen Bruder oder eine Schwester zu haben?“ Die Gedanken erzählen ihm allerlei Vorteile und auch Nachteile aus dem Leben mit einem Geschwisterkind.

Arne kennt diese Gedanken schon ganz genau, er weiß, dass er mit einem Bruder oder einer Schwester jetzt gemeinsam aus dem Fenster schauen könnte. „Memory“ spielen würde mehr Spaß machen und er müsste teilen und abgeben.

Arne möchte jetzt neue Gedanken haben, aber er kann mit den Gedanken noch nicht so gut umgehen, sie kommen meistens ungefragt daher und belästigen ihn. Heute will er sie aber austricksen und geht zu seiner Mama, „Mama, wie wäre es, wenn wir noch ein Kind bekommen würden?“

Mama schaut ihn ganz erstaunt an und fragt „Möchtest du denn einen Bruder oder eine Schwester?“ Arne erzählt ihr nun von seinen Gedanken, die ungefragt in seinen Kopf kommen und ihn nachdenklich machen. Mama kennt das mit den Gedanken und sagt, dass Papa und sie sich diese Frage auch immer wieder stellen. Gemeinsam zählen sie alles auf, was schön wäre, wenn noch ein Kind in ihrer Familie wohnen würde. Als Papa wenig später kommt, wird er auch befragt und am Abend steht es fest: Es wäre schön, wenn Arne nicht das einzige Kind in der Familie wäre!

Nun folgen viele Wochen voller Vorfreude auf die Ankunft eines Geschwisterkindes und weil das alles nicht hopplahopp und von heute auf morgen geht, gibt es auch ganz viel Aufklärung darüber, woher und wie ein Geschwisterkind in eine Familie kommt.

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