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Schlagwort: Konflikte (Seite 1 von 1)

Alltag mit Kindern: Schlafen

Im Alltag mit Kindern freuen sich Eltern immer wieder, wenn die Kinder schlafen. Es werden unglaubliche Anstrengungen oder kuriose Tätigkeiten angeboten, nur damit der Schlaf endlich kommt, Ruhe einkehrt und Eltern auch mal Zeit für sich haben.

Besonders ausgeprägt sind diese „Schlafmanöver“wenn ein Mangel an Nachtschlaf vorliegt: Kinder werden ins Auto gesetzt und man fährt singend durch den Ort, bis das kleine Köpfchen im Kindersitz zur Seite kippt. Dann kommt der schwierige Teil des Raustragens und im Bett ablegen, OHNE dass das Kind wieder aufwacht. Wenn man auf leisen Sohlen aus dem Kinderzimmer schleicht und das Kind fängt an zu rufen, dann ist das Projekt gescheitert… Manche Eltern machen auch Nachtspaziergänge mit dem Kinderwagen, schalten Föhn oder Staubsauger an, weil sie festgestellt haben, dass ihr Kind dann besonders gut einschläft.

Ich habe in meiner ganzen Zeit als Erzieherin nicht so viel gesungen, wie in der Zeit als meine Kinder klein waren und ich sie durch meinen „lieblichen Gesang“, der eigentlich eher ein Summen war, in den Schlaf bringen wollte. Es hat nicht immer geklappt, aber es war eine intensive Begegnung mit dem Kind und mit mir selber, während ich summend durch das Zimmer lief. Ich wollte mir den Geruch des Kindes merken, wenn es warm und manchmal schwitzend in meinem Arm oder auf meiner Schulter lag…

Man sollte ruhig bleiben und den Schlaf nicht herbeizwingen wollen… – sage ich jetzt so einfach, aber das ist das Schwerste!

Wenn das Kind älter ist und man es abends ins Bett bringt, mit allem, was dazu gehört, vom Zähneputzen, waschen, Pippi machen bis zur Geschichte oder dem Beten, geht es oft auch nicht ohne Konflikte, denn manchmal WILL das Kind einfach neugierig aufbleiben und schauen, was die Erwachsenen noch so machen. Auch hier sollte man ruhig, klar und liebevoll verbunden bleiben. Es ist eine intime Zeit, in der die Kinder auch gerne von ihren Erlebnissen oder Sorgen erzählen. Nehmt euch Zeit, denn diese Minuten der Offenheit legen den Grundstock für all die wichtigen Gespräche, die später noch kommen werden. Aber irgendwann gehen die Eltern aus dem Schlafzimmer und das Kind bleibt im Bett!

Alltag mit Kindern: Essen

„Ich mag kein Käsebrot!“

Wenn ein Elternteil oder der Erzieher auch kein Fan von Käse ist, dann gibt es schnell eine Lösung, denn dann muss das Kind das Käsebrot nicht essen. Wenn die Eltern dagegen Käse lieben, dann folgt die Diskussion, die sich über lange Zeit hinziehen kann und oft mit Tränen endet.

Wenn die Eltern es gut machen wollen, dann kommt der bekannte Satz: „Okay, aber du musst probieren!“ Die meisten Kinder wollen aber auch nach dem Probieren nicht.

Warum nur ist etwas so Schönes wie das Essen oft so problembeladen?

Von Anfang an sollten wir darauf achten, dass Essen oder Füttern nicht beiläufig passiert, dass das Kind nicht abgefüttert wird. Das Essen sollte, soweit möglich, in der Gemeinschaft stattfinden. Alle Aufmerksamkeit gehört den Essenden und der Mahlzeit. Beim Stillen oder Füttern mit der Flasche ist das noch relativ einfach, aber später haben auch einige Erwachsenen Schwierigkeiten, sich nur der Mahlzeit zu widmen und Handy und Fernsehen auszuschalten.

Das Essen steht bereit und alle können sich bedienen, selbst auswählen und aufhören, wenn sie gesättigt sind. Klingt ganz einfach!

Wenn das Kind rebelliert und mit den angebotenen Speisen nicht zufrieden ist, würde ich auf keinen Fall noch weitere Speisen anbieten, um keinen neuen Teufelskreis zu entfesseln. Sonst kann es sein, dass das Kind alle Speisen auswählt, die gerade nicht da sind und die Erziehenden springen ständig in die Küche.

Selbst wenn das Kind einmal nichts isst, verhungert es nicht. Allenfalls spürt es, wie sich Hunger anfühlt und es sollte immer eine Speise auf dem Tisch stehen, die das Kind mag. Wenn es den Brokkoli nicht mag, isst es eben nur die Kartoffeln oder Brot. So wird verhindert, dass sich eine „Ich will aber – Spirale“ entwickelt, die an allen Beteiligten zerrt. Liebevolle Klarheit und Verständnis für das Kind ist angesagt.

Alles was das Essen schöner machen kann:

  • in Gemeinschaft essen und vielleicht mit einem Tischspruch oder Gebet beginnen:
    Wir sitzen zusammen, der Tisch ist gedeckt,
    wir wünschen uns allen, dass es gut schmeckt!
  • Das Kind kann sich von verschiedenen Speisen selbst bedienen ( und übt sich durch das Schöpfen in seiner Motorik ).
  • Das Kind wird gefragt, welches Vesper es mitnehmen möchte.
  • Eltern sind auch beim Essen Vorbilder (und erziehen dadurch viel mehr als durch Ernährungsvorträge!!) Sie bestimmen wie gesund das Kind ernährt wird – und Ausnahmen peppen die Vorschriften auf.
  • Der Speiseplan wird mit der ganzen Familie besprochen.
  • Keine Versprechungen oder Erpressungen damit das Kind isst oder trinkt!
  • Zwischendurch die Mahlzeiten durch Besonderheiten entspannen: Heute essen wir alle mit den Fingern! Heute schlabbern wir unseren Nachtisch wie eine Katze aus dem Schälchen! Heute essen wir mit Stäbchen! Heute gibt es nur rotes oder gelbes Essen! Oder wie wär´s mal mit einem Gruseldinner im Dunkeln? … Deiner Fantasie sind keine Grenzen gesetzt, es macht allen Spaß und so kommt beim Essen keine Verbissenheit auf. Guten Appetit!
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