Ich schreibe hier immer vom „Kindergarten“, denn der Begriff gefällt mir besser als Kindertagesstätte, der die Kinderbetreuung von der Krippe bis zum Vorschulalter bezeichnet. Das Bild von einem Garten, in dem Kinder, wie kleine Pflanzen, wachsen können, gefällt mir!
Jedes Kind bekommt die Pflege, die es zum Wachsen und Werden braucht.
Jedes Kind wird gehegt und gepflegt und meistens brauchen verschiedene Kinder auch verschiedene Pflege…
Wenn ihr Eltern seid, dann fragt ihr euch sicher oft, wie ihr einen guten Kindergarten für euer Kind findet. Und oft müsst ihr leider froh sein, wenn ihr überhaupt einen Platz findet.
Ich schreibe jetzt mal vom Idealfall: Ihr seid Eltern, kennt euer Kind und sucht den Betreuungsplatz, der in euren Familienalltag passt.
Wenn es in eurer Gemeinde mehrere Kindergärten gibt, dann schaut sie euch bitte an.
Macht einen Besichtigungstermin – und zwar wenn möglich zur Betreuungszeit, also wenn auch Kindergartenkinder anwesend sind. Diese zeigen euch nämlich meistens sehr gut, wie der Betrieb funktioniert.
Wenn ihr ankommt, achtet auf euren ersten Eindruck bei der Begrüßung und ob das Kind auch begrüßt wird. Schön wäre es, wenn die Erzieherin/der Erzieher das Kind auf Augenhöhe begrüßt.
Lasst euch durch die Räumlichkeiten führen und stellt die Fragen, die ihr euch vielleicht vorher schon notiert habt.
Das könnten folgende Fragen sein:
- Was muss das Kind mitbringen, Hausschuhe, Wechselkleidung, Vesper etc.?
- Gibt es zeitliche Vorgaben, z.B. bis wann sollte das Kind in der Einrichtung sein?
- Gibt es Vorschriften bezüglich des Essens? Oft werden Süßigkeiten, auch in Form von Marmeladenbrot und Reste von Papas Geburtstagskuchen nicht geduldet. Hier haben die Erzieher*innen eine Machtposition, die meiner Meinung nach in die häuslichen Gepflogenheiten einer Familie eingreift und mit gesundheitlichen Argumenten begründet wird. (Ist ein Marmeladenbrot wirklich bedenklicher als Leberwurst?)
- Und das Wichtigste(!!): Wie läuft die Eingewöhnungszeit ab?
Schön ist es, wenn sich diese wichtige Zeit – für Eltern und Kind – immer am einzelnen Kind orientiert. Es gibt verschiedene Modelle, die für alle Beteiligten hilfreich sind, aber letztendlich muss das Kind die Loslösung bestimmen und oft brauchen auch die Eltern Hilfe.
Wenn dir die Person der Erzieherin/des Erziehers sympathisch ist und du ihr/ihm vertraust, dann ist die Eingewöhnung schon gelungen, denn das Kind spürt dies und wird viel eher das Wagnis „Kindergarten“ eingehen.
Schön, wenn alles klappt und ihr eine Erziehungspartnerschaft eingehen könnt. Bleibt in Kontakt, tauscht euch aus und nehmt die Äußerungen des Kindes ernst. Allen eine schöne Zeit im Kindergarten!