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Was vom Weihnachtsbaum übrig bleibt…

Schön geschmückt stand er in der Stube, im Weihnachtszimmer, und Feierlichkeit umgab ihn. Viele geheime Wünsche wurden in seinem Beisein gedacht, Lieder wurden gesungen, die Weihnachtsgeschichte wurde vorgelesen oder es wurde gebetet.

In seiner Nähe oder direkt unter ihm lag eine Vielzahl von Päckchen, schön war er und wurde verehrt.

Einige Tage nach dem schönen Ereignis, wenn alle Päckchen längst geöffnet worden waren, das Papier zusammengeknüllt in der Papiertonne lag oder von einigen wenigen Menschen schön von Hand glattgestrichen wurde – für das nächste Jahr – , wenn die Enttäuschung über das falsche Geschenk verflogen war, dann wurde auch der Tannenbaum entsorgt.

Die einst saftig grünen Nadeln hatten einen grauen, trockenen Schimmer und irgendwie sah er traurig aus, der Weihnachtsbaum.

Sein Schmuck, seine Kerzen, seine Kugeln und die kleinen bunten Vögel mit dem Federschwanz wurden ihm wieder weggenommen. Alles wurde sorgfältig in Papier gewickelt und in der Weihnachtskiste für das nächste Weihnachtsfest verwahrt. Oben auf dem Dachboden oder in einem dunklen Kellerraum steht die Pracht und wartet auf das nächste Weihnachtsfest.

Alles hatte so schön angefangen:

In grüner, moosiger Umgebung wuchs der kleine Tannentrieb im großen Wald unbeachtet vor sich hin. In seiner Nachbarschaft wuchsen verschiedene andere Bäume und Büsche, alle waren sie viel größer als er.

Er wuchs aber Jahr für Jahr an seinem Standort in die Höhe und als er schon fast 2 Meter hoch war, wurde er gefällt. Das bedeutet, dass er von einer scharfen Axt und einer Säge am Stamm durchgesägt und von seinen Wurzeln getrennt wurde. Plötzlich ragte er nicht mehr dem Himmel entgegen, sondern er lag auf dem Waldboden, wurde auf einen Lastwagen geladen und zum Weihnachtsmarkt gefahren. Dort zwischen all den Verkaufsständen wurde er mit seinen schönen grünen Ästen in einem Weihnachtsbaumständer aufgestellt, denn er alleine konnte sich nicht mehr stehend halten. Als er verkauft wurde, zwängte man seine Äste eng zusammen und steckte ihn in ein weißes Netz und brachte ihn in einem Auto in eine Weihnachtsstube. Dort wurde er geschmückt.

Schön war es im Weihnachtszimmer und im Sommer werden die trockenen Zweige vielleicht das Grillfeuer entzünden…Danke lieber Tannenbaum!

 

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