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Schlagwort: Lernen (Seite 2 von 2)

Noch mehr Interesse wachkitzeln

Egal, ob wir das Interesse des Kindes für Raben wecken, für Ameisen oder das Wetter…. Wenn das Interesse geweckt ist, dann kann es losgehen, das achtsame Leben. Immer wieder habe ich es erlebt, dass die Kinder, wenn sie Hintergründe erforscht hatten, die besten Kämpfer für neue Ideen waren, manchmal auch zum Leidwesen der Eltern.

Hier ein kleines Beispiel vom Einsatz aufgeklärter, neugieriger Kinder, aus längst vergangenen Zeiten. In den 70er Jahren änderte sich das Kindergartenleben sehr einschneidend, der autoritäre Erziehungsstil wurde durch einen demokratischen Umgang mit den Kindern abgelöst und dazu gehörte auch viel Aufklärungsarbeit bezüglich der Gleichstellung von Mann und Frau. An einem Tag besprachen wir mit der Kindergartengruppe die Arbeiten im Haushalt und wer diese zu verrichten hatte. „Die Mama!“ riefen die meisten Kinder, wie aus einem Munde. In den folgenden Wochen erarbeiteten wir durch eigenes Tun die These: „Jede-r kann bügeln, kochen oder putzen lernen!“ Dieses Thema brachte dann einige Väter auf den Plan, die im Kindergarten erschienen und wollten, dass ich den Kindern nichtmehr davon berichte, dass auch Männer bügeln können. Der Hintergrund war, dass die Kinder daheim immer wieder darauf gedrängt hatten, dass der Papa auch mal bügeln soll.

Wenn Kinder lernen, dass es Sinn macht Arbeit zu teilen, Müll zu trennen und Essen nicht wegzuwerfen, dann verwirklichen sie diese Ziele mit Eifer.
Wenn Kinder erfahren, wie wir mit Tieren und Pflanzen umgehen, dann sind sie die ersten Tierschützer und Bewahrer unserer Natur. Ein Kind, das etwas über Vögel weiß, wird keine Steine auf sie werfen.

Das Interesse am Umfeld zu wecken kann ungeahnte Kräfte und Ideen freisetzen und ist eine schöne und lohnende Aufgabe, sofern es nicht dogmatisch geschieht und das Kind die entsprechende Beachtung findet.

Es ist einfach schön zu sehen, wie stolz Kinder werden, wenn sie über eine Sache Bescheid wissen und wie dieses Interesse ansteckend wird und immer größere Kreise zieht.

Wie man Interesse wachkitzelt

Wir von Itzlipitzli bekommen leider bisher wenig Rückmeldungen von den Menschen, die unsere Beiträge lesen, aber vor einigen Tagen ergab es sich im Gespräch und dazu möchte ich heute etwas schreiben.

Die Rückmeldung ging in etwa so: „Ja, die Geschichte von dem Raben ist schön, aber er interessiert sich eben nicht für Raben!“

Bei allem Umgang mit Kindern steht das Wecken von Interesse an erster Stelle, es kann kein Lernen, keine Begeisterung entstehen, wenn ich nicht für ein Thema „brenne“.

Wie entfachen wir das Feuer der Begeisterung, z.B. für Raben, bzw. Rabenkrähen? Hier einige Beispiele:

  • Rausgehen oder rausschauen und auf die schwarzen Vögel aufmerksam machen
  • Sachinformation geben, die Kinder interessieren könnte, wie z.B. die Spannweite der Flügel (ungefähr 1 Meter) mit einem Maßband zeigen und die ausgebreiteten Arme der Kinder messen. Die Rabenkrähe hat schwarze Federn, schwarze Beine und einen schwarzen Schnabel. Das Kind kann den Ruf der Rabenkrähe leicht imitieren, kraah, kraah.
  • Vielleicht kennt das Kind schon die Geschichte von der kleinen Hexe und ihrem Raben Abraxas. Diese kann man wiederholen und die entsprechenden Bilder anschauen, gibt´s auch im Internet, falls man das Buch nicht zur Hand hat.
  • Schöne Bilder gibt´s natürlich auch im Internet, z.B. auf der Seite des NABU und dort erfährt man auch alles über den Unterschied von Rabenkrähen und Raben.
  • Raben basteln und malen lassen, viele Anregungen gibt es dafür bei Pinterest.
  • Bücher lesen, zum Beispiel:
    Als die Raben noch bunt waren“ von Edith Schreiber-Wicke
    Der Rabe der anders war“ von E. Schreiber-Wicke
    Märchenbilderbuch von den sieben Raben.
    Die Rabenrosa“ von Helga Bansch, ein wunderbares Buch über das Anderssein, Außenseiter und den Wunsch auch dazu zugehören.
  • Dieses volkstümliche Lied, das sich gut dazu eignet, um über das Futter von Krähen zu sprechen:
Krah, krah, krah!
Ich bin ein armer Rab!
Ich schrei weil ich nichts hab.
Krah, krah, krah,
es ist kein Futter da.
Kein Kern, kein Wurm, kein Engerling.
Was bin ich für ein armes Ding.
Nur Schnee, nur Schnee
und Hunger tut so weh!
Krah, krah, krah!

Viel Spaß beim Entdecken von RABENKRÄHEN!

Rot ist eine Farbe des Herbstes

Rot wird auch die Farbe der Liebe genannt und rote Lippen soll man küssen, heißt es in einem Lied.

Rot sind die Feuerwehrautos, denn ROT ist eine Signalfarbe, das bedeutet, dass man die Farbe Rot sehr gut sehen kann. Wenn ein Kind mit einer roten Jacke über die Wiese oder durch den Wald läuft, kann man es gut erkennen.

Rot ist die Farbe des Nikolaus und des Weihnachtsmannes und rot sind die Haare von Pippi Langstrumpf.

Blut ist rot.

Suche doch mal in deiner Wohnung alle roten Sachen zusammen und lege sie zu einer roten Schlange aus oder male ein feuerrotes Bild.

Herbstliches im Kindergarten

Herbstwind, Herbstblätter, Früchte des Herbstes, Herbstlieder, jedes Jahr wieder…

Was denken sich Kinder, wenn sie etwas über den Herbst erfahren? Sehen sie im Herbst eine Person, ähnlich wie es in dem Lied von der Mutter mit den vier Kindern geschildert wird? Im Lied verkörpert jedes Kind eine der vier Jahreszeiten: Frühling, Sommer, Herbst und Winter. Ich finde es schön, die Jahreszeiten mit vier völlig verschiedenen Kindern zu vergleichen.

Ich nehme als Herbstsymbol den Apfel, der den Kindern einer Vielzahl von Herbsterfahrungen bieten kann.

Ein großer Korb, gefüllt mit verschiedenen Äpfeln steht im Zimmer und die Kinder können verschiedene sinnliche Erfahrungen machen:

  • Sie berühren die Äpfel und bemerken, dass manche glatt, andere runzelig sind. Manche haben eine raue Schale, andere eine ledrige.
  • Sie riechen den Apfelgeruch, der an fauligen Stellen anders ist als an einem unversehrten Apfel.
  • Sie nehmen die Äpfel in die Hände und sehen die Blüte und den Stiel. Sie finden heraus, dass der Apfel eine abgeplattete Seite hat, auf der er gut liegen kann.
  • Sie legen die Äpfel hintereinander aus und es bildet sich eine lange Apfelschlange.
  • Man kann auch ein Apfelherz legen.
  • Wir zerschneiden den Apfel in zwei Hälften und entdecken das Kernhaus. Das Kernhaus kann auch wie ein Stern aussehen, wenn wir den Apfel quer zerteilen.
  • Mit einem Entsafter stellen wir unseren eigenen trüben und süßen Saft her, der köstlich duftet.
  • Wir sammeln viele Äpfel in Jutesäcken und gehen zur Mosterei. Hier wird eine große Menge Saft gemacht, den wir in Kartons mitnehmen. Jetzt haben wir immer wieder schöne Apfelerinnerungen, wenn wir uns ein Apfelschorle schmecken lassen.
  • Aus schrumpeligen Äpfeln, die nicht gut schmecken basteln wir Apfelmännchen und Apfelfrauen und erklären den Kindern was Mostäpfel sind.
  • Apfelbrei, Apfelkuchen und getrocknete Apfelringe dienen uns als weitere kulinarische Köstlichkeiten.
  • Wir erfahren von all den gesunden Stoffen, die im Apfel zu finden sind und schätzen die gesunde Schale der Äpfel. Trotzdem üben wir uns mit dem Schälmesser um festzustellen, wer die längste Apfelschalenschlange herstellen kann.
  • Wir lernen in verschiedenen Sprachen, was Apfel heißt: Apple, la Mela, Elma, Pomme,…
  • Wir malen den Apfel so wie wir ihn erlebt haben und dazu brauchen wir keine Schablone.

Etwas über Maulwürfe

Heute möchte ich euch mit einem Tier bekannt machen, das die meiste Zeit unter der Erde wohnt, dem Maulwurf. Sicher kennt ihr den Maulwurf aus vielen Geschichten, Büchern und Fernsehsendungen, aber gesehen haben ihn wahrscheinlich nur sehr wenige.

Maulwürfe haben ein wunderbares, seidiges Fell, wie Samt. Wenn ein Maulwurf in einem Garten wohnt, dann sieht man das an den kleinen Erdhügeln, den sogenannten Maulwurfshaufen. Diese Erdhügel gefallen den Gartenbesitzern gar nicht und sie versuchen den Maulwurf möglichst schnell zu vertreiben.

In der Geschichte vom Maulwurf Grabowski wird er von Baggern und Lastwagen von seiner Wiese vertrieben. Es ist eine spannende Geschichte, aber sie geht gut aus, denn der Maulwurf findet eine neue Wiese in der er unterirdisch nach Würmern, Käfern und Larven graben kann. Vielleicht könnt ihr euch das Buch in der Bücherei ausleihen (Luis Murschetz – Der Maulwurf Grabowski) und dann lasst ihr euch die spannende Geschichte vorlesen.

Es gibt auch einen Kuchen, der Maulwurfskuchen heißt, was meint ihr warum?
Genau, dieser Kuchen sieht aus wie ein Maulwurfshaufen. Sicher schmeckt er lecker und wenn ihr eine erwachsene Person findet, die gerne backt, dann macht doch zusammen einen Maulwurfskuchen. Mmmh, bestimmt ist Schokolade drin!

Nach dem Essen, egal ob Maulwurfskuchen oder Butterbrot, empfehle ich euch einen Spaziergang und dabei haltet bitte Ausschau, ob ihr Maulwürfshügel seht. Bin gespannt, ob ihr welche findet!?

Wenn ihr vom Spaziergang zurück seid, dann könntet ihr noch ein Bild malen und kleben, das dann so ähnlich aussieht, wie der Kuchen: Aus braunen Papierschnipseln klebt ihr einen kleinen Berg auf euer Blatt Papier und obendrauf malt ihr den Maulwurf mit seinem schönen schwarzen Fell und seinen rosa Grabkrallen.

Gedanken zu Corona

Jetzt sind sie wieder da, und haben uns auch bei Itzlipitzli eingeholt – die Corona-Gedanken. Oft sind das im Moment vielleicht düstere Gedanken – darum schreibe ich heute einige bunt gemischte Ideen zum Thema Corona auf. Ich kann mir vorstellen, dass sie jetzt sowohl Kindern als auch Eltern gut tun:

1. Die Viren kennenlernen
Aufklärung über Viren im Allgemeinen und Corona im Besonderen, z.B. bei wdrmaus.de und ZDF logo! Dort werden auf speziellen Themenseiten viele Fragen zu Corona kindgemäß erklärt.

2. Corona verwandeln
In italienischer Sprache bedeutet das Wort corona Krone, Kranz oder Kreis. Corona di fiori heißt Blumenkranz und das kann jetzt für die Kinder eine Aufgabe werden: Malt oder klebt einen schönen Blumenkranz, ungefähr in Tellergröße und hängt ihn bei euch Zuhause auf. Im Gegensatz zum Coronavirus soll er alle in eurer Familie erfreuen, die an ihm vorüberlaufen.

3. Abstand erleben
Da wir uns jetzt alle mit Abstand begegnen müssen, können wir uns diesen Abstand erlebbar machen. Holt euch im Baumarkt eine Leiste mit 150 cm Länge und gestaltet sie nach euren eigenen Vorstellungen. Durch die Arbeit an der Leiste könnt ihr spüren und sehen, wie lang 150 cm sind.
Achtung, bitte nicht zu jedem Aufenthalt unter Menschen mitnehmen, ihr könntet jemanden verletzen!!
Ich habe eine Leiste mit einem Meter und eine mit einem halben Meter mit Streifen bemalt, immer einen Zentimeter breit. So haben die Kinder während des Malens ein gutes „Gespür“ bekommen, wie breit 1 cm ist.

4. Freude verschicken:
Da wir manche Menschen zur Zeit selten treffen können, haben wir auch noch die Möglichkeit, ihnen auf andere Art und Weise nah zu sein. Das Telefonieren mit dem Handy, das Verschicken von Bildern und Nachrichten und die Videoanrufe, das kennt ihr sicher alle gut.
Ich möchte euch noch eine alte Methode vorschlagen, nämlich das Schreiben einer Postkarte oder eines Briefes.
Das geht so: Sucht euch schönes Papier und Stifte und malt ein Bild, etwas, was euch Freude macht. Wenn ihr noch nicht schreiben könnt, bittet einen Erwachsenen etwas aufzuschreiben und dann, wenn alles fertig ist, steckt ihr das Bild in einen Umschlag und schickt es an einen lieben Menschen, den ihr zur Zeit nicht besuchen könnt.
Stellt euch vor, wie schön es sein wird, wenn der liebe Mensch eure Post im Briefkasten findet. Ihr habt ihm/ihr eine große Freude gemacht!

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