Hier kommt noch eine wahre Rabengeschichte, in der eine Mutter sehr viel Mut beweisen musste:

An einem regnerischen, windigen Tag ging eine Mutter mit ihrem kleinen Sohn und ihrem Hund außerhalb des Dorfes, auf einem Feldweg spazieren. Links und rechts vom Weg waren Wiesen, Felder und Äcker, die von vielen Rabenkrähen aufgesucht wurden, um sich Leckereien im Acker zu suchen.

Mutter und Sohn machten den Hund von der Leine los und sofort rannte dieser in den Acker zu den Rabenkrähen, die mit lautem Krächzen aufflogen. Es sah aus, wie ein großartiges Spiel: Der Krähenschwarm saß im Feld, der Hund rannte auf sie zu und sofort flog der ganze Schwarm in den Himmel.

Plötzlich änderte sich der Ablauf, als alle Raben hochflogen, blieb ein Vogel am Boden und hüpfte über den Feldweg. Der Hund sprang auf den Raben zu und der kleine Junge rief aufgeregt seine Mutter um Hilfe.

Beide, Mutter und Junge, waren sich sicher, dass der Hund dem Raben nichts Böses wollte, außer ihn zu jagen, trotzdem wollten sie dem offensichtlich verletzten Tier beistehen.

Der Junge forderte seine Mutter auf zu helfen und diese hatte wohl am meisten Angst in dieser aufgeregten Situation, denn sie hatte noch nie eine Krähe in der Hand gehalten und sollte jetzt den aufgeregten ängstlichen Vogel einfangen. Der kleine Junge setzte alle Hoffnung in seine Mutter.

Sie zog schnell ihre Regenjacke aus, warf diese über den aufgeregt hüpfenden Vogel und konnte ihn so gut hochheben und in der Jacke halten.

Geschafft!

Der kleine Junge trug den verletzten Raben in der Regenjacke nach Hause. Nach einem Telefongespräch mit dem Tierarzt wussten die beiden, was zu tun war. Der verletzte Rabe kam in die Hundebox und bekam nach Anraten des Tierarztes ein Schüsselchen mit Hundefutter und sollte sich 1-2 Tage ausruhen.

In diesen Tagen wurde der Rabe von dem kleinen Jungen versorgt und ausgiebig beobachtet. Auge in Auge musterten sich die beiden und am 3. Tag trug die Mutter die große Hundebox in den Garten auf die Wiese. Der Junge öffnete die kleine Tür und der Rabe hüpfte mit kleinen kurzen Sprüngen aus der Box, drehte noch den Kopf in alle Richtungen, breitete dann seine pechschwarzen Flügel aus und flog davon.

Der Junge und seine Mutter schauten ihm noch lange hinterher.