Buchbesprechung eines Rezensionsexemplars:

Maulwurf und Ich
Text von Sarah Michaela Orlovsky, Bilder von Monika Maslowska, aus dem Tyrolia Verlag, Innsbruck – Wien
Ein Bilderbuch für Kinder ab ca. 4 Jahren

Auf dem Bilderbuch macht uns ein Aufkleber neugierig: Von wilden Zeiten und schützenden Kellern steht da. Auf mich wirkt es etwas zu flapsig für dieses ernste Thema, das man vielleicht am liebsten gar nicht mit Kindergartenkindern besprechen würde, den Krieg.

Der echte Krieg ist real, zumindest für die Kinder, die in solchen Krisengebieten leben und auch für all die anderen Kinder, die ihn an den Bildschirmen erleben.

Das Bilderbuch will den Alltag der Kinder durchsichtig machen, die sich in Kellern vor den Raketen verstecken müssen. So bietet das Buch den Kindern eine Lösung, eine Hilfe an.

Die meisten Kinder kennen und mögen Maulwürfe und so eignet sich dieses Tier gut, um den Kindern die Angst vor dem Leben im Untergrund zu nehmen, denn schließlich wohnt dort auch der nette Maulwurf. In der Welt des Maulwurfs ist es dunkel, kalt und ohne Licht, genauso, wie in einem Keller. Den Menschen aber bietet der Keller Schutz vor den Gefahren des Krieges und dieser Schutz ist vorrangig. Dass ein Maulwurf immer so lebt, kann die Betrachter/innen trösten, verbunden mit der Vorstellung, sich bald wieder im Garten zu begegnen.

Hier sind wir sicher, heißt es gegen Ende der Geschichte und es schließt mit einer Bitte an Gott, der Frieden in die Köpfe der Menschen schicken soll, verbunden mit der Hoffnung, den Maulwurf im Garten wieder zu treffen – irgendwann.

Für mich kein ideales Buch, um Kindern in der Ausnahmesituation „Krieg“ Trost zu spenden. Die Figuren der Geschichte bleiben für mich zu sehr im Buch isoliert, nehmen zu wenig Kontakt mit den Betrachtenden auf. Ich stelle mir vor, dass Vorschulkinder Genaueres über die Situation der Menschen im Keller erfahren möchten. Für mich werden die Lebensräume der beiden Hauptpersonen zu sehr und zu oberflächlich gemischt, das ist zu wenig tröstlich und hilfreich.