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Schlagwort: Fantasie (Seite 1 von 1)

Verwandlungen

Schon die Vorbereitungen zum Verkleiden bereiten den Kindern Vergnügen und sind aufregend und – ganz wichtig – sie können täglich stattfinden.
Der Auslöser kann Fasching sein, aber auch Langeweile, ein Blick in einen Kleiderschrank, eine Fotografie oder eine faszinierende Geschichte aus einem Buch oder aus dem Fernsehapparat.

Es geht los mit der Suche nach den notwendigen Requisiten und die führt uns an die Schränke, in den Keller oder auf den Dachboden. Manchmal werden unsere ursprünglichen Pläne durch die gefundenen Schätze aufgegeben und aus dem Zauberer wird ein Pirat. Aber auch während dem spaßigen Ausprobieren können spontane Bildnisse in uns entstehen, die wir durch wenige Tücher, Hüte und eine Bemalung, Wirklichkeit werden lassen.

Ist die Verwandlung zum Clown vollzogen, so zieht das viele weitere Tätigkeiten nach sich: Ein Zirkuszelt entsteht, eine Kasse mit selbstgemachten Tickets und weitere Zirkusakrobaten werden gestaltet. Wenn es dabei an Personen fehlt, kann man ruckzuck in verschiedene Rollen schlüpfen.

Schön, wenn diese Aktion noch durch das Herstellen von Popcorn unterstützt wird.

Abends gehen die Kinder zufrieden zu Bett und schmieden schon Pläne für den anderen Tag: Wir machen ein großes Zirkusplakat und laden unsere Nachbarn zu einer Vorstellung ein und in den Träumen der Nacht entstehen viele Ideen.

Folgende Gegenstände sind wichtig, um in eine andere Haut zu schlüpfen:

  • Verschiedene Gummibänder, damit werden Hüte, Nasen, Kronen und Hörner an den Köpfen befestigt.
  • Eierkarton kann sich prima, rot angemalt, in eine Clownsnase verwandeln
  • Tücher aller Art werden zu Schleiern, Schleifen, einem Turban, einem Umhang oder Rock.
  • Federn, Plastikblumen, Glitzersteine, Bänder und Wolle sind zum Befestigen und Verschönern ideal.
  • Stirnbänder und Hüte helfen enorm. An Stirnbändern kann man Hörner, Glitzersteine und Tücher befestigen und so entsteht ein Stier, ein König oder eine Fee. Ähnlich verhält es sich mit Hüten. Befestigt man an dem Hut mit Draht eine Blüte und eine bunte Schleife, so wird es ein Clownshut. Bindet man eine Feder fest, ist es der Jägerhut oder gar die Kopfbedeckung des Räuber Hotzenplotz.
  • Wasservermalbare Buntstifte sind ideal zum Bemalen des Gesichts und lassen sich prima wieder abwaschen, ein ganz wichtiges Requisit!!
  • Papiersäcke lassen sich mit Farbe und Klebeband auch wunderbar benutzen und verzaubern das Kind in einen Fisch oder Vogel.
  • Papiertüten geben wunderbare Masken, wenn man sie bunt bemalt und Federn, Holzwolle oder Stoffstreifen darauf klebt.

WICHTIG!!! Bitte gebt den Kindern keine Plastiksäcke oder Plastiktüten, wenn keine Aufsicht dabei ist – Erstickungsgefahr!

Vom Warten und Wünschen

Ich gehöre zu den Menschen, die es lieben überrascht zu werden und das lustvolle Warten genießen, einschließlich der Ungewissheit, ob denn die Wünsche auch wirklich erfüllt werden.

Ich kenne aber auch Menschen, die dieses lustvolle Warten nicht brauchen und gerne alles gleich ganz rational angehen und sich zur Not das Geschenk auch selbst besorgen.

Die Vorweihnachtszeit ist das ideale Übungsfeld für das Warten und das Wünschen. Zumindest war sie das, denn in den letzten Jahren konnte ich immer mehr beobachten, dass die Kinder nicht von ihren Wünschen sprechen, sondern erzählen, was sie bekommen werden, was sie sozusagen in Auftrag gegeben haben. Schade, für Menschen wie mich!


Ich habe in 50 Jahren Kindergartenarbeit ganz verschiedene Varianten der Weihnachtszeit erlebt, von denen ich heute mal berichten möchte.

Geheimnisse wurden von den Eltern zelebriert und diese hatten daran viel Freude, so habe ich es in den 50-er Jahren bei meinen Eltern erlebt. Sie haben sich z.B. in der Küche eingeschlossen und verkündet, dass sie dem Christkind/Weihnachtsmann helfen müssen. Wir Kinder lagen dann abends völlig ruhig im Bett und lauschten den Geräuschen und dem Getuschel, das aus der Küche drang. So bastelten sie einen Kaufladen und ein Puppenhaus. Eine abgeschlossene Tür im Wohnzimmerschrank ließ uns Mädels davorsitzen und uns ausmalen, was wohl hinter der Tür sein könnte. Diese aufregende geheimnisvolle Stimmung haben wir sehr genossen.

Gar nicht genossen habe ich das Angstmachen, das auch viele Erwachsenen in der Vorweihnachtszeit lustvoll angewendet haben, um die Kinder brav und gefügig zu machen. Dazu gehörte dann auf jeden Fall das Drohen mit dem Nikolaus, seiner Rute und seinem Sack.
Das Drohen und Angstmachen wird auch heute immer wieder angewandt; ich lehne dies total ab – nicht, weil ich dies als ängstliches Kind selber erlebt habe, sondern weil Erwachsene in solchen Fällen ihre Machtposition gegenüber den Kindern ausnutzen und so das Vertrauen der Kinder missbrauchen.

Ende der 60-er Jahre sollte diese Art der vorweihnachtlichen Spannung durch aufklärerische Aktionen ersetzt werden. Kindern wurde, ganz realitätsbezogen, die Person des Nikolaus erklärt. Im Kindergarten war es Sitte, dass man sich vor den Kindern in den Nikolaus verwandelte, man wollte den Kindern nichts mehr vormachen, sie sollten sehen, dass es ein Spiel war. Den Kindern hat das damals nichts ausgemacht und sie haben das Nikolausspiel trotzdem genossen, aber die Erwachsenen haben gelitten. Es wurde ihnen etwas aus der Hand genommen und sie bedauerten, dass die Nikolausfeier nicht mehr so stimmungsvoll war. Lange Zeit gab es Mischformen, aus „Sag die Wahrheit“ und Märchenspiel.


So würde ich es jetzt machen:

Sobald die Adventszeit naht, erkläre ich den Kindern den Begriff Advent erklären und wir stimmen uns ein. Advent bedeutet Ankunft und ich würde die Vorfreude, die man vor der Ankunft eines geliebten Menschen empfindet, auf die Geburt des Jesuskindes übertragen.

In diesem Zusammenhang erzähle ich dem Kind auch von der Vorfreude, die man vor der Geburt eines Kindes empfindet und wie man alles dafür vorbereitet. Hier kann man dem Kind auch von den Vorbereitungen für seine eigene Ankunft erzählen und gemeinsam überlegen, was alles zu tun war. Hierbei ist es sehr wichtig, dass wir das Kind in die Überlegungen miteinbeziehen und es eigene Ideen entwickeln kann. So kann das Kind die Stimmung der Vorfreude spüren.

Wer keinen Zugang zum religiösen Hintergrund von Weihnachten hat, kommt mit der Vorfreude auf den Geburtstag des Jesuskindes gut zurecht. Für alle anderen gibt es wunderbare Bilderbücher über die Weihnachtsgeschichte, die ich zum Schluss noch vorstellen werde.

Um die Zeit bis zur Ankunft des Kindes zu verkürzen gibt es den Adventskalender, die Adventssonntage, das Weihnachtsbacken und unendliche Dekorationsideen.


Wie es vor 100 Jahren war:

Am Abend vor Weihnachten war ich sehr traurig. Ich dachte, Mama und Agda würden nicht fertig werden bis zum Heiligabend. Es sah noch so ungemütlich und unordentlich in der Küche aus. Deshalb weinte ich ein bisschen, als ich im Bett war. Am Morgen des Heiligen Abends wachte ich früh auf. Ich lief im Nachthemd in die Küche hinunter und – oh, wie war es dort jetzt fein! Auf dem Fußboden lagen ganz neue bunte Flickenteppiche. Die Eisenstangen am Herd waren mit rotem, grünen und weißem Krepppapier umwickelt. Auf dem großen Tisch lag eine Weihnachtsdecke, und alle Kupferkessel waren blank geputzt.

aus „Mehr von uns Kindern aus Bullerbü“ von AstriD Lindgren, Oetinger Verlag

Bezieht die Kinder in die Festvorbereitungen mit ein, lasst sie die Stimmung des freudvollen Wartens spüren, rast nicht von einer Nikolausfeier zur nächsten und bitte schenkt ihnen nur einen Adventskalender.
Jeder Tag bringt das Kind dem Fest näher und der Kalender soll ihnen das verdeutlichen, hierbei übt es Ausdauer, Geduld und trainiert seinen Spannungsbogen. Das alles sind Eigenschaften, die ihm immer wieder nützlich sein werden und das Warten vor Weihnachten ist besonders schön.


Hier noch einige Büchervorschläge für die Weihnachtszeit:

  • Wach auf, Siebenschläfer Sankt Nikolaus ist da von Eleonore Schmid, Nord-Süd Verlag: Nikolaus beschenkt die Waldtiere
  • Weihnachten im Stall von Astrid Lindgren/Harald Wiberg, Verlag Friedrich Oetinger: Die Weihnachtsgeschichte spielt in der vertrauten Umgebung eines Stalls in unseren Breiten und kann schon jüngeren Kindern die friedvolle Stimmung der Heiligen Nacht nahebringen.
  • Das Weihnachtskind von R.Lagercrantz/J. Bauer, Moritz Verlag: Wunderbar erzählt, ohne die verstörenden Details durch den König Herodes wegzulassen – aus diesem Grund erst für Vorschulkinder geeignet.
  • Wie weihnachtelt man? von L.Pauli/K.Schärer, Sauerländer Verlag: Eine witzige Geschichte über den Sinn des Schenkens.

Wir wünschen allen Itzlipitzli-Freunden eine schöne Vorweihnachtszeit mit geheimnisvollen Waldspaziergängen, Stadtspaziergängen um die Weihnachtsdekoration zu bewundern und sich in Spielwarenläden Anregungen für Wünsche zu holen. Viel Spaß beim Schreiben und Malen von Wunschzetteln und schöner Musik um sich auf Weihnachten einzustimmen!

Woher hat der Fliegenpilz seine Punkte?

Der Fliegenpilz, Amanita muscaria, ist ein Giftpilz und gilt als Glückssymbol.
Er kommt klein, umgeben mit einer weißen Hülle aus der Erde. Diese Hülle heißt Velum und Reste der Hülle bilden später die weißen Punkte, wenn er seinen roten Teller ausbildet.
Wenn er noch sehr jung ist, dann ist sein Hut noch kugelig. Er lebt gerne in Gemeinschaft mit Birken und Fichten. Hasen, Eichhörnchen und Schnecken essen ihn gerne.

Die zauberhafte Geschichte vom Glückspilz Amanita muscaria für das Mädchen Isabella

Einmal wuchs ein klitzekleiner Pilz im großen Wald, ganz alleine zwischen Birken und Fichten. Er stand tief im braunen Laub und wurde von einer kleinen langsamen Schnecke entdeckt, denn er leuchtete ganz weiß unter dem Laub hervor.

Als sich die Schnecke ganz langsam auf ihn zu bewegte, bekam Amanita muscaria es mit der Angst zu tun, denn Schnecken mögen Pilze essen und Pilze sind festgewachsen und können nicht weglaufen.

Gut war, dass die Schnecke gerade in dem Moment zum Pilz kroch, als dieser seine weiße Schutzhülle abwarf und seinen roten Hut ausbreitete. Reste seines weißen Mäntelchens blieben als Tupfen auf dem roten Hut liegen und er sah wunderschön aus.

Das gefiel auch der Schnecke sehr und sie hörte von vorbeigehenden Spaziergängern, dass dies ein Fliegenpilz sei, ein echter Glückspilz!

Diese Bemerkung kam genau im richtigen Augenblick, denn einen Glückspilz mochte die Schnecke nicht verspeisen. Sie kroch weiter und aß etwas Laub.

Der klitzekleine Pils Amanita muscaria freute sich sehr, denn alle Menschen, die nun an ihm vorübergingen, bewunderten ihn sehr. Er war wirklich ein Glückspilz!

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