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Schlagwort: Kinderkrippe (Seite 1 von 1)

Anregungen Für Krippe und Kindergarten

Ein 2-jähriger Junge kommt in die Tageseinrichtung, in der Hand hält er einen kleinen roten Traktor. Ich kann deutlich merken, dass er ihm wichtig ist und kann mit meinen Spielvorschlägen dort ansetzen.

Ich mache ihm den Vorschlag für seinen Traktor eine Straße zu bauen und da keine Bauklötze vorhanden sind, schneide ich ihm Pappstreifen, die wir gemeinsam zu einer Straße auf dem Boden auslegen. Unser Tun wird von meiner Seite sprachlich begleitet und wird so für den kleinen Jungen zu einem großartigen „Förderprogramm“, denn ganz beiläufig erfährt er im Spiel von der Straße, die eine Kurve macht und dass der Traktor über eine Kreuzung fährt. Seine Motorik wird angeregt, denn er legt selbst die Pappstreifen aus, die sich sofort in eine Straße verwandeln. Während er dies macht, ist er ganz achtsam, denn die ausgelegten Pappstreifen sollen genau aneinander liegen. Ich mache ihn darauf aufmerksam, dass der Traktor auch tanken muss und ganz schnell wird aus einem geknickten Stück Pappe, an dem ein Wollfaden befestigt wird, eine Tankstelle mit Zapfsäule. Hingebungsvoll und sehr geduldig wird der Traktor betankt.

Inzwischen sitzen noch zwei andere Kinder als Zuschauer auf dem Teppich, sie bekommen auch Fahrzeuge mit Anhänger und sollen dem Traktor helfen. Wir zerknüllen kleine Papierstücke und beladen damit die Anhänger. Sehr vorsichtig schieben die Kinder die Fahrzeuge über die Pappstreifen, damit die Ladung nicht verloren geht.

Alle beteiligten Kinder nehmen aus eigenem Interesse an diesem Spiel teil und greifen Anregungen begierig auf.

Wichtig ist in dieser Situation auch, dass wir Erzieher/innen oder Eltern dem Kind die entsprechende Aufmerksamkeit und genügend Zeit geben.

Schön, wenn dies im Alltag bei der Kinderbetreuung möglich ist!

Was hat diese Situation den Kindern gebracht?

  • Das Kind mit seinem Traktor bekam meine ganze Aufmerksamkeit und hat sein Spiel durch meine Impulse ausgebaut.
  • Durch die sprachliche Begleitung und meine Kommentare wurde sein Wortschatz erweitert.
  • Die zuschauenden interessierten Kinder wurden ins Spiel integriert und ihre soziale Kompetenz gefördert.
  • Die Kinder erlebten eine schöne Zeit und haben allen Grund wieder ein entsprechendes Spiel zu beginnen. Schön, wenn dann die pädagogischen Betreuer/innen wieder mit Impulsen zur Stelle sind!

Vielleicht bildet sich dann ein Spiralstau…!?

Welch ein Vertrauen…

„Mit jemandem schlafen“, diese Aussage wird meistens sexuell interpretiert und doch ist sie auch schon für ganz kleine Kinder etwas ganz Besonderes.

Im Schlaf lassen wir alles los, liefern uns aus, sind angreifbarer als in anderen Lebenssituationen. Das ist auch der Grund, warum es für ein Kind etwas Mut braucht mal woanders zu übernachten, bei den Großeltern oder Freunden zum Beispiel.

Auch für die Eltern ist es oft eine Gratwanderung, wem sie es erlauben ihr Kind über Nacht zu betreuen. Viele Fragen tauchen auf: Wird mein Kind getröstet, wenn es schlecht träumt? Hören die Gasteltern/Großeltern das Kind, wenn es zur Toilette muss? Von der Sorge um sexuelle Übergriffe ganz zu schweigen.

Welch großes Vertrauen bringen Eltern dem Personal einer Kindertagesstätte entgegen, indem sie den Angestellten ihr Kind zur Betreuung übergeben!

In den Jahren meiner Arbeit in Ganztagseinrichtungen habe ich oft die Schlafenszeit mit den Kindern verbracht. Während meiner Ausbildungszeit war dies meine größte Herausforderung, denn die Kinder mussten damals schlafen, wollten aber nicht und ich musste sie 2 Stunden im Schlafraum bändigen – aber geschlafen haben sie nicht. Die Kinder und ich als junge Erzieherin waren nach diesen 2 Stunden stets fix und fertig.

Hatte eine meiner Kolleginnen Schlafraumdienst, klappte alles bestens. Ich habe die Welt nicht mehr verstanden und in all den folgenden Jahren die Betreuung von Kindern, die schlafen sollen, gemieden.

Heute verbrachte ich den Tag in einer Kinderkrippe – auch während der Schlafenszeit – und es war wunderbar.

Es war der Ort des reinsten Friedens und Vertrauens. Alle diese kleinen Kinder waren müde, krabbelten in ihre kleinen Bettchen und ließen sich von uns Erzieherinnen in den Schlaf streicheln. Vertrauensvoll kuschelten sie sich in ihre Decken, liebkosten ihr Stofftier und einige saugten geräuschvoll an einem Schnuller und ehe wir uns versahen, waren alle eingeschlafen – ein Bild des Friedens!

Über eine Stunde konnte ich diese friedvolle Stimmung genießen und es war eine schöne Erfahrung zum Ende meiner Berufstätigkeit – danke liebe Kinder!

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