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Ausmalbilder und Förderprogramme…

…bestimmen oft den spielerischen Alltag von kleinen Kindern, denn man will nicht versäumen das Kind auf sein schulisches Leben und die zu erwartenden Anforderungen vorzubereiten. Hier möchten wir euch heute ein alternatives „Förderprogramm“ vorstellen.

„Kinder entwickeln emotionale Regulationsfertigkeiten in großem Ausmaß durch Freundschaften, spontanes Spiel und Freizeit, bei denen ihnen die Gelegenheit geboten wird, neugierig und erfinderisch zu sein.“

Aus „Wie Kinder aufblühen“ von Daniel J. Siegel und Tina Payne Bryson

Kinder Kinder sein lassen und sich freuen, wenn sie sagen, dass ihnen langweilig ist, denn dann geht es los, das individuelle Förderprogramm. Es beginnt mit kleinen beiläufigen Impulsen und kann dann auch ein stundenlanges Förderprogramm werden, bei dem das Kind kein Ende findet.

Hier ein Alltagsbeispiel:

Nachdem das Kind von Langweile gesprochen hat, bietest du ihm 2-3 willkürlich ausgesuchte Gegenstände an, z.B. eine Plastikschüssel, eine alte Tischdecke und einige Dosen, und ermutigst es, damit etwas zu machen. Dann ist Geduld angesagt und vielleicht braucht das Kind noch einen Hinweis, wie, “Du kannst ja mal etwas in der Schüssel sammeln!“

Das könnte sich daraus entwickeln, muss aber nicht:

  • Das Kind sammelt Alltagsgegenstände in der Schüssel und erzeugt damit verschiedene Töne, wenn es die Schüssel bewegt.
  • Das Kind spannt mit deiner Hilfe die Tischdecke über mehreren Stühlen auf und legt die Gegenstände darauf, bis das Gewicht zu schwer wird und die Decke in sich zusammenfällt.
  • Das Kind verteilt die gesammelten Gegenstände in die Dosen.
  • Das Kind leert alle Sammelstücke auf die Decke und trägt sie wie einen Sack durch die Gegend. Vielleicht kommt das Kind zu dir und gibt dir etwas aus dem improvisierten Sack und daraus entwickelt sich ein Gespräch und es entsteht „gelebte Spracherziehung“!
  • Alle Gegenstände werden unter der Decke versteckt und du musst erraten wie viele es sind und es ergibt sich mathematische Förderung!
  • Das Kind legt sich auf die alte Tischdecke und du als Elternteil wiegst es in der Luft. Schön, das ist eine Situation, durch die Vertrauen entsteht.
  • Alle Sachen müssen wieder aufgeräumt werden und das Kind lernt Regeln zu akzeptieren, super!

Wenn das Kind solch ein Erlebnis hatte, wird es sich gestärkt fühlen, weil du es auf jeden Fall für seine Spielideen loben wirst. „Du hattest heute gute Ideen mit der Schüssel!“, dieser beiläufige Kommentar kann auf sehr fruchtbaren Boden fallen, weil er ihrem Kind das Gefühl gibt, etwas gut gemacht zu haben und das Gehirn wurde ganz beiläufig mit vielen neuen Erfahrungen „gefüttert“.

Viel Spaß bei neuen Impulsen fürs Gehirn!

Wir machen einen Ausflug!

Schon wenn wir den Ausflug planen, kann man die Aufregung spüren. Wir suchen das Ziel gemeinsam aus oder es gibt einen Überraschungsausflug.

In meiner Kindheit hieß es „Eine Fahrt ins Blaue“ und damit war der Ausflug mit einem Überraschungsziel gemeint. Wenn von einer Fahrt ins Blaue die Rede war, so war das Ziel in meiner Vorstellung stets mit der Farbe BLAU verbunden: Ein strahlend blauer Himmel oder ein blauer See, was natürlich meistens mit dem realen Ziel wenig zu tun hatte, aber das Ungewisse belebte den Ausflug ungemein!

Wenn wir den Ausflug mit Kindern im Vorschulalter unternehmen, ist es hilfreich, wenn wir für alle Kinder das passende „Hilfsangebot“ dabei haben:

  • Wasser für alle und alles. Man kann es trinken und für Reinigungsarbeiten und Waschungen benutzen – steht an erster Stelle!
  • Plastiktüten oder Müllbeutel können den ganzen Ausflug retten: Schon bei der Hinfahrt könnte solch ein Müllbeutel als Spucktüte hilfreich sein, vollgekackte Hosen werden damit auch wunderbar geruchsfest verschlossen und man kann allerhand Fundstücke in den Tüten nach Hause tragen.
  • Feuchte Tücher putzen eisverschmierte Münder ebenso wie den Popo wunderbar sauber und garantieren einen lustvollen Ausflug. Man kann hierzu einige Waschläppchen feucht in Tüten oder Dosen mitnehmen und schont so die Umwelt.
  • Erste-Hilfe-Tasche mit Pflastern, Salbe gegen Stiche etc.
  • Kopfbedeckungen
  • Ausreichend Windeln, Wechselkleidung, eventuell Badehosen oder Regenjacken und Gummistiefel können auch sehr hilfreich sein.
  • Ein aufgeladenes Handy, vielleicht muss man ja auch mal Hilfe anfordern und dann sind diese Geräte echt hilfreich.
  • Ein aufgetanktes Auto oder gute Wanderschuhe, wenn der Ausflug zu Fuß unternommen wird.
  • Wenn Gastkinder dabei sind, brauchen wir auch die Telefonnummern von deren Eltern.

Zu Beginn des Ausfluges, wenn alle so schön aufgeregt und gespannt sind, besprechen wir noch die allerwichtigsten Regeln:

  • Wenn die Erwachsenen irgendwann „HALT“ rufen, müssen alle sofort stehen bleiben!
  • Alle Kinder dürfen immer nur so weit vorauslaufen, dass sie die Erwachsenen noch sehen können.

Wenn die Kinder im Vorschulalter sind, zwischen 3-6 Jahren, dann können alle ihren Rucksack selbst tragen. Die Strecke darf nicht zu lange sein und wenn die Lust am Wandern schwindet, kann man einige kleine Aufgaben und Spiele anbieten, die den Kindern wieder neuen Antrieb geben:

  • 10 Schritte vorwärts, drei zurück!
  • 5 Stöcke oder Steinchen am Wegesrand suchen!
  • Alle verstecken sich am Wegesrand!
  • Ein Kind schließt die Augen und wird von einem anderen geführt!

Jetzt kann es losgehen, viel Spaß!

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