ideen rund um kleine menschen

Schlagwort: Aufklärung (Seite 1 von 1)

Arne macht sich Gedanken

Arne sitzt in seinem Zimmer am Fenster und schaut hinaus auf die Straße vor seinem Haus.

Jetzt kommen sie wieder, er spürt es ganz genau, die Gedanken tauchen in seinem Kopf auf. Wo mögen sie wohl herkommen, immer dann, wenn er mit sich alleine ist? Vorhin war er bei Mama im Wohnzimmer und hat sich unterhalten und sie haben zusammen „Memory“ gespielt, da waren sie nicht da, diese vielen Gedanken in seinem Kopf, die immer mit ihm sprechen.

Jetzt sagen sie gerade „Wie es wohl wäre einen Bruder oder eine Schwester zu haben?“ Die Gedanken erzählen ihm allerlei Vorteile und auch Nachteile aus dem Leben mit einem Geschwisterkind.

Arne kennt diese Gedanken schon ganz genau, er weiß, dass er mit einem Bruder oder einer Schwester jetzt gemeinsam aus dem Fenster schauen könnte. „Memory“ spielen würde mehr Spaß machen und er müsste teilen und abgeben.

Arne möchte jetzt neue Gedanken haben, aber er kann mit den Gedanken noch nicht so gut umgehen, sie kommen meistens ungefragt daher und belästigen ihn. Heute will er sie aber austricksen und geht zu seiner Mama, „Mama, wie wäre es, wenn wir noch ein Kind bekommen würden?“

Mama schaut ihn ganz erstaunt an und fragt „Möchtest du denn einen Bruder oder eine Schwester?“ Arne erzählt ihr nun von seinen Gedanken, die ungefragt in seinen Kopf kommen und ihn nachdenklich machen. Mama kennt das mit den Gedanken und sagt, dass Papa und sie sich diese Frage auch immer wieder stellen. Gemeinsam zählen sie alles auf, was schön wäre, wenn noch ein Kind in ihrer Familie wohnen würde. Als Papa wenig später kommt, wird er auch befragt und am Abend steht es fest: Es wäre schön, wenn Arne nicht das einzige Kind in der Familie wäre!

Nun folgen viele Wochen voller Vorfreude auf die Ankunft eines Geschwisterkindes und weil das alles nicht hopplahopp und von heute auf morgen geht, gibt es auch ganz viel Aufklärung darüber, woher und wie ein Geschwisterkind in eine Familie kommt.

Ideen für die Arbeit im Kindergarten

Nach den Sommerferien hat das neue Kindergartenjahr begonnen und wir beginnen mit Vorschlägen, die für die Arbeit von Erzieher*innen nützlich sein können.

Los geht´s mit dem Thema „Ich war weg – jetzt bin ich da!“

  • Gespräche unter der genannten Überschrift ermutigen die Kinder von ihren Erlebnissen zu erzählen. Wichtig finde ich, dass der/die Erzieher/in möglichst wertschätzend zuhört und die Erlebnisse nicht bewertet, was aber sehr schwer in der Umsetzung ist.
    Wenn ein Kind in den Ferien das Schwimmen gelernt hat, muss das bejubelt werden, aber wie fühlt sich das Kind, das kein „Jubelerlebnis“ vorweisen kann? Hier gilt das feinfühlige Vermitteln.
  • Umgang mit der Zeit – wir veranschaulichen auf einem Jahreskalender die drei Ferienwochen und befragen die Kinder nach Erlebnissen, die vor den Ferien stattgefunden haben. An was erinnert ihr euch? – Wo sind die Kinder der Gruppe geblieben, die den Kindergarten nicht mehr besuchen? – Welche Lieder und Spiele kennen die Kinder noch, wir erinnern uns! – Ich war klein, jetzt bin ich groß! Dieses Thema kann in diesem Rahmen auch gut erarbeitet werden und die Kinder bringen Babybilder mit, die auf Augenhöhe aufgehängt werden und alle können schauen und raten, wer das Baby ist. Dazu hängen wir noch Babyhemdchen auf und messen an einer Latte, wie groß das Kind geworden ist. Diese Thematik symbolisiert schön das Vergehen von Zeit. Hierzu gehören auch verschiedene Zeitmessgeräte und die ersten Kinder bemühen sich sicher, die Uhr zu erlernen.
  • Ich war weg, jetzt bin ich da! Diese Überschrift eignet sich auch um mit den Kindern zu philosophieren und die Frage zu stellen, „Wo war ich, als ich noch nicht geboren war?“ und in diesem Zusammenhang werden Fragen zur Aufklärung natürlich nicht ausbleiben und es ist gut, zu dieser Thematik einen Elternabend anzubieten. (Referenten vermittelt profamilia oder die Fachberatungsstellen des Landkreises und der Kirchen .)
  • Das bin ICH! Dieser Bereich gibt den einzelnen Kindern Gelegenheit etwas von sich mitzuteilen. (Ich esse gerne Nudeln, im Kindergarten baue ich gerne in der Bauecke und ich habe Angst vor Hunden.) Auch hierbei ist es von großer Bedeutung, dass die Erzieher/innen wertfrei und sehr einfühlend vorgehen, damit sich Kinder öffnen können und wenn man erstmal gesagt hat, dass man gerne der Freund von Jule wäre, dann hat man schon einen riesigen Berg erklommen und mit Unterstützung durch die Erwachsenen wird es vielleicht auch wahr. Dieser Themenabschnitt kann sich wunderbar auf das Zusammenleben in der Gruppe auswirken. Schön sind in diesem Zusammenhang auch lebendgroße selbstgemalte Bilder der Kinder: Das Kind legt sich auf einen großen Bogen Papier auf den Boden und eine andere Person zeichnet den Körperumriss des Kindes nach. Danach kann der Umriss realitätsnah oder fantasievoll ausgemalt werden. Wenn die Selbstbildnisse fertig sind, kann man sich selbst gegenüberstehen.
Cookie Consent mit Real Cookie Banner